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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Unvorgreiffliches Bedencken
der Börse auff den Köpffen gehen. Ein andermal M. Faber was
ihr nicht verstehet/ das lasset ungeschrieben. Sie haben euch in
Dreßden auch nur zum Narren gehabt/ weil sie euch weiß gemacht
haben/ man schriebe Börse/ Bärsche wie ihr gethan habt. Hier
(p. 6.) spricht er: Er könne sich nicht entsinnen daß er in seinem in-
considerato Discursse
wider Höffligkeit gehandelt habe. Ey nein/
M. Faber ich gläube es euch wol/ daß ihr euch nun nicht entsinnen
wollet. Entweder ihr wisset nicht/ was Höfflichkeit sey/ oder Höff-
lichkeit und Flegelspossen seynd euch einerley; Oder der reputirliche
Discurs ist nicht eure Arbeit/ daß ihr das Latein nicht darinn ver-
stehet/ daß ein ehrlicher vornehmer Mann angegriffen sey. Wird
es auch euer zukünfftiger Schüler gerne leiden/ wenn ihr als ein
neuer Rector ihm sein Grickisch exercitium degenerem cerebri foe-
tum
nennen werdet? item daß er inexcusabiliter insolens und an-
ders mehr sey/ welches ihr aber alles den hochgelahrten Antenor zei-
het. Der Schüler solte euch clarissime Domine Rector, den groben
Donaten ümb den Kopff legen. Sonderlich wo er etwan ein Can-
didatus Academiae
ist Hier p. 8. setzet M. Faber einen verschlagenen
Syllogismum her; wenn ich aber bey ihm were/ wolt ich ihm per In-
stantiam
diesen vorlegen/ welcher seiner Person wegen besser ein-
treffen solte/ mir aber wurde er von dem alten Depositori zu Leiptzig/
Christmildester Gedächtnüß vor zehen Jahren mit einem Nasen-
stüber auffgegeben.

Qui cornua nondum deposuit, ille adhuc habet. (Das ist war)
Magister Fabricius nondum deposuit. (Das ist auch war)
(necessario E. quia praemissae verae
fuerunt haec sequitur ex illis conclusio)
Ergo:
Magister Fabricius adhuc habet.

Ach ja er hat Hörner noch gar zu sehr/ er möchte sich noch wol ein-
mal deponiren lassen. Jhr Herrn Penäle fragt ihr nur auch/ wer
weiß ist M. Faber nicht noch ein Bachante/ und der nicht deponiret
ist. M. Faber, den Nasenstüber könt ihr auch darzu bekommen/ den
mir der Depositor gab. Jhr werdet euch wol vielleicht dessen be-
dancken/ aber dancket nicht eher/ biß ihr ihn bekommen habt. M.
Faber
kan sich hier auch gantz und gar nicht einbilden/ daß ihm Leute
zugefallen 50. Meilen ziehen sollen/ und ihm dem Herren Georgen
singen. Aber warum das nicht hochgelahrter Herr M. Faber? Jch
wolt euch zu gefallen wol weniger als 50. Meilen reisen/ daß ich
den Menschen und den vielbegabten Geist sehen möchte/ welcher
wider Antenor geschrieben. Es muß fürwar diß ein Kerle seyn/
der
Unvorgreiffliches Bedencken
der Boͤrſe auff den Koͤpffen gehen. Ein andermal M. Faber was
ihr nicht verſtehet/ das laſſet ungeſchrieben. Sie haben euch in
Dreßden auch nur zum Narꝛen gehabt/ weil ſie euch weiß gemacht
haben/ man ſchriebe Boͤrſe/ Baͤrſche wie ihr gethan habt. Hier
(p. 6.) ſpricht er: Er koͤnne ſich nicht entſinnen daß er in ſeinem in-
conſiderato Diſcurſſe
wider Hoͤffligkeit gehandelt habe. Ey nein/
M. Faber ich glaͤube es euch wol/ daß ihr euch nun nicht entſinnen
wollet. Entweder ihr wiſſet nicht/ was Hoͤfflichkeit ſey/ oder Hoͤff-
lichkeit und Flegelspoſſen ſeynd euch einerley; Oder der reputirliche
Diſcurs iſt nicht eure Arbeit/ daß ihr das Latein nicht darinn ver-
ſtehet/ daß ein ehrlicher vornehmer Mann angegriffen ſey. Wird
es auch euer zukuͤnfftiger Schuͤler gerne leiden/ wenn ihr als ein
neuer Rector ihm ſein Grickiſch exercitium degenerem cerebri fœ-
tum
nennen werdet? item daß er inexcuſabiliter inſolens und an-
ders mehr ſey/ welches ihr aber alles den hochgelahrten Antenor zei-
het. Der Schuͤler ſolte euch clariſſime Domine Rector, den groben
Donaten uͤmb den Kopff legen. Sonderlich wo er etwan ein Can-
didatus Academiæ
iſt Hier p. 8. ſetzet M. Faber einen verſchlagenen
Syllogiſmum her; wenn ich aber bey ihm were/ wolt ich ihm per In-
ſtantiam
dieſen vorlegen/ welcher ſeiner Perſon wegen beſſer ein-
treffen ſolte/ mir aber wurde er von dem alten Depoſitori zu Leiptzig/
Chriſtmildeſter Gedaͤchtnuͤß vor zehen Jahren mit einem Naſen-
ſtuͤber auffgegeben.

Qui cornua nondum depoſuit, ille adhuc habet. (Das iſt war)
Magiſter Fabricius nondum depoſuit. (Das iſt auch war)
(neceſſariò E. quia præmiſſæ veræ
fuerunt hæc ſequitur ex illis concluſio)
Ergo:
Magiſter Fabricius adhuc habet.

Ach ja er hat Hoͤrner noch gar zu ſehr/ er moͤchte ſich noch wol ein-
mal deponiren laſſen. Jhr Herꝛn Penaͤle fragt ihr nur auch/ wer
weiß iſt M. Faber nicht noch ein Bachante/ und der nicht deponiret
iſt. M. Faber, den Naſenſtuͤber koͤnt ihr auch darzu bekommen/ den
mir der Depoſitor gab. Jhr werdet euch wol vielleicht deſſen be-
dancken/ aber dancket nicht eher/ biß ihr ihn bekommen habt. M.
Faber
kan ſich hier auch gantz und gar nicht einbilden/ daß ihm Leute
zugefallen 50. Meilen ziehen ſollen/ und ihm dem Herꝛen Georgen
ſingen. Aber warum das nicht hochgelahrter Herꝛ M. Faber? Jch
wolt euch zu gefallen wol weniger als 50. Meilen reiſen/ daß ich
den Menſchen und den vielbegabten Geiſt ſehen moͤchte/ welcher
wider Antenor geſchrieben. Es muß fuͤrwar diß ein Kerle ſeyn/
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[18/1052] Unvorgreiffliches Bedencken der Boͤrſe auff den Koͤpffen gehen. Ein andermal M. Faber was ihr nicht verſtehet/ das laſſet ungeſchrieben. Sie haben euch in Dreßden auch nur zum Narꝛen gehabt/ weil ſie euch weiß gemacht haben/ man ſchriebe Boͤrſe/ Baͤrſche wie ihr gethan habt. Hier (p. 6.) ſpricht er: Er koͤnne ſich nicht entſinnen daß er in ſeinem in- conſiderato Diſcurſſe wider Hoͤffligkeit gehandelt habe. Ey nein/ M. Faber ich glaͤube es euch wol/ daß ihr euch nun nicht entſinnen wollet. Entweder ihr wiſſet nicht/ was Hoͤfflichkeit ſey/ oder Hoͤff- lichkeit und Flegelspoſſen ſeynd euch einerley; Oder der reputirliche Diſcurs iſt nicht eure Arbeit/ daß ihr das Latein nicht darinn ver- ſtehet/ daß ein ehrlicher vornehmer Mann angegriffen ſey. Wird es auch euer zukuͤnfftiger Schuͤler gerne leiden/ wenn ihr als ein neuer Rector ihm ſein Grickiſch exercitium degenerem cerebri fœ- tum nennen werdet? item daß er inexcuſabiliter inſolens und an- ders mehr ſey/ welches ihr aber alles den hochgelahrten Antenor zei- het. Der Schuͤler ſolte euch clariſſime Domine Rector, den groben Donaten uͤmb den Kopff legen. Sonderlich wo er etwan ein Can- didatus Academiæ iſt Hier p. 8. ſetzet M. Faber einen verſchlagenen Syllogiſmum her; wenn ich aber bey ihm were/ wolt ich ihm per In- ſtantiam dieſen vorlegen/ welcher ſeiner Perſon wegen beſſer ein- treffen ſolte/ mir aber wurde er von dem alten Depoſitori zu Leiptzig/ Chriſtmildeſter Gedaͤchtnuͤß vor zehen Jahren mit einem Naſen- ſtuͤber auffgegeben. Qui cornua nondum depoſuit, ille adhuc habet. (Das iſt war) Magiſter Fabricius nondum depoſuit. (Das iſt auch war) (neceſſariò E. quia præmiſſæ veræ fuerunt hæc ſequitur ex illis concluſio) Ergo: Magiſter Fabricius adhuc habet. Ach ja er hat Hoͤrner noch gar zu ſehr/ er moͤchte ſich noch wol ein- mal deponiren laſſen. Jhr Herꝛn Penaͤle fragt ihr nur auch/ wer weiß iſt M. Faber nicht noch ein Bachante/ und der nicht deponiret iſt. M. Faber, den Naſenſtuͤber koͤnt ihr auch darzu bekommen/ den mir der Depoſitor gab. Jhr werdet euch wol vielleicht deſſen be- dancken/ aber dancket nicht eher/ biß ihr ihn bekommen habt. M. Faber kan ſich hier auch gantz und gar nicht einbilden/ daß ihm Leute zugefallen 50. Meilen ziehen ſollen/ und ihm dem Herꝛen Georgen ſingen. Aber warum das nicht hochgelahrter Herꝛ M. Faber? Jch wolt euch zu gefallen wol weniger als 50. Meilen reiſen/ daß ich den Menſchen und den vielbegabten Geiſt ſehen moͤchte/ welcher wider Antenor geſchrieben. Es muß fuͤrwar diß ein Kerle ſeyn/ der

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1052>, abgerufen am 22.11.2024.