den vorigen Erzbischof Siegmund, aus dem Hause Schrattenbach, vermuthlich zuerst auf den Gedanken, hier, wo ohnehin der Rük- ken des Mönchberges am schmalsten war, ein Thor durchsprengen zu lassen. Das Werk ward im Jahre 1765 angefangen, und 1767 war der Durchbruch, trotz Gefahren und Schwierigkei- ten, schon vorläufig gemacht. Jener Fürst starb aber über der Vollendung, und das Ganze wurde erst unter dem jetzt regierenden, im Jahre 1774, fertig. Hr. Hübner giebt die Summe der darauf gewandten Kosten zu 116665 Gulden, 12 Kreutzer, 2 Pfennig; die Länge des Durchbruchs zu 415, die Breite zu 22, und die Höhe zu 39 Schuh, an. Er ist durch- aus licht, geräumig, doch nicht ganz gerade, auch nicht ganz gefahrlos. Die Steinart, durch die er geht, ist ein ziemlich locker zu- sammen hangendes Sandsteingemenge, das an den Seiten, und an der halbzirkelförmig aus- gehauenen Decke sich in breiten Tafeln ablöset und von Zeit zu Zeit zersplittert herabfällt:
den vorigen Erzbiſchof Siegmund, aus dem Hauſe Schrattenbach, vermuthlich zuerſt auf den Gedanken, hier, wo ohnehin der Ruͤk- ken des Moͤnchberges am ſchmalſten war, ein Thor durchſprengen zu laſſen. Das Werk ward im Jahre 1765 angefangen, und 1767 war der Durchbruch, trotz Gefahren und Schwierigkei- ten, ſchon vorlaͤufig gemacht. Jener Fuͤrſt ſtarb aber uͤber der Vollendung, und das Ganze wurde erſt unter dem jetzt regierenden, im Jahre 1774, fertig. Hr. Huͤbner giebt die Summe der darauf gewandten Koſten zu 116665 Gulden, 12 Kreutzer, 2 Pfennig; die Laͤnge des Durchbruchs zu 415, die Breite zu 22, und die Hoͤhe zu 39 Schuh, an. Er iſt durch- aus licht, geraͤumig, doch nicht ganz gerade, auch nicht ganz gefahrlos. Die Steinart, durch die er geht, iſt ein ziemlich locker zu- ſammen hangendes Sandſteingemenge, das an den Seiten, und an der halbzirkelfoͤrmig aus- gehauenen Decke ſich in breiten Tafeln abloͤſet und von Zeit zu Zeit zerſplittert herabfaͤllt:
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[43/0315]
den vorigen Erzbiſchof Siegmund, aus dem
Hauſe Schrattenbach, vermuthlich zuerſt
auf den Gedanken, hier, wo ohnehin der Ruͤk-
ken des Moͤnchberges am ſchmalſten war, ein
Thor durchſprengen zu laſſen. Das Werk ward
im Jahre 1765 angefangen, und 1767 war der
Durchbruch, trotz Gefahren und Schwierigkei-
ten, ſchon vorlaͤufig gemacht. Jener Fuͤrſt
ſtarb aber uͤber der Vollendung, und das Ganze
wurde erſt unter dem jetzt regierenden, im
Jahre 1774, fertig. Hr. Huͤbner giebt die
Summe der darauf gewandten Koſten zu 116665
Gulden, 12 Kreutzer, 2 Pfennig; die Laͤnge
des Durchbruchs zu 415, die Breite zu 22,
und die Hoͤhe zu 39 Schuh, an. Er iſt durch-
aus licht, geraͤumig, doch nicht ganz gerade,
auch nicht ganz gefahrlos. Die Steinart,
durch die er geht, iſt ein ziemlich locker zu-
ſammen hangendes Sandſteingemenge, das an
den Seiten, und an der halbzirkelfoͤrmig aus-
gehauenen Decke ſich in breiten Tafeln abloͤſet
und von Zeit zu Zeit zerſplittert herabfaͤllt:
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/315>, abgerufen am 21.11.2024.
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