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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Unvorgreiffliches Bedencken
in argumento: Quod alicui verum est, idem alteri non possit esse
falsum. (med. term.) Quia veritas simplex est &c.
gethan: So
will ich ihn vor meine eigene Person/ ärger als einen Veutelschnei-
der auß machen. Jtzund mag er noch mit hinlanffen/ aber er komme
nicht mehr. Es wird alsdenn alber herauß kommen/ wann man
tanti nominis Magistrum, wird widerumb ad Barbara Celarent,
müssen in die Schul führen. Si tacuisses, Philosophus mansisses.
Was muß aber hier M. Fabern fehlen/ daß er dieses/ und was die
Erfahrung ihm selbst an die Hand gibt/ sich in seinen Kopff nicht
wil einbringen lassen? Antenor saget: Es seye nicht alle Weis-
heit an Vniversitäten gebunden. Jst aber das nicht war? Wir
sind beyde Studiosi, wollen wir aber nicht lügen/ so müssen wir die-
ses selbst bekennen. Jch selbst wolte M. Fabern, wenn ich bey ihm
were/ auß Erfarung und Exempeln dieses gnugsam darthun. Denn
wie viel gelehrte Leute sind hier und anderswo/ welche auß Armuth
kaum das erste Jahr auff Vniversitäten haben außhalten können?
Dennoch aber sich bemühet/ daß sie in diesem Jahre etwan so viel
vor sich bracht/ daß sie hernach durch ihren privat Fleiß zu hochge-
larten Männern geworden sind. Daß diese aber zuvor und ehe sie
auff Vniversitäten kommen/ nicht einen guten Grund in omni sci-
bili
legen müssen/ ist auch unfehlbar. Dieses aber ist Antenors mei-
nung auch selbst Denn er spricht positis prius fundamentis solle man
nicht lange auff Vniversitäten warten. Was darff die Sache dann
nun viel Streits? oder was kan Antenor darzu/ daß M. Faber so
ein unsinnigen Kopff hat/ daß er die contro versiae nicht besser ver-
standen? Jch will M. Fabern, wenn ich etwan dadurch ihn auff den
Weg bringen könte/ zugefallen was sonderliches erzehlen. Der itzige
Fürstliche Anhaltische hochgelahrte Superattendens Herr D. Iohan-
nes Dürrius. Dresdensis.
(welchen der heilige GOtt alles gutes
gebe und verleihe) war Magister Philosophiae und Adjunctus zu
Wittenberg/ als er zu diesem hohen Ehren Ampt beruffen war:
Nun konte der theure Mann (und sein Ampt wolte dieses auch
nicht zulassen) alle Tage von Zerbst nach Wittenberg nicht reisen/
und alda die Collegia Theologica besuchen/ denn es ist vor dar 6.
Meilen. Er hat aber zu Zerbst und nicht zu Wittenberg auff der
Vuiversität/ so viel gelesen und studiret, daß er vor einem Jahre/ in
Wittenberg mit vieler 110. Studenten vermunderung trefflich wol
pro Licentia disputiret, und Doctor Theologiae rühmlich worben
ist. Jch habe auch dißmahl selbst zu deß hochgelahrten Mannes
Füssen unwürdig gesessen/ und mit Lust disputiren hören/ die
Sache bedarff gantz keines disputats/ wenn der Schmid nur so
viel verstehen könte daß Antener p. 192. in seinem Freund in der
Noth/
Unvorgreiffliches Bedencken
in argumento: Quod alicui verum eſt, idem alteri non poſſit eſſe
falſum. (med. term.) Quia veritas ſimplex eſt &c.
gethan: So
will ich ihn vor meine eigene Perſon/ aͤrger als einen Veutelſchnei-
der auß machen. Jtzund mag er noch mit hinlanffen/ aber er komme
nicht mehr. Es wird alsdenn alber herauß kommen/ wann man
tanti nominis Magiſtrum, wird widerumb ad Barbara Celarent,
muͤſſen in die Schul fuͤhren. Si tacuiſſes, Philoſophus manſiſſes.
Was muß aber hier M. Fabern fehlen/ daß er dieſes/ und was die
Erfahrung ihm ſelbſt an die Hand gibt/ ſich in ſeinen Kopff nicht
wil einbringen laſſen? Antenor ſaget: Es ſeye nicht alle Weis-
heit an Vniverſitaͤten gebunden. Jſt aber das nicht war? Wir
ſind beyde Studioſi, wollen wir aber nicht luͤgen/ ſo muͤſſen wir die-
ſes ſelbſt bekennen. Jch ſelbſt wolte M. Fabern, wenn ich bey ihm
were/ auß Erfarung und Exempeln dieſes gnugſam darthun. Denn
wie viel gelehrte Leute ſind hier und anderswo/ welche auß Armuth
kaum das erſte Jahr auff Vniverſitaͤten haben außhalten koͤnnen?
Dennoch aber ſich bemuͤhet/ daß ſie in dieſem Jahre etwan ſo viel
vor ſich bracht/ daß ſie hernach durch ihren privat Fleiß zu hochge-
larten Maͤnnern geworden ſind. Daß dieſe aber zuvor und ehe ſie
auff Vniverſitaͤten kommen/ nicht einen guten Grund in omni ſci-
bili
legen muͤſſen/ iſt auch unfehlbar. Dieſes aber iſt Antenors mei-
nung auch ſelbſt Denn er ſpricht poſitis prius fundamentis ſolle man
nicht lange auff Vniverſitaͤten warten. Was darff die Sache dann
nun viel Streits? oder was kan Antenor darzu/ daß M. Faber ſo
ein unſinnigen Kopff hat/ daß er die contro verſiæ nicht beſſer ver-
ſtanden? Jch will M. Fabern, wenn ich etwan dadurch ihn auff den
Weg bringen koͤnte/ zugefallen was ſonderliches erzehlen. Der itzige
Fuͤrſtliche Anhaltiſche hochgelahrte Superattendens Herꝛ D. Iohan-
nes Dürrius. Dresdenſis.
(welchen der heilige GOtt alles gutes
gebe und verleihe) war Magiſter Philoſophiæ und Adjunctus zu
Wittenberg/ als er zu dieſem hohen Ehren Ampt beruffen war:
Nun konte der theure Mann (und ſein Ampt wolte dieſes auch
nicht zulaſſen) alle Tage von Zerbſt nach Wittenberg nicht reiſen/
und alda die Collegia Theologica beſuchen/ denn es iſt vor dar 6.
Meilen. Er hat aber zu Zerbſt und nicht zu Wittenberg auff der
Vuiverſitaͤt/ ſo viel geleſen und ſtudiret, daß er vor einem Jahre/ in
Wittenberg mit vieler 110. Studenten vermunderung trefflich wol
pro Licentiâ diſputiret, und Doctor Theologiæ ruͤhmlich worben
iſt. Jch habe auch dißmahl ſelbſt zu deß hochgelahrten Mannes
Fuͤſſen unwuͤrdig geſeſſen/ und mit Luſt diſputiren hoͤren/ die
Sache bedarff gantz keines diſputats/ wenn der Schmid nur ſo
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Noth/
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[12/1046] Unvorgreiffliches Bedencken in argumento: Quod alicui verum eſt, idem alteri non poſſit eſſe falſum. (med. term.) Quia veritas ſimplex eſt &c. gethan: So will ich ihn vor meine eigene Perſon/ aͤrger als einen Veutelſchnei- der auß machen. Jtzund mag er noch mit hinlanffen/ aber er komme nicht mehr. Es wird alsdenn alber herauß kommen/ wann man tanti nominis Magiſtrum, wird widerumb ad Barbara Celarent, muͤſſen in die Schul fuͤhren. Si tacuiſſes, Philoſophus manſiſſes. Was muß aber hier M. Fabern fehlen/ daß er dieſes/ und was die Erfahrung ihm ſelbſt an die Hand gibt/ ſich in ſeinen Kopff nicht wil einbringen laſſen? Antenor ſaget: Es ſeye nicht alle Weis- heit an Vniverſitaͤten gebunden. Jſt aber das nicht war? Wir ſind beyde Studioſi, wollen wir aber nicht luͤgen/ ſo muͤſſen wir die- ſes ſelbſt bekennen. Jch ſelbſt wolte M. Fabern, wenn ich bey ihm were/ auß Erfarung und Exempeln dieſes gnugſam darthun. Denn wie viel gelehrte Leute ſind hier und anderswo/ welche auß Armuth kaum das erſte Jahr auff Vniverſitaͤten haben außhalten koͤnnen? Dennoch aber ſich bemuͤhet/ daß ſie in dieſem Jahre etwan ſo viel vor ſich bracht/ daß ſie hernach durch ihren privat Fleiß zu hochge- larten Maͤnnern geworden ſind. Daß dieſe aber zuvor und ehe ſie auff Vniverſitaͤten kommen/ nicht einen guten Grund in omni ſci- bili legen muͤſſen/ iſt auch unfehlbar. Dieſes aber iſt Antenors mei- nung auch ſelbſt Denn er ſpricht poſitis prius fundamentis ſolle man nicht lange auff Vniverſitaͤten warten. Was darff die Sache dann nun viel Streits? oder was kan Antenor darzu/ daß M. Faber ſo ein unſinnigen Kopff hat/ daß er die contro verſiæ nicht beſſer ver- ſtanden? Jch will M. Fabern, wenn ich etwan dadurch ihn auff den Weg bringen koͤnte/ zugefallen was ſonderliches erzehlen. Der itzige Fuͤrſtliche Anhaltiſche hochgelahrte Superattendens Herꝛ D. Iohan- nes Dürrius. Dresdenſis. (welchen der heilige GOtt alles gutes gebe und verleihe) war Magiſter Philoſophiæ und Adjunctus zu Wittenberg/ als er zu dieſem hohen Ehren Ampt beruffen war: Nun konte der theure Mann (und ſein Ampt wolte dieſes auch nicht zulaſſen) alle Tage von Zerbſt nach Wittenberg nicht reiſen/ und alda die Collegia Theologica beſuchen/ denn es iſt vor dar 6. Meilen. Er hat aber zu Zerbſt und nicht zu Wittenberg auff der Vuiverſitaͤt/ ſo viel geleſen und ſtudiret, daß er vor einem Jahre/ in Wittenberg mit vieler 110. Studenten vermunderung trefflich wol pro Licentiâ diſputiret, und Doctor Theologiæ ruͤhmlich worben iſt. Jch habe auch dißmahl ſelbſt zu deß hochgelahrten Mannes Fuͤſſen unwuͤrdig geſeſſen/ und mit Luſt diſputiren hoͤren/ die Sache bedarff gantz keines diſputats/ wenn der Schmid nur ſo viel verſtehen koͤnte daß Antener p. 192. in ſeinem Freund in der Noth/

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1046>, abgerufen am 22.11.2024.