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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Ich glaubte dieses eifrigen Führers los zu
seyn, als ich die Thüre des Zeughauses hinter
mir rasseln hörte; aber er hielt mich fest und
versprach, mir die fürstlichen Zimmer in der
Burg zu zeigen. Sehnsuchtsvoll fuhr ich zu-
rück in die frische Luft; zögernd blieb ich,
auf dem Wege dahin, vor jeder Lücke stehen,
die mir eine Aussicht in die Tiefe hinab ge-
währte, aber mein unbarmherziger Begleiter
trieb mich, in seinem vorhin erwähnten Tone,
immer vorwärts und ließ mir nicht die Zeit
und den Muth, ihm über seine stürmische Ge-
fälligkeit meine Empfindlichkeit zu bezeigen.

Die fürstlichen Zimmer sind uralte Gemä-
cher, nach dem damaligen Geschmacke verziert.
Da sieht man abenteuerliche Vergoldungen und
Schnitzwerke, Teppiche von Leder, Hirschge-
weihe, und einen gewaltigen Hirsch selbst. Eine
andere Verzierung, die einem festen Platze so

haupt für mich ein sehr genauer und lehrreiche[r]
Führer durch Salzburg gewesen.

Ich glaubte dieſes eifrigen Fuͤhrers los zu
ſeyn, als ich die Thuͤre des Zeughauſes hinter
mir raſſeln hoͤrte; aber er hielt mich feſt und
verſprach, mir die fuͤrſtlichen Zimmer in der
Burg zu zeigen. Sehnſuchtsvoll fuhr ich zu-
ruͤck in die friſche Luft; zoͤgernd blieb ich,
auf dem Wege dahin, vor jeder Luͤcke ſtehen,
die mir eine Ausſicht in die Tiefe hinab ge-
waͤhrte, aber mein unbarmherziger Begleiter
trieb mich, in ſeinem vorhin erwaͤhnten Tone,
immer vorwaͤrts und ließ mir nicht die Zeit
und den Muth, ihm uͤber ſeine ſtuͤrmiſche Ge-
faͤlligkeit meine Empfindlichkeit zu bezeigen.

Die fuͤrſtlichen Zimmer ſind uralte Gemaͤ-
cher, nach dem damaligen Geſchmacke verziert.
Da ſieht man abenteuerliche Vergoldungen und
Schnitzwerke, Teppiche von Leder, Hirſchge-
weihe, und einen gewaltigen Hirſch ſelbſt. Eine
andere Verzierung, die einem feſten Platze ſo

haupt fuͤr mich ein ſehr genauer und lehrreiche[r]
Fuͤhrer durch Salzburg geweſen.
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[9/0281] Ich glaubte dieſes eifrigen Fuͤhrers los zu ſeyn, als ich die Thuͤre des Zeughauſes hinter mir raſſeln hoͤrte; aber er hielt mich feſt und verſprach, mir die fuͤrſtlichen Zimmer in der Burg zu zeigen. Sehnſuchtsvoll fuhr ich zu- ruͤck in die friſche Luft; zoͤgernd blieb ich, auf dem Wege dahin, vor jeder Luͤcke ſtehen, die mir eine Ausſicht in die Tiefe hinab ge- waͤhrte, aber mein unbarmherziger Begleiter trieb mich, in ſeinem vorhin erwaͤhnten Tone, immer vorwaͤrts und ließ mir nicht die Zeit und den Muth, ihm uͤber ſeine ſtuͤrmiſche Ge- faͤlligkeit meine Empfindlichkeit zu bezeigen. Die fuͤrſtlichen Zimmer ſind uralte Gemaͤ- cher, nach dem damaligen Geſchmacke verziert. Da ſieht man abenteuerliche Vergoldungen und Schnitzwerke, Teppiche von Leder, Hirſchge- weihe, und einen gewaltigen Hirſch ſelbſt. Eine andere Verzierung, die einem feſten Platze ſo *) *) haupt fuͤr mich ein ſehr genauer und lehrreicher Fuͤhrer durch Salzburg geweſen.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/281>, abgerufen am 21.11.2024.