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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Kirche neben mir. Ihr Aeußeres fällt nicht
in die Augen, weil es ihr an einem schönen
Thurme fehlt, und weil ihr Standplatz einge-
klemmt, und ihre Vorderseite für ihre Höhe
zu breit ist. Diese Vorderseite hat oben auf
einem ausgeschweiften Fronton ein Kreuz und
an beyden Seiten Vasen; weiter unten ein
großes Uhrblatt, unter diesem eine marmorne
Bildsäule des heiligen Andreas, von mittelmäs-
siger Arbeit, in einer Blende aufgestellt; und
unter dieser den mit Marmor umgefaßten und
verzierten Eingang der Kirche, an dessen bey-
den Seiten sich hohe Fenster erheben. Das
Innere ist nicht von Umfang und nur sparsam
beleuchtet. Ihre Decke ist mit Auftritten aus
der Geschichte des heiligen Andreas, pfuscher-
haft genug, bemalt; und nicht besser sind die
wenigen Schnitz- und Bildhauerwerke, die
man an den Altären sieht, von ihren Verfer-
tigern ausgeführt. Mit einem Worte: man
wendet nur Einmal zehn Minuten an den
Ueberblick dieser Kirche.

Kirche neben mir. Ihr Aeußeres faͤllt nicht
in die Augen, weil es ihr an einem ſchoͤnen
Thurme fehlt, und weil ihr Standplatz einge-
klemmt, und ihre Vorderſeite fuͤr ihre Hoͤhe
zu breit iſt. Dieſe Vorderſeite hat oben auf
einem ausgeſchweiften Fronton ein Kreuz und
an beyden Seiten Vaſen; weiter unten ein
großes Uhrblatt, unter dieſem eine marmorne
Bildſaͤule des heiligen Andreas, von mittelmaͤſ-
ſiger Arbeit, in einer Blende aufgeſtellt; und
unter dieſer den mit Marmor umgefaßten und
verzierten Eingang der Kirche, an deſſen bey-
den Seiten ſich hohe Fenſter erheben. Das
Innere iſt nicht von Umfang und nur ſparſam
beleuchtet. Ihre Decke iſt mit Auftritten aus
der Geſchichte des heiligen Andreas, pfuſcher-
haft genug, bemalt; und nicht beſſer ſind die
wenigen Schnitz- und Bildhauerwerke, die
man an den Altaͤren ſieht, von ihren Verfer-
tigern ausgefuͤhrt. Mit einem Worte: man
wendet nur Einmal zehn Minuten an den
Ueberblick dieſer Kirche.

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[24/0296] Kirche neben mir. Ihr Aeußeres faͤllt nicht in die Augen, weil es ihr an einem ſchoͤnen Thurme fehlt, und weil ihr Standplatz einge- klemmt, und ihre Vorderſeite fuͤr ihre Hoͤhe zu breit iſt. Dieſe Vorderſeite hat oben auf einem ausgeſchweiften Fronton ein Kreuz und an beyden Seiten Vaſen; weiter unten ein großes Uhrblatt, unter dieſem eine marmorne Bildſaͤule des heiligen Andreas, von mittelmaͤſ- ſiger Arbeit, in einer Blende aufgeſtellt; und unter dieſer den mit Marmor umgefaßten und verzierten Eingang der Kirche, an deſſen bey- den Seiten ſich hohe Fenſter erheben. Das Innere iſt nicht von Umfang und nur ſparſam beleuchtet. Ihre Decke iſt mit Auftritten aus der Geſchichte des heiligen Andreas, pfuſcher- haft genug, bemalt; und nicht beſſer ſind die wenigen Schnitz- und Bildhauerwerke, die man an den Altaͤren ſieht, von ihren Verfer- tigern ausgefuͤhrt. Mit einem Worte: man wendet nur Einmal zehn Minuten an den Ueberblick dieſer Kirche.

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/296>, abgerufen am 21.11.2024.