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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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eine Unbequemlichkeit, die man hätte vermeiden
können, wenn man dem Beyspiele der Alten
gefolgt wäre, welche die Höhle von Posilippo
in spitzer Wölbung durch einen nicht härtern
Felsen trieben und damit dessen Decke zugleich
stützten. Uebrigens ist der Ein- und Ausgang
dieses Thores mit einer riesenhaften Bildsäule
des heiligen Siegmund, mit Waffenrüstungen,
Fahnen, Kanonen, Medusenköpfen, Pyrami-
den und mit einem Brustbilde des Erbauers,
unter dem die artige Inschrift: "Te Saxa
loquuntur
" stehet, in einem guten Geschmacke
verziert.

Von dem Neuen Thore wandte ich mich
zu dem Universitätsgebäude, das mehr durch
seinen Umfang, als durch Geschmack und Pracht
auffällt, dessen Inneres aber mit hinlänglichem
Raum und allen erforderlichen Bequemlichkei-
ten, an Wohnzimmern, und Hör- und Ver-
sammlungssälen, auch mit einem Garten ver-
sehen ist. Die dazu gehörige Kirche, die wohl
den vierten Theil des Umfangs einnehmen mag,

eine Unbequemlichkeit, die man haͤtte vermeiden
koͤnnen, wenn man dem Beyſpiele der Alten
gefolgt waͤre, welche die Hoͤhle von Poſilippo
in ſpitzer Woͤlbung durch einen nicht haͤrtern
Felſen trieben und damit deſſen Decke zugleich
ſtuͤtzten. Uebrigens iſt der Ein- und Ausgang
dieſes Thores mit einer rieſenhaften Bildſaͤule
des heiligen Siegmund, mit Waffenruͤſtungen,
Fahnen, Kanonen, Meduſenkoͤpfen, Pyrami-
den und mit einem Bruſtbilde des Erbauers,
unter dem die artige Inſchrift: „Te Saxa
loquuntur
“ ſtehet, in einem guten Geſchmacke
verziert.

Von dem Neuen Thore wandte ich mich
zu dem Univerſitaͤtsgebaͤude, das mehr durch
ſeinen Umfang, als durch Geſchmack und Pracht
auffaͤllt, deſſen Inneres aber mit hinlaͤnglichem
Raum und allen erforderlichen Bequemlichkei-
ten, an Wohnzimmern, und Hoͤr- und Ver-
ſammlungsſaͤlen, auch mit einem Garten ver-
ſehen iſt. Die dazu gehoͤrige Kirche, die wohl
den vierten Theil des Umfangs einnehmen mag,

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[44/0316] eine Unbequemlichkeit, die man haͤtte vermeiden koͤnnen, wenn man dem Beyſpiele der Alten gefolgt waͤre, welche die Hoͤhle von Poſilippo in ſpitzer Woͤlbung durch einen nicht haͤrtern Felſen trieben und damit deſſen Decke zugleich ſtuͤtzten. Uebrigens iſt der Ein- und Ausgang dieſes Thores mit einer rieſenhaften Bildſaͤule des heiligen Siegmund, mit Waffenruͤſtungen, Fahnen, Kanonen, Meduſenkoͤpfen, Pyrami- den und mit einem Bruſtbilde des Erbauers, unter dem die artige Inſchrift: „Te Saxa loquuntur“ ſtehet, in einem guten Geſchmacke verziert. Von dem Neuen Thore wandte ich mich zu dem Univerſitaͤtsgebaͤude, das mehr durch ſeinen Umfang, als durch Geſchmack und Pracht auffaͤllt, deſſen Inneres aber mit hinlaͤnglichem Raum und allen erforderlichen Bequemlichkei- ten, an Wohnzimmern, und Hoͤr- und Ver- ſammlungsſaͤlen, auch mit einem Garten ver- ſehen iſt. Die dazu gehoͤrige Kirche, die wohl den vierten Theil des Umfangs einnehmen mag,

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/316>, abgerufen am 21.11.2024.