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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Garten fand, der mich aber nicht so anzog als
ein mit Bäumen bepflanzter Hügel, der dazu
gehört, und sich dicht am Ufer der Salza er-
hebt. Auf demselben stand ein niedliches Lust-
haus mit einem hübschen Saal, in welchem
ich einen heitern und kühlen Ruheplatz fand,
den ich, mit meiner Müdigkeit und mit eini-
gen süßen Orangen von einem benachbarten
Gärtner beschäftigt, erst mit anbrechendem
Abend wieder verließ. Es ward mir zu spät,
die Lust- und Nutzgärten und das Schloß El-
senheim
in der Nachbarschaft zu besuchen;
ich ging also durch die finstern Straßen des
Steins zurück und kam, nachdem ich noch ein
paarmal unter einem frohen Getümmel von
jungen und alten Spatziergängern auf der
Brücke hin und wieder gegangen war, in mei-
nem Gasthofe wieder an.



Ich kann nun, da ich Salzburg, seinem
Innern nach, ganz durchwandert bin, noch

Garten fand, der mich aber nicht ſo anzog als
ein mit Baͤumen bepflanzter Huͤgel, der dazu
gehoͤrt, und ſich dicht am Ufer der Salza er-
hebt. Auf demſelben ſtand ein niedliches Luſt-
haus mit einem huͤbſchen Saal, in welchem
ich einen heitern und kuͤhlen Ruheplatz fand,
den ich, mit meiner Muͤdigkeit und mit eini-
gen ſuͤßen Orangen von einem benachbarten
Gaͤrtner beſchaͤftigt, erſt mit anbrechendem
Abend wieder verließ. Es ward mir zu ſpaͤt,
die Luſt- und Nutzgaͤrten und das Schloß El-
ſenheim
in der Nachbarſchaft zu beſuchen;
ich ging alſo durch die finſtern Straßen des
Steins zuruͤck und kam, nachdem ich noch ein
paarmal unter einem frohen Getuͤmmel von
jungen und alten Spatziergaͤngern auf der
Bruͤcke hin und wieder gegangen war, in mei-
nem Gaſthofe wieder an.



Ich kann nun, da ich Salzburg, ſeinem
Innern nach, ganz durchwandert bin, noch

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[70/0342] Garten fand, der mich aber nicht ſo anzog als ein mit Baͤumen bepflanzter Huͤgel, der dazu gehoͤrt, und ſich dicht am Ufer der Salza er- hebt. Auf demſelben ſtand ein niedliches Luſt- haus mit einem huͤbſchen Saal, in welchem ich einen heitern und kuͤhlen Ruheplatz fand, den ich, mit meiner Muͤdigkeit und mit eini- gen ſuͤßen Orangen von einem benachbarten Gaͤrtner beſchaͤftigt, erſt mit anbrechendem Abend wieder verließ. Es ward mir zu ſpaͤt, die Luſt- und Nutzgaͤrten und das Schloß El- ſenheim in der Nachbarſchaft zu beſuchen; ich ging alſo durch die finſtern Straßen des Steins zuruͤck und kam, nachdem ich noch ein paarmal unter einem frohen Getuͤmmel von jungen und alten Spatziergaͤngern auf der Bruͤcke hin und wieder gegangen war, in mei- nem Gaſthofe wieder an. Ich kann nun, da ich Salzburg, ſeinem Innern nach, ganz durchwandert bin, noch

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/342>, abgerufen am 21.11.2024.