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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Unvorgreiffliches Bedencken
er auch hier und da in seinem Discurs Frantzösische Wörter mit ein/
ob er sie selber gleich nicht verstünde.
Gromio. Es seynd aber fürwar alle drey feine Narren/ man
solte sie in zweyer Herren Länder so gut nicht wider zusammen brin-
gen/ denn das machts/ sie haben einen guten Praeceptorem gehabt.
Da kan man sehen/ was gute Institutio thun könne. Da stehen nun
vier Narren/ mit grossen Buchstaben/ und ist keiner klug darunter.
Der Buchführer fiel ihnen hier in die Rede/ sagende: Die Herren
haben ein falsch Exemplar bekommen. Es ist verdruckt. Das erste
Wort soll heissen Philanderson.
Lagasso. Desto schlimmer ist es Aber potz tausend/ M. Faber
darff auch wol deß hochgelahrten Philanders von Sittewald/ Sohn
seyn? welchen. Antenor rühmet/ daß er so ein wolgelahrter und
höflicher Mensch gewesen/ als er zu ihm kommen. Aber M. Faber,
quantum coelum a terra, tantum hoc ab illo distat.
Jhr habt euch
darzu noch nicht gewaschen. Jch muß der Possen fürwar bey mir
lachen. Denn was meynet Monsieur, wie dem Edlen Moscherosch
dieses theils verdrießlich/ theils lächerlich vorkommen wird: daß
er nun auff seine alte Tage einen so unerhörten/ groben/ derben/ und
außgebackenen Schmid/ zu einem Sohne bekommet. Das Kind
kan schon lauffen/ man darff es in kein Serperastrum einschliessen/
auch von sich selber essen/ man wird nicht grosse Müh darmit haben
dürffen. Monsieur, wo dieser unwürdige Philanderson wider auff
die Academie kompt/ de quo tamen Authores dubitantur, will ich
verschaffen/ daß ihn alle Penäle M. Philnarson nennen sollen Und
sie thun es auch wol ohne meinen Geheiß/ wäre er nur schon dar.
Jn Summa/ ich weiß nicht was ich auß dem Kerlen machen soll?
Er wird auff diesem ersten Blat beydes ein Narr und ein Affe. Er
hat sich auß seinem gantzen grossen Kopff/ ihm nicht einen Nahmen
erdencken können; der Affe äffe dann dem Edlen Philander nach.
Darnach das Antenor setzet/ seine Antwort were zu Altenaw bey
Victor de Leeu gedrückt/ da äffet er diesem hier auch nach. Je M. Faber
was machet ihr denn entlich auß euch? Jhr wollet mit alle zwange
zweyer vornehmer Leute Narr und Affe seyn/ die euch doch nicht ha-
ben wolle. Jch möchte M. Fabern wol gerne fragen/ weil er spricht
sein viel närscher Discurs were zu Altenau gedruckt; Was doch
Altenau sey? Ob es die alte Elbe/ oder ein Land in Europa/ ein
Dorff oder Flecken sey/ und ob es Menschen drinnen gebe/ oder
nicht? Er würde mich so viel berichten können/ alß ich ihm sagen
köndte/ was der Pabst zu Rom jetzund thue. Proh Superi, quan-
tum mortalia pectora, coecae noctis habent
Jch habe mir aber gestern
noch sagen lassen/ als wann es sehr kahl mit diesen Altenauischen
druck
Unvorgreiffliches Bedencken
er auch hier und da in ſeinem Diſcurs Frantzoͤſiſche Woͤrter mit ein/
ob er ſie ſelber gleich nicht verſtuͤnde.
Gromio. Es ſeynd aber fuͤrwar alle drey feine Narren/ man
ſolte ſie in zweyer Herren Laͤnder ſo gut nicht wider zuſammen brin-
gen/ denn das machts/ ſie haben einen guten Præceptorem gehabt.
Da kan man ſehen/ was gute Institutio thun koͤnne. Da ſtehen nun
vier Narren/ mit groſſen Buchſtaben/ und iſt keiner klug darunter.
Der Buchfuͤhrer fiel ihnen hier in die Rede/ ſagende: Die Herren
haben ein falſch Exemplar bekommen. Es iſt verdruckt. Das erſte
Wort ſoll heiſſen Philanderſon.
Lagaſſo. Deſto ſchlimmer iſt es Aber potz tauſend/ M. Faber
darff auch wol deß hochgelahrten Philanders von Sittewald/ Sohn
ſeyn? welchen. Antenor ruͤhmet/ daß er ſo ein wolgelahrter und
hoͤflicher Menſch geweſen/ als er zu ihm kommen. Aber M. Faber,
quantum cœlum à terrâ, tantum hoc ab illo distat.
Jhr habt euch
darzu noch nicht gewaſchen. Jch muß der Poſſen fuͤrwar bey mir
lachen. Denn was meynet Monſieur, wie dem Edlen Moſcheroſch
dieſes theils verdrießlich/ theils laͤcherlich vorkommen wird: daß
er nun auff ſeine alte Tage einen ſo unerhoͤrten/ groben/ derben/ und
außgebackenen Schmid/ zu einem Sohne bekommet. Das Kind
kan ſchon lauffen/ man darff es in kein Serperastrum einſchlieſſen/
auch von ſich ſelber eſſen/ man wird nicht groſſe Muͤh darmit haben
duͤrffen. Monſieur, wo dieſer unwuͤrdige Philanderſon wider auff
die Academie kompt/ de quo tamen Authores dubitantur, will ich
verſchaffen/ daß ihn alle Penaͤle M. Philnarſon nennen ſollen Und
ſie thun es auch wol ohne meinen Geheiß/ waͤre er nur ſchon dar.
Jn Summa/ ich weiß nicht was ich auß dem Kerlen machen ſoll?
Er wird auff dieſem erſten Blat beydes ein Narr und ein Affe. Er
hat ſich auß ſeinem gantzen groſſen Kopff/ ihm nicht einen Nahmen
erdencken koͤnnen; der Affe aͤffe dann dem Edlen Philander nach.
Darnach das Antenor ſetzet/ ſeine Antwort were zu Altenaw bey
Victor de Leeu gedruͤckt/ da aͤffet er dieſem hier auch nach. Je M. Faber
was machet ihr denn entlich auß euch? Jhr wollet mit alle zwange
zweyer vornehmer Leute Narꝛ und Affe ſeyn/ die euch doch nicht ha-
ben wolle. Jch moͤchte M. Fabern wol gerne fragen/ weil er ſpricht
ſein viel naͤrſcher Diſcurs were zu Altenau gedruckt; Was doch
Altenau ſey? Ob es die alte Elbe/ oder ein Land in Europa/ ein
Dorff oder Flecken ſey/ und ob es Menſchen drinnen gebe/ oder
nicht? Er wuͤrde mich ſo viel berichten koͤnnen/ alß ich ihm ſagen
koͤndte/ was der Pabſt zu Rom jetzund thue. Proh Superi, quan-
tum mortalia pectora, cœcæ noctis habent
Jch habe mir aber geſtern
noch ſagen laſſen/ als wann es ſehr kahl mit dieſen Altenauiſchen
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[16/1050] Unvorgreiffliches Bedencken er auch hier und da in ſeinem Diſcurs Frantzoͤſiſche Woͤrter mit ein/ ob er ſie ſelber gleich nicht verſtuͤnde. Gromio. Es ſeynd aber fuͤrwar alle drey feine Narren/ man ſolte ſie in zweyer Herren Laͤnder ſo gut nicht wider zuſammen brin- gen/ denn das machts/ ſie haben einen guten Præceptorem gehabt. Da kan man ſehen/ was gute Institutio thun koͤnne. Da ſtehen nun vier Narren/ mit groſſen Buchſtaben/ und iſt keiner klug darunter. Der Buchfuͤhrer fiel ihnen hier in die Rede/ ſagende: Die Herren haben ein falſch Exemplar bekommen. Es iſt verdruckt. Das erſte Wort ſoll heiſſen Philanderſon. Lagaſſo. Deſto ſchlimmer iſt es Aber potz tauſend/ M. Faber darff auch wol deß hochgelahrten Philanders von Sittewald/ Sohn ſeyn? welchen. Antenor ruͤhmet/ daß er ſo ein wolgelahrter und hoͤflicher Menſch geweſen/ als er zu ihm kommen. Aber M. Faber, quantum cœlum à terrâ, tantum hoc ab illo distat. Jhr habt euch darzu noch nicht gewaſchen. Jch muß der Poſſen fuͤrwar bey mir lachen. Denn was meynet Monſieur, wie dem Edlen Moſcheroſch dieſes theils verdrießlich/ theils laͤcherlich vorkommen wird: daß er nun auff ſeine alte Tage einen ſo unerhoͤrten/ groben/ derben/ und außgebackenen Schmid/ zu einem Sohne bekommet. Das Kind kan ſchon lauffen/ man darff es in kein Serperastrum einſchlieſſen/ auch von ſich ſelber eſſen/ man wird nicht groſſe Muͤh darmit haben duͤrffen. Monſieur, wo dieſer unwuͤrdige Philanderſon wider auff die Academie kompt/ de quo tamen Authores dubitantur, will ich verſchaffen/ daß ihn alle Penaͤle M. Philnarſon nennen ſollen Und ſie thun es auch wol ohne meinen Geheiß/ waͤre er nur ſchon dar. Jn Summa/ ich weiß nicht was ich auß dem Kerlen machen ſoll? Er wird auff dieſem erſten Blat beydes ein Narr und ein Affe. Er hat ſich auß ſeinem gantzen groſſen Kopff/ ihm nicht einen Nahmen erdencken koͤnnen; der Affe aͤffe dann dem Edlen Philander nach. Darnach das Antenor ſetzet/ ſeine Antwort were zu Altenaw bey Victor de Leeu gedruͤckt/ da aͤffet er dieſem hier auch nach. Je M. Faber was machet ihr denn entlich auß euch? Jhr wollet mit alle zwange zweyer vornehmer Leute Narꝛ und Affe ſeyn/ die euch doch nicht ha- ben wolle. Jch moͤchte M. Fabern wol gerne fragen/ weil er ſpricht ſein viel naͤrſcher Diſcurs were zu Altenau gedruckt; Was doch Altenau ſey? Ob es die alte Elbe/ oder ein Land in Europa/ ein Dorff oder Flecken ſey/ und ob es Menſchen drinnen gebe/ oder nicht? Er wuͤrde mich ſo viel berichten koͤnnen/ alß ich ihm ſagen koͤndte/ was der Pabſt zu Rom jetzund thue. Proh Superi, quan- tum mortalia pectora, cœcæ noctis habent Jch habe mir aber geſtern noch ſagen laſſen/ als wann es ſehr kahl mit dieſen Altenauiſchen druck

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1050>, abgerufen am 22.11.2024.