wohl keine Heiligen-Ueberbleibsel mehr, die wie die in dieser Kapelle mit so viel Diaman- ten, Perlen, Gold und Silber, eingefaßt wären. Eben so prächtig und reichlich ist der Vorrath an kleinen und größern Altären, Ge- mälden der heiligen Mutter, Kreutzbildern, Vorstellungen der Geburt, des Lebens, Lei- dens und Todes Christi, Gefäßen für heilige Gebräuche und andern hieher gehörigen Din- gen. Gegenstände dieser Art stehen und han- gen auch sonst noch in fast allen Zimmern und Sälen des Pallastes, bald als Kunstwerke des Gießers, Drechslers und Schnitzlers, bald als Hervorbringungen des Pinsels oder des Mei- sels, reichlich umher, und es ist kein Zweifel, daß dieser Zweig der Pracht die meisten Aus- gaben veranlaßt habe.
Reisen nach und Verbindungen mit Ita- lien, Geschenke, die Mode, Kunst- und an- dere Merkwürdigkeiten aufzukaufen und zu sammlen, haben einen andern großen Vorrath von Seltenheiten aller Art in diesem Pallaste
wohl keine Heiligen-Ueberbleibſel mehr, die wie die in dieſer Kapelle mit ſo viel Diaman- ten, Perlen, Gold und Silber, eingefaßt waͤren. Eben ſo praͤchtig und reichlich iſt der Vorrath an kleinen und groͤßern Altaͤren, Ge- maͤlden der heiligen Mutter, Kreutzbildern, Vorſtellungen der Geburt, des Lebens, Lei- dens und Todes Chriſti, Gefaͤßen fuͤr heilige Gebraͤuche und andern hieher gehoͤrigen Din- gen. Gegenſtaͤnde dieſer Art ſtehen und han- gen auch ſonſt noch in faſt allen Zimmern und Saͤlen des Pallaſtes, bald als Kunſtwerke des Gießers, Drechslers und Schnitzlers, bald als Hervorbringungen des Pinſels oder des Mei- ſels, reichlich umher, und es iſt kein Zweifel, daß dieſer Zweig der Pracht die meiſten Aus- gaben veranlaßt habe.
Reiſen nach und Verbindungen mit Ita- lien, Geſchenke, die Mode, Kunſt- und an- dere Merkwuͤrdigkeiten aufzukaufen und zu ſammlen, haben einen andern großen Vorrath von Seltenheiten aller Art in dieſem Pallaſte
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wohl keine Heiligen-Ueberbleibſel mehr, die
wie die in dieſer Kapelle mit ſo viel Diaman-
ten, Perlen, Gold und Silber, eingefaßt
waͤren. Eben ſo praͤchtig und reichlich iſt der
Vorrath an kleinen und groͤßern Altaͤren, Ge-
maͤlden der heiligen Mutter, Kreutzbildern,
Vorſtellungen der Geburt, des Lebens, Lei-
dens und Todes Chriſti, Gefaͤßen fuͤr heilige
Gebraͤuche und andern hieher gehoͤrigen Din-
gen. Gegenſtaͤnde dieſer Art ſtehen und han-
gen auch ſonſt noch in faſt allen Zimmern und
Saͤlen des Pallaſtes, bald als Kunſtwerke des
Gießers, Drechslers und Schnitzlers, bald als
Hervorbringungen des Pinſels oder des Mei-
ſels, reichlich umher, und es iſt kein Zweifel,
daß dieſer Zweig der Pracht die meiſten Aus-
gaben veranlaßt habe.
Reiſen nach und Verbindungen mit Ita-
lien, Geſchenke, die Mode, Kunſt- und an-
dere Merkwuͤrdigkeiten aufzukaufen und zu
ſammlen, haben einen andern großen Vorrath
von Seltenheiten aller Art in dieſem Pallaſte
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/224>, abgerufen am 28.11.2024.
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