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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795.

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kommen, sind hier schon in großer Menge
vorhanden.

Das Aeußere der Bewohner von Botzen
ist im Ganzen wohlhabend und sauber, aber
altmodisch. Ich glaubte mich, in dieser Rück-
sicht, wieder in Salzburg zu befinden. Adel,
oder was wie der Adel lebte und sich kleidete,
ist hier wenig vorhanden. Die besten Bürger
und Bürgersfrauen tragen sich nach altbürger-
licher Art: erstre ihre Kleider mit langem
Schnitte, in dunkeln, bescheidenen Farben,
mit steifen, gesteckten Locken und Zöpfen; letz-
tere ihre Wämser weit, ihre Röcke drey über
einander gezogen, sehr kurz, und dazu die ab-
scheuliche Salzburger gehörnte Haube von
schwarzem Klar. Im Hause gehen sie in blo-
ßem Kopfe, das Haar geflochten, am Hinter-
kopfe in ein Nest zusammen gewunden, und
mit einer queer hindurch gesteckten Nadel befe-
stigt. Auch die steifen Salzburger Mieder sind
hier, aber noch mit einem langen Schwanze
verschönert, den die hiesigen Weiber entweder

kommen, ſind hier ſchon in großer Menge
vorhanden.

Das Aeußere der Bewohner von Botzen
iſt im Ganzen wohlhabend und ſauber, aber
altmodiſch. Ich glaubte mich, in dieſer Ruͤck-
ſicht, wieder in Salzburg zu befinden. Adel,
oder was wie der Adel lebte und ſich kleidete,
iſt hier wenig vorhanden. Die beſten Buͤrger
und Buͤrgersfrauen tragen ſich nach altbuͤrger-
licher Art: erſtre ihre Kleider mit langem
Schnitte, in dunkeln, beſcheidenen Farben,
mit ſteifen, geſteckten Locken und Zoͤpfen; letz-
tere ihre Waͤmſer weit, ihre Roͤcke drey uͤber
einander gezogen, ſehr kurz, und dazu die ab-
ſcheuliche Salzburger gehoͤrnte Haube von
ſchwarzem Klar. Im Hauſe gehen ſie in blo-
ßem Kopfe, das Haar geflochten, am Hinter-
kopfe in ein Neſt zuſammen gewunden, und
mit einer queer hindurch geſteckten Nadel befe-
ſtigt. Auch die ſteifen Salzburger Mieder ſind
hier, aber noch mit einem langen Schwanze
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[303/0575] kommen, ſind hier ſchon in großer Menge vorhanden. Das Aeußere der Bewohner von Botzen iſt im Ganzen wohlhabend und ſauber, aber altmodiſch. Ich glaubte mich, in dieſer Ruͤck- ſicht, wieder in Salzburg zu befinden. Adel, oder was wie der Adel lebte und ſich kleidete, iſt hier wenig vorhanden. Die beſten Buͤrger und Buͤrgersfrauen tragen ſich nach altbuͤrger- licher Art: erſtre ihre Kleider mit langem Schnitte, in dunkeln, beſcheidenen Farben, mit ſteifen, geſteckten Locken und Zoͤpfen; letz- tere ihre Waͤmſer weit, ihre Roͤcke drey uͤber einander gezogen, ſehr kurz, und dazu die ab- ſcheuliche Salzburger gehoͤrnte Haube von ſchwarzem Klar. Im Hauſe gehen ſie in blo- ßem Kopfe, das Haar geflochten, am Hinter- kopfe in ein Neſt zuſammen gewunden, und mit einer queer hindurch geſteckten Nadel befe- ſtigt. Auch die ſteifen Salzburger Mieder ſind hier, aber noch mit einem langen Schwanze verſchoͤnert, den die hieſigen Weiber entweder

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/575>, abgerufen am 21.11.2024.