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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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ich die Zahl der Einwohner auf 13 bis 14,000
setzen.

Botzen zieht seinen Nahrungserwerb beson-
ders aus dem Handel. Seine vier großen
Jahrmärkte (auf Okuli, nach Fronleichnam,
nach Marien Geburt und nach Andreas) wer-
den häufig von Deutschen, Schweitzern und
Italienern besucht. Diese machen hier ansehn-
liche Geschäfte mit baumwollenen, wollenen,
seidenen, mit Nürnberger- mit Spezerey- Stahl-
Linnen- und andern Waaren. Sie schlagen sie
theils gegen andere um, theils setzen sie diesel-
ben zur Versorgung von Tyrol selbst für baa-
res Geld ab.

Der Weinbau ist der zweyte Nahrungs-
erwerb von Botzen. Das Gebiet der Stadt
ist ganz mit Reben bedeckt. Die umliegenden
Ortschaften sind ebenfalls reichlich damit ver-
sehen; und sie liefern ihre Moste und Weine
meist an die hiesigen Weinhändler. Man kennt
die Tyroler Weine. Sie sind im Ganzen
lieblich und angenehm, aber freylich, mit den

ich die Zahl der Einwohner auf 13 bis 14,000
ſetzen.

Botzen zieht ſeinen Nahrungserwerb beſon-
ders aus dem Handel. Seine vier großen
Jahrmaͤrkte (auf Okuli, nach Fronleichnam,
nach Marien Geburt und nach Andreas) wer-
den haͤufig von Deutſchen, Schweitzern und
Italienern beſucht. Dieſe machen hier anſehn-
liche Geſchaͤfte mit baumwollenen, wollenen,
ſeidenen, mit Nuͤrnberger- mit Spezerey- Stahl-
Linnen- und andern Waaren. Sie ſchlagen ſie
theils gegen andere um, theils ſetzen ſie dieſel-
ben zur Verſorgung von Tyrol ſelbſt fuͤr baa-
res Geld ab.

Der Weinbau iſt der zweyte Nahrungs-
erwerb von Botzen. Das Gebiet der Stadt
iſt ganz mit Reben bedeckt. Die umliegenden
Ortſchaften ſind ebenfalls reichlich damit ver-
ſehen; und ſie liefern ihre Moſte und Weine
meiſt an die hieſigen Weinhaͤndler. Man kennt
die Tyroler Weine. Sie ſind im Ganzen
lieblich und angenehm, aber freylich, mit den

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[300/0572] ich die Zahl der Einwohner auf 13 bis 14,000 ſetzen. Botzen zieht ſeinen Nahrungserwerb beſon- ders aus dem Handel. Seine vier großen Jahrmaͤrkte (auf Okuli, nach Fronleichnam, nach Marien Geburt und nach Andreas) wer- den haͤufig von Deutſchen, Schweitzern und Italienern beſucht. Dieſe machen hier anſehn- liche Geſchaͤfte mit baumwollenen, wollenen, ſeidenen, mit Nuͤrnberger- mit Spezerey- Stahl- Linnen- und andern Waaren. Sie ſchlagen ſie theils gegen andere um, theils ſetzen ſie dieſel- ben zur Verſorgung von Tyrol ſelbſt fuͤr baa- res Geld ab. Der Weinbau iſt der zweyte Nahrungs- erwerb von Botzen. Das Gebiet der Stadt iſt ganz mit Reben bedeckt. Die umliegenden Ortſchaften ſind ebenfalls reichlich damit ver- ſehen; und ſie liefern ihre Moſte und Weine meiſt an die hieſigen Weinhaͤndler. Man kennt die Tyroler Weine. Sie ſind im Ganzen lieblich und angenehm, aber freylich, mit den

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/572>, abgerufen am 21.11.2024.