dem Bette des Fürsten. Die Thüren sind alle von Holz; die eine führt in die erzbischöfliche Kapelle, deren marmorner Altar einer Mut- ter Gottes geweiht ist; die zweyte, wie gesagt, in das Schatull-Gemach, und die dritte in eine schmale, etwas lange Galerie, die mit Gemälden von ungleichem Werthe geziert ist und eine Decke mit schönen Freskogemälden hat. In der Mitte dieser Galerie befindet sich ein Kamin von schwarzem Marmor, und über demselben in einer Blende eine Bildsäule des Antinous von Bronze, welcher zur Seiten zwey kleinere, Venus und Merkur, ebenfalls von Bronze und Denkmale des Alterthums, stehen. -- -- -- Durch gedachte Galerie und eine ihrer Spiegelthüren ist der Eingang in den Gesellschaftssaal, den der jetzige Fürst sehr prächtig möblirt hat -- -- Aus diesem Saale führt eine Seitenthür in dem so genannten Markus-Sittikus- Saal, der an Schönheit der Stuckaturarbeit so wie an Architektur, ein Meisterstück,
dem Bette des Fuͤrſten. Die Thuͤren ſind alle von Holz; die eine fuͤhrt in die erzbiſchoͤfliche Kapelle, deren marmorner Altar einer Mut- ter Gottes geweiht iſt; die zweyte, wie geſagt, in das Schatull-Gemach, und die dritte in eine ſchmale, etwas lange Galerie, die mit Gemaͤlden von ungleichem Werthe geziert iſt und eine Decke mit ſchoͤnen Freskogemaͤlden hat. In der Mitte dieſer Galerie befindet ſich ein Kamin von ſchwarzem Marmor, und uͤber demſelben in einer Blende eine Bildſaͤule des Antinous von Bronze, welcher zur Seiten zwey kleinere, Venus und Merkur, ebenfalls von Bronze und Denkmale des Alterthums, ſtehen. — — — Durch gedachte Galerie und eine ihrer Spiegelthuͤren iſt der Eingang in den Geſellſchaftsſaal, den der jetzige Fuͤrſt ſehr praͤchtig moͤblirt hat — — Aus dieſem Saale fuͤhrt eine Seitenthuͤr in dem ſo genannten Markus-Sittikus- Saal, der an Schoͤnheit der Stuckaturarbeit ſo wie an Architektur, ein Meiſterſtuͤck,
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dem Bette des Fuͤrſten. Die Thuͤren ſind alle
von Holz; die eine fuͤhrt in die erzbiſchoͤfliche
Kapelle, deren marmorner Altar einer Mut-
ter Gottes geweiht iſt; die zweyte, wie geſagt,
in das Schatull-Gemach, und die dritte in
eine ſchmale, etwas lange Galerie, die mit
Gemaͤlden von ungleichem Werthe geziert iſt
und eine Decke mit ſchoͤnen Freskogemaͤlden
hat. In der Mitte dieſer Galerie befindet
ſich ein Kamin von ſchwarzem Marmor, und
uͤber demſelben in einer Blende eine Bildſaͤule
des Antinous von Bronze, welcher zur Seiten
zwey kleinere, Venus und Merkur, ebenfalls
von Bronze und Denkmale des Alterthums,
ſtehen. — — — Durch gedachte Galerie und
eine ihrer Spiegelthuͤren iſt der Eingang in
den Geſellſchaftsſaal, den der jetzige
Fuͤrſt ſehr praͤchtig moͤblirt hat — — Aus
dieſem Saale fuͤhrt eine Seitenthuͤr in dem
ſo genannten Markus-Sittikus-
Saal, der an Schoͤnheit der Stuckaturarbeit
ſo wie an Architektur, ein Meiſterſtuͤck,
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/324>, abgerufen am 24.11.2024.
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