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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Discurs.
Phil. wie man ins Holtz schreyet/ so klingets wider he-
raus/ und auff ein grobes Holtz gehöret ein grober Keil.
Morol. Jhr gedachtet unter andern auch/ es wer etwas in An-
tenors
Antwort/ welches allen Christlichen Tugenden/ ja der Gott-
seligkeit selbsten zu wider were/ wie wollet ihr dieses erweisen?
Phil. Jhr habt zwey Augen/ Morologus, und könnet es nicht
sehen/ welches doch der gnädige/ einäugigte Bettelvoigt leicht
finden würde Führet Antenor nicht die Schrifft und die Rudimenta
unsers Christlichen Glaubens so liederlich an/ daß der Heilige Geist
erbittert/ und fromme Hertzen/ scandalo dato dadurch geärgert
werden?
Pompon. Wer es ohne Ergernüß nicht lesen kan/
der lasse es stehen/
sagt Antenor an einem Ort.

Phil. So möchte er auff den Titul mit grossen Litern setzen lassen.
Dieses ist ein schändlich ärgerlich Buch.
so könte man sich dafür hüten/ sonst wenn mans drinnen findet und
schon lieset/ so ist es zu lang gewartet. Aber/ daß ich nichts ohne
Beweis sage/ so sehe doch nur an einer die Worte/ welche er fein
mit grossen Buchstaben gesetzet hat pag. 38. Wir wollen ihn
züchtigen und loß lassen.
Sind Worte/ welche Pilatus in der
blutigen Paßion unsers Heylandes gesprochen Pag. 56. redet er
von einem Notario Publico: Erkennet ihr auch daß ihr ein
Stümper seyd?
Resp. Ja ich erkenne es. Woher wisset
ihr das?
Respons. Daher/ daß ich das Corpus Iuris nicht ge-
lesen habe/ und mich dennoch einen Candidatum Iuris habe nennen
lassen. ist euch diese Sünde auch leid? Resp. Ja es ist mir hertz-
lich leid/ dz ich Geld und Zeit so übelangewendet habe. Was habt
ihr denn mit dieser Sünde für Straffe verdienet?
Resp.
Daß ich muß Notarius werden/ da mein Vater vermeynet hat/ ich
soll ein Doctor, Syndicus oder Cantzler werden Wenn Antenor Carl
deß Käysers Reichthumb hette/ so wolte ich ihm rathen/ daß er es
nit auff Universitäten wendete/ sondern daß er sich nur an gute Leu-
te hielte/ welche ihn seines Ampts/ Gradus und Christenthumbs
erinnerten. Jch gläube nicht/ daß dieser erschreckliche Mißbrauch
des Wortes GOttes ihm bey dem Jurament auff die Formulam
Concordiae
sey frey gelassen worden: Er schlage doch nach was alda
stehe/ und per bonam consequentiam heraus komme/ von dem
Mißbrauch des Namens und Worts Gottes.
Was mö-
gen wol die Widersacher unserer Religion von diesem Antenor sa-
gen? Was muß er selbst dencken/ wenn er ein solches Wort/ dessen
er so
G iij
Diſcurs.
Phil. wie man ins Holtz ſchreyet/ ſo klingets wider he-
raus/ und auff ein grobes Holtz gehoͤret ein grober Keil.
Morol. Jhr gedachtet unter andern auch/ es wer etwas in An-
tenors
Antwort/ welches allen Chriſtlichen Tugenden/ ja der Gott-
ſeligkeit ſelbſten zu wider were/ wie wollet ihr dieſes erweiſen?
Phil. Jhr habt zwey Augen/ Morologus, und koͤnnet es nicht
ſehen/ welches doch der gnaͤdige/ einaͤugigte Bettelvoigt leicht
finden wuͤrde Fuͤhret Antenor nicht die Schrifft und die Rudimenta
unſers Chriſtlichen Glaubens ſo liederlich an/ daß der Heilige Geiſt
erbittert/ und fromme Hertzen/ ſcandalo dato dadurch geaͤrgert
werden?
Pompon. Wer es ohne Ergernuͤß nicht leſen kan/
der laſſe es ſtehen/
ſagt Antenor an einem Ort.

Phil. So moͤchte er auff den Titul mit groſſen Litern ſetzen laſſen.
Dieſes iſt ein ſchaͤndlich aͤrgerlich Buch.
ſo koͤnte man ſich dafuͤr huͤten/ ſonſt wenn mans drinnen findet und
ſchon lieſet/ ſo iſt es zu lang gewartet. Aber/ daß ich nichts ohne
Beweis ſage/ ſo ſehe doch nur an einer die Worte/ welche er fein
mit groſſen Buchſtaben geſetzet hat pag. 38. Wir wollen ihn
zuͤchtigen und loß laſſen.
Sind Worte/ welche Pilatus in der
blutigen Paßion unſers Heylandes geſprochen Pag. 56. redet er
von einem Notario Publico: Erkennet ihr auch daß ihr ein
Stuͤmper ſeyd?
Reſp. Ja ich erkenne es. Woher wiſſet
ihr das?
Reſponſ. Daher/ daß ich das Corpus Iuris nicht ge-
leſen habe/ und mich dennoch einen Candidatum Iuris habe nennen
laſſen. iſt euch dieſe Suͤnde auch leid? Reſp. Ja es iſt mir hertz-
lich leid/ dz ich Geld und Zeit ſo uͤbelangewendet habe. Was habt
ihr denn mit dieſer Suͤnde fuͤr Straffe verdienet?
Reſp.
Daß ich muß Notarius werden/ da mein Vater vermeynet hat/ ich
ſoll ein Doctor, Syndicus oder Cantzler werden Wenn Antenor Carl
deß Kaͤyſers Reichthumb hette/ ſo wolte ich ihm rathen/ daß er es
nit auff Univerſitaͤten wendete/ ſondern daß er ſich nur an gute Leu-
te hielte/ welche ihn ſeines Ampts/ Gradus und Chriſtenthumbs
erinnerten. Jch glaͤube nicht/ daß dieſer erſchreckliche Mißbrauch
des Wortes GOttes ihm bey dem Jurament auff die Formulam
Concordiæ
ſey frey gelaſſen worden: Er ſchlage doch nach was alda
ſtehe/ und per bonam conſequentiam heraus komme/ von dem
Mißbrauch des Namens und Worts Gottes.
Was moͤ-
gen wol die Widerſacher unſerer Religion von dieſem Antenor ſa-
gen? Was muß er ſelbſt dencken/ wenn er ein ſolches Wort/ deſſen
er ſo
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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1135>, abgerufen am 22.11.2024.