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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Von M. Faber.
und scharre/ und spreche darnach: Er müsse den seinigen wol vor-
stehen. Wenn Antenor einen Schilling hat/ wenn er ihn bedarff/ so
ist er vergnüget. Ach sehet doch ihr edler Antenor, was ihr vor Ver-
folger und Lügner habt! Doch GOtt wird es richten. Mit diesem
eintzigen periodo so p. 11. biß 12. in dem Bücherdiebe Butterleckers
stehet: habt ihr Butterlecker verdienet/ daß kein ehrlicher Mensch
mit euch ümb gehe/ oder etwas zu thun habe. Denn ihr seyt ein ver-
logener Verleümbder. Das ander welches vornehme Leute in dem
Bücherdiebe des untreuen Butterleckers vor die Köpffe stößt/ ist die-
ses daß er sich p. 50. selber/ als wie ein stinckender undanckbahrer
Guckuck verräht und spricht: Daß man diß oder das bey jener
Hochzeit oder Gastmahl von Antenor gehöret. Da sehe und höre
man doch/ wie man auff den ehrlichen Mann lauren und harchen
muß: Daß wenn er ietzund einem guten Freund zugefallen wohin ge-
het/ leichfertige Leute ihre Spiones haben/ welche auff des lieben Man-
nes Reden achtung geben müssen/ und ihn verrahten. Jch habe ge-
höret/ daß der Mann nicht sicher in seinem Hause vor Verrähterey
sey/ daß Gottlose Leute auch sein Gesinde zubestechen pflegen. GOtt
werd dir darvor lohnen du Teuffel! Du Hencker! Du böser Mensch!
Proditionem amo, Proditorem autem fugio. Und der Durchläuch-
tigste Churfürst zu Sachsen seeligst. Gedächtnüs sagte einmal:
Verrähterey ist gut/ aber der Verrähter ist ein Schelme. Hütet
euch darumb ihr Leute/ die ihr Butterleckern kennet/ hütet euch vor
ihm/ und gehet nit mit ihm umb/ denn er ist ein Gottloser/ ein fal-
scher/ ein unchristlicher/ ein verlogner/ ein böser Mensch/ und ein
Verräther.

Pulchra me hercle Encomia.
Spectate virum, Cives, spectate.

Aber haec obiter. Das gehet uns hier nicht an/ wir haben M. Fa-
bers
Schrifft in den Händen/ die müssen wir vollends durchge-
hen/ wie Butterleckern schon das Gewissen auffwachen will/ also
wird er noch/ wenn er nun vollend wird erkläret werden/ die Hände
über dem Kopff zusammen schlagen. Hier p. 16. kan es M. Faber
noch nicht gläuben/ daß es geschehen könte/ daß ihn etwan ein
Student von Leiptzig oder anderswo/ auff Antenors Gesundheit
ein Dutzend Maulschellen zu brächte: Fürwar/ deswegen solten
diß keine Bandit-Verrichtungen seyn. Wenn es aber gleich schon
einer thun wolte/ wenn bekäme er die Ohrfeyge von M. Faber
wieder? Nimmermehr p. 19. wil er Antenor zeihen er sey kein
Logicus: Ach Logicissime Dn. Faber. wenn doch ihr nur so viel
köntet/ als Antenor vergessen hat. Jhr möchtet euch warlich glück-
seelig schätzen. Jch sehe aber wol/ ihr wollet gleichwol hier Antenorn
treulich
B iij
Von M. Faber.
und ſcharre/ und ſpreche darnach: Er muͤſſe den ſeinigen wol vor-
ſtehen. Wenn Antenor einen Schilling hat/ wenn er ihn bedarff/ ſo
iſt er vergnuͤget. Ach ſehet doch ihr edler Antenor, was ihr vor Ver-
folger und Luͤgner habt! Doch GOtt wird es richten. Mit dieſem
eintzigen periodo ſo p. 11. biß 12. in dem Buͤcherdiebe Butterleckers
ſtehet: habt ihr Butterlecker verdienet/ daß kein ehrlicher Menſch
mit euch uͤmb gehe/ oder etwas zu thun habe. Denn ihr ſeyt ein ver-
logener Verleuͤmbder. Das ander welches vornehme Leute in dem
Buͤcherdiebe des untreuen Butterleckers vor die Koͤpffe ſtoͤßt/ iſt die-
ſes daß er ſich p. 50. ſelber/ als wie ein ſtinckender undanckbahrer
Guckuck verraͤht und ſpricht: Daß man diß oder das bey jener
Hochzeit oder Gaſtmahl von Antenor gehoͤret. Da ſehe und hoͤre
man doch/ wie man auff den ehrlichen Mann lauren und harchen
muß: Daß weñ er ietzund einem guten Freund zugefallen wohin ge-
het/ leichfertige Leute ihre Spiones haben/ welche auff des liebẽ Man-
nes Reden achtung geben muͤſſen/ und ihn verrahten. Jch habe ge-
hoͤret/ daß der Mann nicht ſicher in ſeinem Hauſe vor Verraͤhterey
ſey/ daß Gottloſe Leute auch ſein Geſinde zubeſtechen pflegen. GOtt
werd dir darvor lohnen du Teuffel! Du Hencker! Du boͤſer Menſch!
Proditionem amo, Proditorem autem fugio. Und der Durchlaͤuch-
tigſte Churfuͤrſt zu Sachſen ſeeligſt. Gedaͤchtnuͤs ſagte einmal:
Verraͤhterey iſt gut/ aber der Verraͤhter iſt ein Schelme. Huͤtet
euch darumb ihr Leute/ die ihr Butterleckern kennet/ huͤtet euch vor
ihm/ und gehet nit mit ihm umb/ denn er iſt ein Gottloſer/ ein fal-
ſcher/ ein unchriſtlicher/ ein verlogner/ ein boͤſer Menſch/ und ein
Verraͤther.

Pulchra me hercle Encomia.
Spectate virum, Cives, ſpectate.

Aber hæc obiter. Das gehet uns hier nicht an/ wir haben M. Fa-
bers
Schrifft in den Haͤnden/ die muͤſſen wir vollends durchge-
hen/ wie Butterleckern ſchon das Gewiſſen auffwachen will/ alſo
wird er noch/ wenn er nun vollend wird erklaͤret werden/ die Haͤnde
uͤber dem Kopff zuſammen ſchlagen. Hier p. 16. kan es M. Faber
noch nicht glaͤuben/ daß es geſchehen koͤnte/ daß ihn etwan ein
Student von Leiptzig oder anderswo/ auff Antenors Geſundheit
ein Dutzend Maulſchellen zu braͤchte: Fuͤrwar/ deswegen ſolten
diß keine Bandit-Verrichtungen ſeyn. Wenn es aber gleich ſchon
einer thun wolte/ wenn bekaͤme er die Ohrfeyge von M. Faber
wieder? Nimmermehr p. 19. wil er Antenor zeihen er ſey kein
Logicus: Ach Logiciſſime Dn. Faber. wenn doch ihr nur ſo viel
koͤntet/ als Antenor vergeſſen hat. Jhr moͤchtet euch warlich gluͤck-
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[21/1055] Von M. Faber. und ſcharre/ und ſpreche darnach: Er muͤſſe den ſeinigen wol vor- ſtehen. Wenn Antenor einen Schilling hat/ wenn er ihn bedarff/ ſo iſt er vergnuͤget. Ach ſehet doch ihr edler Antenor, was ihr vor Ver- folger und Luͤgner habt! Doch GOtt wird es richten. Mit dieſem eintzigen periodo ſo p. 11. biß 12. in dem Buͤcherdiebe Butterleckers ſtehet: habt ihr Butterlecker verdienet/ daß kein ehrlicher Menſch mit euch uͤmb gehe/ oder etwas zu thun habe. Denn ihr ſeyt ein ver- logener Verleuͤmbder. Das ander welches vornehme Leute in dem Buͤcherdiebe des untreuen Butterleckers vor die Koͤpffe ſtoͤßt/ iſt die- ſes daß er ſich p. 50. ſelber/ als wie ein ſtinckender undanckbahrer Guckuck verraͤht und ſpricht: Daß man diß oder das bey jener Hochzeit oder Gaſtmahl von Antenor gehoͤret. Da ſehe und hoͤre man doch/ wie man auff den ehrlichen Mann lauren und harchen muß: Daß weñ er ietzund einem guten Freund zugefallen wohin ge- het/ leichfertige Leute ihre Spiones haben/ welche auff des liebẽ Man- nes Reden achtung geben muͤſſen/ und ihn verrahten. Jch habe ge- hoͤret/ daß der Mann nicht ſicher in ſeinem Hauſe vor Verraͤhterey ſey/ daß Gottloſe Leute auch ſein Geſinde zubeſtechen pflegen. GOtt werd dir darvor lohnen du Teuffel! Du Hencker! Du boͤſer Menſch! Proditionem amo, Proditorem autem fugio. Und der Durchlaͤuch- tigſte Churfuͤrſt zu Sachſen ſeeligſt. Gedaͤchtnuͤs ſagte einmal: Verraͤhterey iſt gut/ aber der Verraͤhter iſt ein Schelme. Huͤtet euch darumb ihr Leute/ die ihr Butterleckern kennet/ huͤtet euch vor ihm/ und gehet nit mit ihm umb/ denn er iſt ein Gottloſer/ ein fal- ſcher/ ein unchriſtlicher/ ein verlogner/ ein boͤſer Menſch/ und ein Verraͤther. Pulchra me hercle Encomia. Spectate virum, Cives, ſpectate. Aber hæc obiter. Das gehet uns hier nicht an/ wir haben M. Fa- bers Schrifft in den Haͤnden/ die muͤſſen wir vollends durchge- hen/ wie Butterleckern ſchon das Gewiſſen auffwachen will/ alſo wird er noch/ wenn er nun vollend wird erklaͤret werden/ die Haͤnde uͤber dem Kopff zuſammen ſchlagen. Hier p. 16. kan es M. Faber noch nicht glaͤuben/ daß es geſchehen koͤnte/ daß ihn etwan ein Student von Leiptzig oder anderswo/ auff Antenors Geſundheit ein Dutzend Maulſchellen zu braͤchte: Fuͤrwar/ deswegen ſolten diß keine Bandit-Verrichtungen ſeyn. Wenn es aber gleich ſchon einer thun wolte/ wenn bekaͤme er die Ohrfeyge von M. Faber wieder? Nimmermehr p. 19. wil er Antenor zeihen er ſey kein Logicus: Ach Logiciſſime Dn. Faber. wenn doch ihr nur ſo viel koͤntet/ als Antenor vergeſſen hat. Jhr moͤchtet euch warlich gluͤck- ſeelig ſchaͤtzen. Jch ſehe aber wol/ ihr wollet gleichwol hier Antenorn treulich B iij

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1055>, abgerufen am 22.11.2024.