Knospe traten, waren hier schon im Abfallen; und so schien es, als ob ich, nach einer kleinen Strecke von acht Meilen, um mehrere Grade näher nach Süden gekommen wäre.
Der Weg dauert nun, wie oben angezeigt, fort, und windet sich noch durch manchen Hohl- weg, über manche Anhöhe, zum Theil durch Waldung, zum Theil am Gehänge von Bergen, das große Felsenstücke bedecken, dahin; man kömmt über die Eger und sieht sich dann bald vor Karlsbad.
Karlsbad liegt in einem engen Thale, das bey Töplitz seinen Anfang nimmt, und unterhalb jener Stadt in die Ebene ausläuft, welche die Eger durchströmt. Die Töpel, ein kleiner Fluß, kömmt gedachtes Thal herab, und an beyden Ufern desselben ist Karlsbad erbauet. Beträcht- liche Berge schließen es von allen Seiten ein. Die ansehnlichsten darunter sind der Kreutz- berg, der Hirschstein und der Hammer- berg.
Knoſpe traten, waren hier ſchon im Abfallen; und ſo ſchien es, als ob ich, nach einer kleinen Strecke von acht Meilen, um mehrere Grade naͤher nach Suͤden gekommen waͤre.
Der Weg dauert nun, wie oben angezeigt, fort, und windet ſich noch durch manchen Hohl- weg, uͤber manche Anhoͤhe, zum Theil durch Waldung, zum Theil am Gehaͤnge von Bergen, das große Felſenſtuͤcke bedecken, dahin; man koͤmmt uͤber die Eger und ſieht ſich dann bald vor Karlsbad.
Karlsbad liegt in einem engen Thale, das bey Toͤplitz ſeinen Anfang nimmt, und unterhalb jener Stadt in die Ebene auslaͤuft, welche die Eger durchſtroͤmt. Die Toͤpel, ein kleiner Fluß, koͤmmt gedachtes Thal herab, und an beyden Ufern deſſelben iſt Karlsbad erbauet. Betraͤcht- liche Berge ſchließen es von allen Seiten ein. Die anſehnlichſten darunter ſind der Kreutz- berg, der Hirſchſtein und der Hammer- berg.
<TEI><text><body><div><floatingText><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0061"n="53"/>
Knoſpe traten, waren hier ſchon im Abfallen;<lb/>
und ſo ſchien es, als ob ich, nach einer kleinen<lb/>
Strecke von acht Meilen, um mehrere Grade<lb/>
naͤher nach Suͤden gekommen waͤre.</p><lb/><p>Der Weg dauert nun, wie oben angezeigt,<lb/>
fort, und windet ſich noch durch manchen Hohl-<lb/>
weg, uͤber manche Anhoͤhe, zum Theil durch<lb/>
Waldung, zum Theil am Gehaͤnge von Bergen,<lb/>
das große Felſenſtuͤcke bedecken, dahin; man<lb/>
koͤmmt uͤber die Eger und ſieht ſich dann bald<lb/>
vor <hirendition="#g">Karlsbad</hi>.</p><lb/><p><hirendition="#g">Karlsbad</hi> liegt in einem engen Thale, das<lb/>
bey Toͤplitz ſeinen Anfang nimmt, und unterhalb<lb/>
jener Stadt in die Ebene auslaͤuft, welche die<lb/>
Eger durchſtroͤmt. Die Toͤpel, ein kleiner Fluß,<lb/>
koͤmmt gedachtes Thal herab, und an beyden<lb/>
Ufern deſſelben iſt Karlsbad erbauet. Betraͤcht-<lb/>
liche Berge ſchließen es von allen Seiten ein.<lb/>
Die anſehnlichſten darunter ſind der <hirendition="#g">Kreutz-<lb/>
berg</hi>, der <hirendition="#g">Hirſchſtein</hi> und der <hirendition="#g">Hammer-<lb/>
berg</hi>.</p><lb/></div></body></floatingText></div></body></text></TEI>
[53/0061]
Knoſpe traten, waren hier ſchon im Abfallen;
und ſo ſchien es, als ob ich, nach einer kleinen
Strecke von acht Meilen, um mehrere Grade
naͤher nach Suͤden gekommen waͤre.
Der Weg dauert nun, wie oben angezeigt,
fort, und windet ſich noch durch manchen Hohl-
weg, uͤber manche Anhoͤhe, zum Theil durch
Waldung, zum Theil am Gehaͤnge von Bergen,
das große Felſenſtuͤcke bedecken, dahin; man
koͤmmt uͤber die Eger und ſieht ſich dann bald
vor Karlsbad.
Karlsbad liegt in einem engen Thale, das
bey Toͤplitz ſeinen Anfang nimmt, und unterhalb
jener Stadt in die Ebene auslaͤuft, welche die
Eger durchſtroͤmt. Die Toͤpel, ein kleiner Fluß,
koͤmmt gedachtes Thal herab, und an beyden
Ufern deſſelben iſt Karlsbad erbauet. Betraͤcht-
liche Berge ſchließen es von allen Seiten ein.
Die anſehnlichſten darunter ſind der Kreutz-
berg, der Hirſchſtein und der Hammer-
berg.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/61>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.