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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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angemessen ist, sahe ich gleich in dem ersten
Zimmer, nämlich die Wappen des Erzbischofs,
des Domkapitels und der Landschaft, zusam-
men gesetzt aus -- Flintenschlössern. Zum
Ueberflusse mußte ich auch noch eine kleine Ka-
pelle in der Nähe dieser Zimmer besehen. Ue-
brigens fand ich in den letztern in so fern einen
kleinen Ersatz für meine gefällige Aufmerksam-
keit, daß ich mich, unter dem Vorwande der
eingeschlossenen Luft, eines Fensters bemächti-
gen, es öfnen und von Zeit zu Zeit einen dur-
stigen Blick auf die unter mir ausgespannte
lebendige Landkarte hinab senden konnte.

Endlich überließ mich dieser Führer an den
zweyten, der ein bloßer Invalide war, und
mich geduldig dahin führte, wo ich zu seyn
wünschte, nämlich auf die erhabensten Punkte
der Festung. Wir durchliefen mehrere schmale
Gänge, deren Fußboden stellenweise unter uns
erbebte und dadurch eine schlechte Meynung
von der Festigkeit des Ganzen erweckte, und
erstiegen ein paar Thürme, von denen herab

angemeſſen iſt, ſahe ich gleich in dem erſten
Zimmer, naͤmlich die Wappen des Erzbiſchofs,
des Domkapitels und der Landſchaft, zuſam-
men geſetzt aus — Flintenſchloͤſſern. Zum
Ueberfluſſe mußte ich auch noch eine kleine Ka-
pelle in der Naͤhe dieſer Zimmer beſehen. Ue-
brigens fand ich in den letztern in ſo fern einen
kleinen Erſatz fuͤr meine gefaͤllige Aufmerkſam-
keit, daß ich mich, unter dem Vorwande der
eingeſchloſſenen Luft, eines Fenſters bemaͤchti-
gen, es oͤfnen und von Zeit zu Zeit einen dur-
ſtigen Blick auf die unter mir ausgeſpannte
lebendige Landkarte hinab ſenden konnte.

Endlich uͤberließ mich dieſer Fuͤhrer an den
zweyten, der ein bloßer Invalide war, und
mich geduldig dahin fuͤhrte, wo ich zu ſeyn
wuͤnſchte, naͤmlich auf die erhabenſten Punkte
der Feſtung. Wir durchliefen mehrere ſchmale
Gaͤnge, deren Fußboden ſtellenweiſe unter uns
erbebte und dadurch eine ſchlechte Meynung
von der Feſtigkeit des Ganzen erweckte, und
erſtiegen ein paar Thuͤrme, von denen herab

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[10/0282] angemeſſen iſt, ſahe ich gleich in dem erſten Zimmer, naͤmlich die Wappen des Erzbiſchofs, des Domkapitels und der Landſchaft, zuſam- men geſetzt aus — Flintenſchloͤſſern. Zum Ueberfluſſe mußte ich auch noch eine kleine Ka- pelle in der Naͤhe dieſer Zimmer beſehen. Ue- brigens fand ich in den letztern in ſo fern einen kleinen Erſatz fuͤr meine gefaͤllige Aufmerkſam- keit, daß ich mich, unter dem Vorwande der eingeſchloſſenen Luft, eines Fenſters bemaͤchti- gen, es oͤfnen und von Zeit zu Zeit einen dur- ſtigen Blick auf die unter mir ausgeſpannte lebendige Landkarte hinab ſenden konnte. Endlich uͤberließ mich dieſer Fuͤhrer an den zweyten, der ein bloßer Invalide war, und mich geduldig dahin fuͤhrte, wo ich zu ſeyn wuͤnſchte, naͤmlich auf die erhabenſten Punkte der Feſtung. Wir durchliefen mehrere ſchmale Gaͤnge, deren Fußboden ſtellenweiſe unter uns erbebte und dadurch eine ſchlechte Meynung von der Feſtigkeit des Ganzen erweckte, und erſtiegen ein paar Thuͤrme, von denen herab

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/282>, abgerufen am 21.11.2024.