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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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schlossen wird. Auf demselben ist der unbefleck-
ten Jungfrau ein großes, ziemlich zusammen
gesetztes, Denkmal errichtet. Die Hauptbild-
säule ist Maria selbst, zwölf Fuß hoch, aus
bleyfärbigem Metall gegossen. Wolken von
ähnlichem Erz umschweben die Weltkugel, wo-
rauf sie steht, und an deren beyden Seiten sich
Engel befinden, deren Einer auf den unter
ihm liegenden Satan einen Blitz herab schleu-
dert. Ein hohes, weißmarmornes Fußgestell
trägt diese Gruppe, die von den Brüdern Ha-
genauer
, gebornen Salzburgern, mit viel
Geschmack und Leichtigkeit ausgeführt ist. Der
Platz ist übrigens zu enge und es ist, bey der
Höhe seiner Umgebungen, etwas grubenartiges
in seiner Ansicht, daß diesem Kunstwerke die
nöthige Ausdehnung raubt.

Die Facade mit dem Haupteingange der
Domkirche, ist dieser Bildsäule ebenfalls zu
nahe, als daß sie nicht von ihr überblendet
werden sollte; so wie sie wiederum, obgleich
man sie so weit abgerückt hat, als möglich

ſchloſſen wird. Auf demſelben iſt der unbefleck-
ten Jungfrau ein großes, ziemlich zuſammen
geſetztes, Denkmal errichtet. Die Hauptbild-
ſaͤule iſt Maria ſelbſt, zwoͤlf Fuß hoch, aus
bleyfaͤrbigem Metall gegoſſen. Wolken von
aͤhnlichem Erz umſchweben die Weltkugel, wo-
rauf ſie ſteht, und an deren beyden Seiten ſich
Engel befinden, deren Einer auf den unter
ihm liegenden Satan einen Blitz herab ſchleu-
dert. Ein hohes, weißmarmornes Fußgeſtell
traͤgt dieſe Gruppe, die von den Bruͤdern Ha-
genauer
, gebornen Salzburgern, mit viel
Geſchmack und Leichtigkeit ausgefuͤhrt iſt. Der
Platz iſt uͤbrigens zu enge und es iſt, bey der
Hoͤhe ſeiner Umgebungen, etwas grubenartiges
in ſeiner Anſicht, daß dieſem Kunſtwerke die
noͤthige Ausdehnung raubt.

Die Facade mit dem Haupteingange der
Domkirche, iſt dieſer Bildſaͤule ebenfalls zu
nahe, als daß ſie nicht von ihr uͤberblendet
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[46/0318] ſchloſſen wird. Auf demſelben iſt der unbefleck- ten Jungfrau ein großes, ziemlich zuſammen geſetztes, Denkmal errichtet. Die Hauptbild- ſaͤule iſt Maria ſelbſt, zwoͤlf Fuß hoch, aus bleyfaͤrbigem Metall gegoſſen. Wolken von aͤhnlichem Erz umſchweben die Weltkugel, wo- rauf ſie ſteht, und an deren beyden Seiten ſich Engel befinden, deren Einer auf den unter ihm liegenden Satan einen Blitz herab ſchleu- dert. Ein hohes, weißmarmornes Fußgeſtell traͤgt dieſe Gruppe, die von den Bruͤdern Ha- genauer, gebornen Salzburgern, mit viel Geſchmack und Leichtigkeit ausgefuͤhrt iſt. Der Platz iſt uͤbrigens zu enge und es iſt, bey der Hoͤhe ſeiner Umgebungen, etwas grubenartiges in ſeiner Anſicht, daß dieſem Kunſtwerke die noͤthige Ausdehnung raubt. Die Facade mit dem Haupteingange der Domkirche, iſt dieſer Bildſaͤule ebenfalls zu nahe, als daß ſie nicht von ihr uͤberblendet werden ſollte; ſo wie ſie wiederum, obgleich man ſie ſo weit abgeruͤckt hat, als moͤglich

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/318>, abgerufen am 21.11.2024.