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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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den Straßen oft genug angegangen, ungeachtet
sich jene Anstalten über jeden Stand, jedes
Geschlecht, Alter und Gebrechen ausbreiten.
Außer den erwähnten Johannes- und Dom-
kapitel-Spitälern
, nehmen noch das Bür-
gerspital
, das Stadtbrüderhaus, das
schon gedachte Leprosenhaus, und das La-
zareth
, Kranke auf, und für die Armen sorgt
das Fürstliche Allmosenamt, der Bür-
gersäckel
, die gemeine Stadtallmosen-
kasse
, eine Stiftung für Hausarme,
eine zweyte zur Aussteurung armer
Bürgermädchen
, eine dritte zu einem Ar-
meninstitut
, *) ferner die Studenten-
büchse
, und endlich der Liebesbund an der
Universität.

*) Diese letztern drey Stiftungen rühren von einem
Manne her, der vielleicht alle Wohlthäter ihrer Vater-
städte in neuern Zeiten übertroffen hat, und dessen
Name überall bekannt zu werden verdient. Er hieß
Hafner von Imbachshausen, war Großhänd-
ler, und starb im Jahre 1787, ohne leibliche Erben,

den Straßen oft genug angegangen, ungeachtet
ſich jene Anſtalten uͤber jeden Stand, jedes
Geſchlecht, Alter und Gebrechen ausbreiten.
Außer den erwaͤhnten Johannes- und Dom-
kapitel-Spitaͤlern
, nehmen noch das Buͤr-
gerſpital
, das Stadtbruͤderhaus, das
ſchon gedachte Leproſenhaus, und das La-
zareth
, Kranke auf, und fuͤr die Armen ſorgt
das Fuͤrſtliche Allmoſenamt, der Buͤr-
gerſaͤckel
, die gemeine Stadtallmoſen-
kaſſe
, eine Stiftung fuͤr Hausarme,
eine zweyte zur Ausſteurung armer
Buͤrgermaͤdchen
, eine dritte zu einem Ar-
meninſtitut
, *) ferner die Studenten-
buͤchſe
, und endlich der Liebesbund an der
Univerſitaͤt.

*) Dieſe letztern drey Stiftungen ruͤhren von einem
Manne her, der vielleicht alle Wohlthaͤter ihrer Vater-
ſtaͤdte in neuern Zeiten uͤbertroffen hat, und deſſen
Name uͤberall bekannt zu werden verdient. Er hieß
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ler, und ſtarb im Jahre 1787, ohne leibliche Erben,
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[77/0349] den Straßen oft genug angegangen, ungeachtet ſich jene Anſtalten uͤber jeden Stand, jedes Geſchlecht, Alter und Gebrechen ausbreiten. Außer den erwaͤhnten Johannes- und Dom- kapitel-Spitaͤlern, nehmen noch das Buͤr- gerſpital, das Stadtbruͤderhaus, das ſchon gedachte Leproſenhaus, und das La- zareth, Kranke auf, und fuͤr die Armen ſorgt das Fuͤrſtliche Allmoſenamt, der Buͤr- gerſaͤckel, die gemeine Stadtallmoſen- kaſſe, eine Stiftung fuͤr Hausarme, eine zweyte zur Ausſteurung armer Buͤrgermaͤdchen, eine dritte zu einem Ar- meninſtitut, *) ferner die Studenten- buͤchſe, und endlich der Liebesbund an der Univerſitaͤt. *) Dieſe letztern drey Stiftungen ruͤhren von einem Manne her, der vielleicht alle Wohlthaͤter ihrer Vater- ſtaͤdte in neuern Zeiten uͤbertroffen hat, und deſſen Name uͤberall bekannt zu werden verdient. Er hieß Hafner von Imbachshauſen, war Großhaͤnd- ler, und ſtarb im Jahre 1787, ohne leibliche Erben,

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/349>, abgerufen am 24.11.2024.