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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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vortretende Berg, worauf die alte Burg von
Bruck nur noch mit einer halben Ringmauer
steht, verschließt es endlich ganz. Man fährt
um denselben herum und ist in Bruck.

Dieses Städtchen fand ich in einem trauri-
gen Zustande. Es war ein Jahr vorher bis auf
einige Häuser ganz abgebrannt, und nur die
Mauern waren stehen geblieben. Jetzt arbei-
tete man sie wieder her zu stellen. Bruck ent-
hielt sonst drittehalb hundert Häuser und seine
Einwohner waren wohlhabend. Sie trieben
einen nicht unbeträchtlichen Zwischenhandel mit
Eisen und Getreide, gewannen durch Vorspann,
und, da hier die beyden Straßen nach und
aus Italien zusammen treffen, so bot sich
ihnen noch mancher andre Erwerbszweig
dar.

Von Bruck aus fährt man in dem engern
Thale, das die Muhr durchfließt, weiter. Man
kömmt über diesen Fluß, sobald man zur Stadt
hinaus ist, linker Hand mittelst einer Brücke.
Nach einer Weile erweitert sich das Thal;

vortretende Berg, worauf die alte Burg von
Bruck nur noch mit einer halben Ringmauer
ſteht, verſchließt es endlich ganz. Man faͤhrt
um denſelben herum und iſt in Bruck.

Dieſes Staͤdtchen fand ich in einem trauri-
gen Zuſtande. Es war ein Jahr vorher bis auf
einige Haͤuſer ganz abgebrannt, und nur die
Mauern waren ſtehen geblieben. Jetzt arbei-
tete man ſie wieder her zu ſtellen. Bruck ent-
hielt ſonſt drittehalb hundert Haͤuſer und ſeine
Einwohner waren wohlhabend. Sie trieben
einen nicht unbetraͤchtlichen Zwiſchenhandel mit
Eiſen und Getreide, gewannen durch Vorſpann,
und, da hier die beyden Straßen nach und
aus Italien zuſammen treffen, ſo bot ſich
ihnen noch mancher andre Erwerbszweig
dar.

Von Bruck aus faͤhrt man in dem engern
Thale, das die Muhr durchfließt, weiter. Man
koͤmmt uͤber dieſen Fluß, ſobald man zur Stadt
hinaus iſt, linker Hand mittelſt einer Bruͤcke.
Nach einer Weile erweitert ſich das Thal;

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[254/0526] vortretende Berg, worauf die alte Burg von Bruck nur noch mit einer halben Ringmauer ſteht, verſchließt es endlich ganz. Man faͤhrt um denſelben herum und iſt in Bruck. Dieſes Staͤdtchen fand ich in einem trauri- gen Zuſtande. Es war ein Jahr vorher bis auf einige Haͤuſer ganz abgebrannt, und nur die Mauern waren ſtehen geblieben. Jetzt arbei- tete man ſie wieder her zu ſtellen. Bruck ent- hielt ſonſt drittehalb hundert Haͤuſer und ſeine Einwohner waren wohlhabend. Sie trieben einen nicht unbetraͤchtlichen Zwiſchenhandel mit Eiſen und Getreide, gewannen durch Vorſpann, und, da hier die beyden Straßen nach und aus Italien zuſammen treffen, ſo bot ſich ihnen noch mancher andre Erwerbszweig dar. Von Bruck aus faͤhrt man in dem engern Thale, das die Muhr durchfließt, weiter. Man koͤmmt uͤber dieſen Fluß, ſobald man zur Stadt hinaus iſt, linker Hand mittelſt einer Bruͤcke. Nach einer Weile erweitert ſich das Thal;

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/526>, abgerufen am 22.11.2024.