schlossen wird. Auf demselben ist der unbefleck- ten Jungfrau ein großes, ziemlich zusammen gesetztes, Denkmal errichtet. Die Hauptbild- säule ist Maria selbst, zwölf Fuß hoch, aus bleyfärbigem Metall gegossen. Wolken von ähnlichem Erz umschweben die Weltkugel, wo- rauf sie steht, und an deren beyden Seiten sich Engel befinden, deren Einer auf den unter ihm liegenden Satan einen Blitz herab schleu- dert. Ein hohes, weißmarmornes Fußgestell trägt diese Gruppe, die von den Brüdern Ha- genauer, gebornen Salzburgern, mit viel Geschmack und Leichtigkeit ausgeführt ist. Der Platz ist übrigens zu enge und es ist, bey der Höhe seiner Umgebungen, etwas grubenartiges in seiner Ansicht, daß diesem Kunstwerke die nöthige Ausdehnung raubt.
Die Facade mit dem Haupteingange der Domkirche, ist dieser Bildsäule ebenfalls zu nahe, als daß sie nicht von ihr überblendet werden sollte; so wie sie wiederum, obgleich man sie so weit abgerückt hat, als möglich
ſchloſſen wird. Auf demſelben iſt der unbefleck- ten Jungfrau ein großes, ziemlich zuſammen geſetztes, Denkmal errichtet. Die Hauptbild- ſaͤule iſt Maria ſelbſt, zwoͤlf Fuß hoch, aus bleyfaͤrbigem Metall gegoſſen. Wolken von aͤhnlichem Erz umſchweben die Weltkugel, wo- rauf ſie ſteht, und an deren beyden Seiten ſich Engel befinden, deren Einer auf den unter ihm liegenden Satan einen Blitz herab ſchleu- dert. Ein hohes, weißmarmornes Fußgeſtell traͤgt dieſe Gruppe, die von den Bruͤdern Ha- genauer, gebornen Salzburgern, mit viel Geſchmack und Leichtigkeit ausgefuͤhrt iſt. Der Platz iſt uͤbrigens zu enge und es iſt, bey der Hoͤhe ſeiner Umgebungen, etwas grubenartiges in ſeiner Anſicht, daß dieſem Kunſtwerke die noͤthige Ausdehnung raubt.
Die Facade mit dem Haupteingange der Domkirche, iſt dieſer Bildſaͤule ebenfalls zu nahe, als daß ſie nicht von ihr uͤberblendet werden ſollte; ſo wie ſie wiederum, obgleich man ſie ſo weit abgeruͤckt hat, als moͤglich
<TEI><text><body><div><floatingText><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0318"n="46"/>ſchloſſen wird. Auf demſelben iſt der unbefleck-<lb/>
ten Jungfrau ein großes, ziemlich zuſammen<lb/>
geſetztes, Denkmal errichtet. Die Hauptbild-<lb/>ſaͤule iſt <hirendition="#g">Maria</hi>ſelbſt, zwoͤlf Fuß hoch, aus<lb/>
bleyfaͤrbigem Metall gegoſſen. Wolken von<lb/>
aͤhnlichem Erz umſchweben die Weltkugel, wo-<lb/>
rauf ſie ſteht, und an deren beyden Seiten ſich<lb/>
Engel befinden, deren Einer auf den unter<lb/>
ihm liegenden Satan einen Blitz herab ſchleu-<lb/>
dert. Ein hohes, weißmarmornes Fußgeſtell<lb/>
traͤgt dieſe Gruppe, die von den Bruͤdern <hirendition="#g">Ha-<lb/>
genauer</hi>, gebornen Salzburgern, mit viel<lb/>
Geſchmack und Leichtigkeit ausgefuͤhrt iſt. Der<lb/>
Platz iſt uͤbrigens zu enge und es iſt, bey der<lb/>
Hoͤhe ſeiner Umgebungen, etwas grubenartiges<lb/>
in ſeiner Anſicht, daß dieſem Kunſtwerke die<lb/>
noͤthige Ausdehnung raubt.</p><lb/><p>Die Facade mit dem Haupteingange der<lb/>
Domkirche, iſt dieſer Bildſaͤule ebenfalls zu<lb/>
nahe, als daß ſie nicht von ihr uͤberblendet<lb/>
werden ſollte; ſo wie ſie wiederum, obgleich<lb/>
man ſie ſo weit abgeruͤckt hat, als moͤglich<lb/></p></div></body></floatingText></div></body></text></TEI>
[46/0318]
ſchloſſen wird. Auf demſelben iſt der unbefleck-
ten Jungfrau ein großes, ziemlich zuſammen
geſetztes, Denkmal errichtet. Die Hauptbild-
ſaͤule iſt Maria ſelbſt, zwoͤlf Fuß hoch, aus
bleyfaͤrbigem Metall gegoſſen. Wolken von
aͤhnlichem Erz umſchweben die Weltkugel, wo-
rauf ſie ſteht, und an deren beyden Seiten ſich
Engel befinden, deren Einer auf den unter
ihm liegenden Satan einen Blitz herab ſchleu-
dert. Ein hohes, weißmarmornes Fußgeſtell
traͤgt dieſe Gruppe, die von den Bruͤdern Ha-
genauer, gebornen Salzburgern, mit viel
Geſchmack und Leichtigkeit ausgefuͤhrt iſt. Der
Platz iſt uͤbrigens zu enge und es iſt, bey der
Hoͤhe ſeiner Umgebungen, etwas grubenartiges
in ſeiner Anſicht, daß dieſem Kunſtwerke die
noͤthige Ausdehnung raubt.
Die Facade mit dem Haupteingange der
Domkirche, iſt dieſer Bildſaͤule ebenfalls zu
nahe, als daß ſie nicht von ihr uͤberblendet
werden ſollte; ſo wie ſie wiederum, obgleich
man ſie ſo weit abgeruͤckt hat, als moͤglich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/318>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.