und erst unter der jetzigen Regierung in gegen- wärtige unvergleichliche Gestalt ist gebracht wor- den etc." *)
Der gedachten Hauptfacade der Residenz gegenüber, auf der andern Seite des Hofpla- tzes, liegt der sogenannte Neubau, ein be- trächtliches Viereck, dessen vier Stock hohe, mit einem Thurm versehene, Vorderseite sich über drey hundert Schuh in die Länge aus- dehnt. Die Inhaber der vornehmsten Hofäm- ter besitzen in dieser Anlage ihre Wohnungen, und mehrere fürstliche Kollegien ihre Schreib- stuben und Versammlungssäle. Die Landschaft und ihr Archiv, die Hofbibliothek, die Hof- kammer und das Postamt haben auch darin ihre Stelle gefunden. Im Erdgeschosse des erwähnten Thurmes ist die Hauptwache und in dessen zweyten Absatze ein holländisches Glockenspiel, dessen zerstückelte, bald zu lang- same, bald zu schnelle Töne, den jährlichen Er-
*) Hübners Beschr. v. Salzb. Th. I. S. 167. fg.
und erſt unter der jetzigen Regierung in gegen- waͤrtige unvergleichliche Geſtalt iſt gebracht wor- den ꝛc.“ *)
Der gedachten Hauptfacade der Reſidenz gegenuͤber, auf der andern Seite des Hofpla- tzes, liegt der ſogenannte Neubau, ein be- traͤchtliches Viereck, deſſen vier Stock hohe, mit einem Thurm verſehene, Vorderſeite ſich uͤber drey hundert Schuh in die Laͤnge aus- dehnt. Die Inhaber der vornehmſten Hofaͤm- ter beſitzen in dieſer Anlage ihre Wohnungen, und mehrere fuͤrſtliche Kollegien ihre Schreib- ſtuben und Verſammlungsſaͤle. Die Landſchaft und ihr Archiv, die Hofbibliothek, die Hof- kammer und das Poſtamt haben auch darin ihre Stelle gefunden. Im Erdgeſchoſſe des erwaͤhnten Thurmes iſt die Hauptwache und in deſſen zweyten Abſatze ein hollaͤndiſches Glockenſpiel, deſſen zerſtuͤckelte, bald zu lang- ſame, bald zu ſchnelle Toͤne, den jaͤhrlichen Er-
*) Huͤbners Beſchr. v. Salzb. Th. I. S. 167. fg.
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und erſt unter der jetzigen Regierung in gegen-
waͤrtige unvergleichliche Geſtalt iſt gebracht wor-
den ꝛc.“ *)
Der gedachten Hauptfacade der Reſidenz
gegenuͤber, auf der andern Seite des Hofpla-
tzes, liegt der ſogenannte Neubau, ein be-
traͤchtliches Viereck, deſſen vier Stock hohe,
mit einem Thurm verſehene, Vorderſeite ſich
uͤber drey hundert Schuh in die Laͤnge aus-
dehnt. Die Inhaber der vornehmſten Hofaͤm-
ter beſitzen in dieſer Anlage ihre Wohnungen,
und mehrere fuͤrſtliche Kollegien ihre Schreib-
ſtuben und Verſammlungsſaͤle. Die Landſchaft
und ihr Archiv, die Hofbibliothek, die Hof-
kammer und das Poſtamt haben auch darin
ihre Stelle gefunden. Im Erdgeſchoſſe des
erwaͤhnten Thurmes iſt die Hauptwache und
in deſſen zweyten Abſatze ein hollaͤndiſches
Glockenſpiel, deſſen zerſtuͤckelte, bald zu lang-
ſame, bald zu ſchnelle Toͤne, den jaͤhrlichen Er-
*) Huͤbners Beſchr. v. Salzb. Th. I. S. 167. fg.
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/325>, abgerufen am 24.11.2024.
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