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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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Ungarischen, Spanischen, Deutschen und Fran-
zösischen verglichen, weichlich und unkräftig, und
halten sich nicht. Die Botzener Weine gelten
unter ihnen für die besten, besonders das Ge-
wächs von Leytach, Leyfer und Rentsch,
Oerter, die in der Nachbarschaft liegen. Ich
ziehe den hiesigen weißen Wein den rothen Ar-
ten vor, nachdem ich mehrere Proben aus dem
Keller meines Wirthes, des Postmeisters, durch-
gekostet habe. In Deutschland trinkt man ihn
als Nachtischwein, aber man erhält ihn selten
erträglich, vielmehr meist immer mit einem
kleinern oder größeren Stich, den er meist im-
mer bekömmt, wenn er von einem Jahre zum
andern stehen bleibt.

Botzen gewinnt noch an einem beträchtli-
chen Versendungs- und Durchfuhr-Handel
von Italien nach Nieder- und Inner-Oester-
reich und aus diesen Provinzen nach Italien.
Der Durchzug von Fremden eben dahin, die
gern einen oder ein paar Tage hier verweilen,
trägt auch etwas zur Nahrung der Stadt

Ungariſchen, Spaniſchen, Deutſchen und Fran-
zoͤſiſchen verglichen, weichlich und unkraͤftig, und
halten ſich nicht. Die Botzener Weine gelten
unter ihnen fuͤr die beſten, beſonders das Ge-
waͤchs von Leytach, Leyfer und Rentſch,
Oerter, die in der Nachbarſchaft liegen. Ich
ziehe den hieſigen weißen Wein den rothen Ar-
ten vor, nachdem ich mehrere Proben aus dem
Keller meines Wirthes, des Poſtmeiſters, durch-
gekoſtet habe. In Deutſchland trinkt man ihn
als Nachtiſchwein, aber man erhaͤlt ihn ſelten
ertraͤglich, vielmehr meiſt immer mit einem
kleinern oder groͤßeren Stich, den er meiſt im-
mer bekoͤmmt, wenn er von einem Jahre zum
andern ſtehen bleibt.

Botzen gewinnt noch an einem betraͤchtli-
chen Verſendungs- und Durchfuhr-Handel
von Italien nach Nieder- und Inner-Oeſter-
reich und aus dieſen Provinzen nach Italien.
Der Durchzug von Fremden eben dahin, die
gern einen oder ein paar Tage hier verweilen,
traͤgt auch etwas zur Nahrung der Stadt

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[301/0573] Ungariſchen, Spaniſchen, Deutſchen und Fran- zoͤſiſchen verglichen, weichlich und unkraͤftig, und halten ſich nicht. Die Botzener Weine gelten unter ihnen fuͤr die beſten, beſonders das Ge- waͤchs von Leytach, Leyfer und Rentſch, Oerter, die in der Nachbarſchaft liegen. Ich ziehe den hieſigen weißen Wein den rothen Ar- ten vor, nachdem ich mehrere Proben aus dem Keller meines Wirthes, des Poſtmeiſters, durch- gekoſtet habe. In Deutſchland trinkt man ihn als Nachtiſchwein, aber man erhaͤlt ihn ſelten ertraͤglich, vielmehr meiſt immer mit einem kleinern oder groͤßeren Stich, den er meiſt im- mer bekoͤmmt, wenn er von einem Jahre zum andern ſtehen bleibt. Botzen gewinnt noch an einem betraͤchtli- chen Verſendungs- und Durchfuhr-Handel von Italien nach Nieder- und Inner-Oeſter- reich und aus dieſen Provinzen nach Italien. Der Durchzug von Fremden eben dahin, die gern einen oder ein paar Tage hier verweilen, traͤgt auch etwas zur Nahrung der Stadt

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/573>, abgerufen am 21.11.2024.