Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Von M. Faber. er nicht allen gerahten. Es hat einer ja immer einen andern zweck/als der ander. Was weiß M. Faber, was Antenor auß seinen Söhnen haben und machen will. Der spitzige dickkopff spricht hier pag. 69. Scommatibus excipit, ut paucis me expediam, & risau subsannat Academias ut p. 84. Non sufficit ei in Academias in genere & c. diß ist erstuncken und erlogen. Ein anders ist Universitäten an sich selbst/ ein anders ihre müßbräuche taxiren. M. Faber aut tu distin- gue, aut accipies alapam. Wenn Antenor die Universitäten verach- tete/ er würde fürwar seine Söhne biß jetzund an solchen örtern und mit grossem Unkosten nit leben lassen/ oder verstehet M Faber nicht teusch. Antenor saget klar: Es solten seine Söhne auff Universitä- ten ziehen/ allda studiren/ in Philosophia und Theologia guten grund legen/ und dann wider weg ziehen. Jst aber dieses nun so übel geredet? M. Faber köndt ihr einen wol einen bessern Rath geben? Was kompt ihr Lügner denn/ und sprecht. Scommatibus excipit, Risau subsannat Bellum indicis Academiis pag. 82. Ach daß euch GOtt doch Augen und Verstand eröffnen möchte/ daß ihr sehen köntet/ wie der Mann rede! Habt ihr auch gelesen/ was Syrach sagt cap. 3. Was dich nicht brennet/ darfstu nicht leschen. Dir ist sonst mehr befohlen/ als du kanst außrichten. Hette M. Faber vor diese Arbeit Vossii Rhetoricam in die Hand genommen/ und gesehe[n/] wie er eine Predigt wol disponiren köndte/ daß er seinen Bauren et- was auß seinem Gehirne/ und nicht auß denen auff Universitäten zusammen geklaubten dispositionibus, hersagen könne. Welcher 50. Jahr auff Academien fressen und sauffen/ dabey sich etwan ein fein Megdgen/ welcher frey Stube und Bette hette/ halten will/ dem wird Antenor das Universität Leben gar nicht widerrahten Und vor diesen dienet diß Tratätgen gar nicht. Und es ist jetzund auff Universitäten nichts neues. Denn ich kenne auff einer berühmten Universität selbst einen Magister, welcher eine Liebste sich zulegen muste/ eh er noch eine Pfarr hatte. Nun aber halt ich/ were er ihr wenn er nur könte gerne wider loß. Jch sage noch einmal: Der hochgelahrte Antenor hat diesen Freund impertinenter seinen Söhnen geschreiben. Derer Zweck hat er am besten gewust. Und hat darumb sich deßwegen niemand mehr zu bekümmern. Gromio. Jch halte M. Fabern in diesem falle vor einen auß- bündigen Narren/ daß er sich in solche Sachen die er nicht verstehet/ menget. Lagasso. Ein andermal/ wenn M. Faber nicht besser argumen- tiren, oder seine theses erklären wird/ als er hier p. 82. und denn auch p. 90. (denn ein gut Ding mag man wol zweymal setzen) in
Von M. Faber. er nicht allen gerahten. Es hat einer ja immer einen andern zweck/als der ander. Was weiß M. Faber, was Antenor auß ſeinen Soͤhnen haben und machen will. Der ſpitzige dickkopff ſpricht hier pag. 69. Scommatibus excipit, ut paucis me expediam, & riſû ſubſannat Academias ut p. 84. Non ſufficit ei in Academias in genere & c. diß iſt erſtuncken und erlogen. Ein anders iſt Univerſitaͤten an ſich ſelbſt/ ein anders ihre muͤßbraͤuche taxiren. M. Faber aut tu diſtin- gue, aut accipies alapam. Wenn Antenor die Univerſitaͤten verach- tete/ er wuͤrde fuͤrwar ſeine Soͤhne biß jetzund an ſolchen oͤrtern und mit groſſem Unkoſten nit leben laſſen/ oder verſtehet M Faber nicht teuſch. Antenor ſaget klar: Es ſolten ſeine Soͤhne auff Univerſitaͤ- ten ziehen/ allda ſtudiren/ in Philoſophiâ und Theologiâ guten grund legen/ und dann wider weg ziehen. Jſt aber dieſes nun ſo uͤbel geredet? M. Faber koͤndt ihr einen wol einen beſſern Rath geben? Was kompt ihr Luͤgner denn/ und ſprecht. Scommatibus excipit, Riſû ſubſannat Bellum indicis Academiis pag. 82. Ach daß euch GOtt doch Augen und Verſtand eroͤffnen moͤchte/ daß ihr ſehen koͤntet/ wie der Mann rede! Habt ihr auch geleſen/ was Syrach ſagt cap. 3. Was dich nicht brennet/ darfſtu nicht leſchen. Dir iſt ſonſt mehr befohlen/ als du kanſt außrichten. Hette M. Faber vor dieſe Arbeit Voſſii Rhetoricam in die Hand genommen/ und geſehe[n/] wie er eine Predigt wol diſponiren koͤndte/ daß er ſeinen Bauren et- was auß ſeinem Gehirne/ und nicht auß denen auff Univerſitaͤten zuſammen geklaubten diſpoſitionibus, herſagen koͤnne. Welcher 50. Jahr auff Academien freſſen und ſauffen/ dabey ſich etwan ein fein Megdgen/ welcher frey Stube und Bette hette/ halten will/ dem wird Antenor das Univerſitaͤt Leben gar nicht widerrahten Und vor dieſen dienet diß Trataͤtgen gar nicht. Und es iſt jetzund auff Univerſitaͤten nichts neues. Denn ich kenne auff einer beruͤhmten Univerſitaͤt ſelbſt einen Magiſter, welcher eine Liebſte ſich zulegen muſte/ eh er noch eine Pfarr hatte. Nun aber halt ich/ were er ihr wenn er nur koͤnte gerne wider loß. Jch ſage noch einmal: Der hochgelahrte Antenor hat dieſen Freund impertinenter ſeinen Soͤhnen geſchreiben. Derer Zweck hat er am beſten gewuſt. Und hat darumb ſich deßwegen niemand mehr zu bekuͤmmern. Gromio. Jch halte M. Fabern in dieſem falle vor einen auß- buͤndigen Narꝛen/ daß er ſich in ſolche Sachen die er nicht verſtehet/ menget. Lagaſſo. Ein andermal/ wenn M. Faber nicht beſſer argumen- tiren, oder ſeine theſes erklaͤren wird/ als er hier p. 82. und denn auch p. 90. (denn ein gut Ding mag man wol zweymal ſetzen) in
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Von M. Faber.
er nicht allen gerahten. Es hat einer ja immer einen andern zweck/
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haben und machen will. Der ſpitzige dickkopff ſpricht hier pag. 69.
Scommatibus excipit, ut paucis me expediam, & riſû ſubſannat
Academias ut p. 84. Non ſufficit ei in Academias in genere & c.
diß iſt erſtuncken und erlogen. Ein anders iſt Univerſitaͤten an ſich
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mit groſſem Unkoſten nit leben laſſen/ oder verſtehet M Faber nicht
teuſch. Antenor ſaget klar: Es ſolten ſeine Soͤhne auff Univerſitaͤ-
ten ziehen/ allda ſtudiren/ in Philoſophiâ und Theologiâ guten grund
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geredet? M. Faber koͤndt ihr einen wol einen beſſern Rath geben?
Was kompt ihr Luͤgner denn/ und ſprecht. Scommatibus excipit,
Riſû ſubſannat Bellum indicis Academiis pag. 82. Ach daß euch
GOtt doch Augen und Verſtand eroͤffnen moͤchte/ daß ihr ſehen
koͤntet/ wie der Mann rede! Habt ihr auch geleſen/ was Syrach
ſagt cap. 3. Was dich nicht brennet/ darfſtu nicht leſchen. Dir iſt
ſonſt mehr befohlen/ als du kanſt außrichten. Hette M. Faber vor
dieſe Arbeit Voſſii Rhetoricam in die Hand genommen/ und geſehen/
wie er eine Predigt wol diſponiren koͤndte/ daß er ſeinen Bauren et-
was auß ſeinem Gehirne/ und nicht auß denen auff Univerſitaͤten
zuſammen geklaubten diſpoſitionibus, herſagen koͤnne. Welcher 50.
Jahr auff Academien freſſen und ſauffen/ dabey ſich etwan ein fein
Megdgen/ welcher frey Stube und Bette hette/ halten will/ dem
wird Antenor das Univerſitaͤt Leben gar nicht widerrahten Und
vor dieſen dienet diß Trataͤtgen gar nicht. Und es iſt jetzund auff
Univerſitaͤten nichts neues. Denn ich kenne auff einer beruͤhmten
Univerſitaͤt ſelbſt einen Magiſter, welcher eine Liebſte ſich zulegen
muſte/ eh er noch eine Pfarr hatte. Nun aber halt ich/ were er ihr
wenn er nur koͤnte gerne wider loß. Jch ſage noch einmal: Der
hochgelahrte Antenor hat dieſen Freund impertinenter ſeinen
Soͤhnen geſchreiben. Derer Zweck hat er am beſten gewuſt. Und
hat darumb ſich deßwegen niemand mehr zu bekuͤmmern.
Gromio. Jch halte M. Fabern in dieſem falle vor einen auß-
buͤndigen Narꝛen/ daß er ſich in ſolche Sachen die er nicht verſtehet/
menget.
Lagaſſo. Ein andermal/ wenn M. Faber nicht beſſer argumen-
tiren, oder ſeine theſes erklaͤren wird/ als er hier p. 82. und denn
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