Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Bücher-Dieb. Sunem zur titillation gebraucht/ wie einer ein Canonicus worden/der in dem Venus Kriege ihres Sohns Cupidinis Köcher und Pfeil nicht brauchen können: Was für Contento Salomo seinen Weibern im Bette gethan/ und ob das Contento gut gewesen: Wie einer der Frauen ein Maaß zum Kinde geben: von Biberschwäntzen/ wie weit sie den Alten Non Moechaberis unnd wozu sie zu gebrauchen dienlich/ von Herode der seinen Bruder zum Hanrey gemacht: wie man ihme ein Weib schaffen solle/ das noch zur Frawen solle ge- macht werden: von den alten Damen zu Paris/ welche nach langer gnugsamer Conservation mit den Cavaliren endlich in ihrem Alter lesen den Psalter/ wie die Schweinschneider und Juden mit ihren Messern etliche Männer tractiren sollen/ die sich von den Weibern lassen bezwingen/ wie man etlichen übelgetleideten Pagen/ wann sie für der Tafel stehen/ können die Posteriora analytica Avistotelis sehen/ etc. Hieher gehöret auch/ daß er solche scurrilische Art zu schreiben sie H ij
Buͤcher-Dieb. Sunem zur titillation gebraucht/ wie einer ein Canonicus worden/der in dem Venus Kriege ihres Sohns Cupidinis Koͤcher und Pfeil nicht brauchen koͤnnen: Was fuͤr Contento Salomo ſeinen Weibern im Bette gethan/ und ob das Contento gut geweſen: Wie einer der Frauen ein Maaß zum Kinde geben: von Biberſchwaͤntzen/ wie weit ſie den Alten Non Mœchaberis unnd wozu ſie zu gebrauchen dienlich/ von Herode der ſeinen Bruder zum Hanrey gemacht: wie man ihme ein Weib ſchaffen ſolle/ das noch zur Frawen ſolle ge- macht werden: von den alten Damen zu Paris/ welche nach langer gnugſamer Conſervation mit den Cavaliren endlich in ihrem Alter leſen den Pſalter/ wie die Schweinſchneider und Juden mit ihren Meſſern etliche Maͤnner tractiren ſollen/ die ſich von den Weibern laſſen bezwingen/ wie man etlichen uͤbelgetleideten Pagen/ wann ſie fuͤr der Tafel ſtehen/ koͤnnen die Poſteriora analytica Aviſtotelis ſehen/ ꝛc. Hieher gehoͤret auch/ daß er ſolche ſcurriliſche Art zu ſchreiben ſie H ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f1149" n="115"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Buͤcher-Dieb.</hi></fw><lb/> Sunem zur <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">titillation</hi></hi> gebraucht/ wie einer ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Canonicus</hi></hi> worden/<lb/> der in dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Venus</hi></hi> Kriege ihres Sohns <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cupidinis</hi></hi> Koͤcher und Pfeil<lb/> nicht brauchen koͤnnen: Was fuͤr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Contento Salomo</hi></hi> ſ<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi></hi>inen Weibern<lb/> im Bette gethan/ und ob das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Contento</hi></hi> gut geweſen: Wie einer der<lb/> Frauen ein Maaß zum Kinde geben: von Biberſchwaͤntzen/ wie<lb/> weit ſie den Alten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Non Mœchaberis</hi></hi> unnd wozu ſie zu gebrauchen<lb/> dienlich/ von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Herode</hi></hi> der ſeinen Bruder zum Hanrey gemacht: wie<lb/> man ihme ein Weib ſchaffen ſolle/ das noch zur Frawen ſolle ge-<lb/> macht werden: von den alten Damen zu Paris/ welche nach langer<lb/> gnugſamer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Conſervation</hi></hi> mit den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cavaliren</hi></hi> endlich in ihrem Alter<lb/> leſen den Pſalter/ wie die Schweinſchneider und Juden mit ihren<lb/> Meſſern etliche Maͤnner <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">tractiren</hi></hi> ſollen/ die ſich von den Weibern<lb/> laſſen bezwingen/ wie man etlichen uͤbelgetleideten Pagen/ wann ſie<lb/> fuͤr der Tafel ſtehen/ koͤnnen die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Poſteriora analytica Aviſtotelis</hi></hi><lb/> ſehen/ ꝛc.</p><lb/> <p>Hieher gehoͤret auch/ daß er ſolche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſcurrili</hi></hi>ſche Art zu ſchreiben<lb/> dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſtylo</hi></hi> des heiligen Geiſtes im Hohenlied <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Solomonis</hi></hi> gefuͤhret/<lb/> dergleichen auch erzehlet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fabuln</hi></hi> von GOtt/ welcher alle Officirer/<lb/> ſo in einer Schlacht blieben/ zu ſich in Himmel genommen/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fabuln</hi></hi><lb/> vom Teuffel/ welcher fuͤr dem Himmel eine gantze Stunde lang<lb/> getrummelt: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fabuln</hi></hi> vom Teuffel/ der tranck geweſen/ und Procu-<lb/> rator-Zungen in Paſteten gebacken/ hat eſſen wollen: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fabul</hi></hi> von S.<lb/> Petern und der Ziege/ da S. Petrus die Welt regieren wollen.<lb/> Dieweil demnach der gantze Chriſtliche Glaube von dieſem <hi rendition="#aq">A<hi rendition="#i">nte-<lb/> norn</hi></hi> beſagter maſſen theils mit Gottslaͤſterlichen/ theils aber mit<lb/> Schand-Fabeln heßlich beſudelt worden/ er auch ſich nicht entfaͤr-<lb/> ben doͤrffen faͤlſchlich zu ruͤhmen/ daß ſolche Fabeln Schand- und Laͤ-<lb/> ſter-Grillen GOttes Wort/ der Augſpurgiſchen Confeſſion/ und<lb/> andern <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">libris ſymbolicis</hi></hi> der Evangeliſchen Lutheriſchen Kirchen/<lb/> nicht zu wider lauffen/ [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">vide part. 2. Salom, circa fin</hi>.</hi>] So ſind ſeine<lb/> des <hi rendition="#aq">A<hi rendition="#i">ntenors</hi></hi> Herrn <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Collegen</hi></hi> (welche er nicht hoͤren wollen) genoͤ-<lb/> thiget worden/ andern Unparteyiſchen Geiſtlichen Richtern dieſe<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Quæſtionem Theologicam</hi></hi> fuͤr zutragen/ zu welchem Ende ſie dann<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Antenors</hi></hi> Schrifften zweyen anſehnlichen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Collegiis Theologicic</hi></hi><lb/> auff 2. Lutheriſchen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Academiis</hi></hi> uͤberſendet/ und jhre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">theologi</hi></hi>ſche<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cenſuras</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Conſilia</hi></hi> gebetten/ dieſelbe auch/ als <hi rendition="#aq">A<hi rendition="#i">ntenorn</hi></hi> gaͤntz-<lb/> lichzuwider lauffend/ erhalten/ und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Antenorn communiciren</hi></hi> wol-<lb/> len/ in Hoffnung/ daß er ſolche vornehme Liechter der Evangeli-<lb/> ſchen Kirchen und ihre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Conſili, reſpecti</hi></hi>ren wuͤrde/ zu welchem Ende<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H ij</fw><fw place="bottom" type="catch">ſie</fw><lb/></p> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [115/1149]
Buͤcher-Dieb.
Sunem zur titillation gebraucht/ wie einer ein Canonicus worden/
der in dem Venus Kriege ihres Sohns Cupidinis Koͤcher und Pfeil
nicht brauchen koͤnnen: Was fuͤr Contento Salomo ſeinen Weibern
im Bette gethan/ und ob das Contento gut geweſen: Wie einer der
Frauen ein Maaß zum Kinde geben: von Biberſchwaͤntzen/ wie
weit ſie den Alten Non Mœchaberis unnd wozu ſie zu gebrauchen
dienlich/ von Herode der ſeinen Bruder zum Hanrey gemacht: wie
man ihme ein Weib ſchaffen ſolle/ das noch zur Frawen ſolle ge-
macht werden: von den alten Damen zu Paris/ welche nach langer
gnugſamer Conſervation mit den Cavaliren endlich in ihrem Alter
leſen den Pſalter/ wie die Schweinſchneider und Juden mit ihren
Meſſern etliche Maͤnner tractiren ſollen/ die ſich von den Weibern
laſſen bezwingen/ wie man etlichen uͤbelgetleideten Pagen/ wann ſie
fuͤr der Tafel ſtehen/ koͤnnen die Poſteriora analytica Aviſtotelis
ſehen/ ꝛc.
Hieher gehoͤret auch/ daß er ſolche ſcurriliſche Art zu ſchreiben
dem ſtylo des heiligen Geiſtes im Hohenlied Solomonis gefuͤhret/
dergleichen auch erzehlet Fabuln von GOtt/ welcher alle Officirer/
ſo in einer Schlacht blieben/ zu ſich in Himmel genommen/ Fabuln
vom Teuffel/ welcher fuͤr dem Himmel eine gantze Stunde lang
getrummelt: Fabuln vom Teuffel/ der tranck geweſen/ und Procu-
rator-Zungen in Paſteten gebacken/ hat eſſen wollen: Fabul von S.
Petern und der Ziege/ da S. Petrus die Welt regieren wollen.
Dieweil demnach der gantze Chriſtliche Glaube von dieſem Ante-
norn beſagter maſſen theils mit Gottslaͤſterlichen/ theils aber mit
Schand-Fabeln heßlich beſudelt worden/ er auch ſich nicht entfaͤr-
ben doͤrffen faͤlſchlich zu ruͤhmen/ daß ſolche Fabeln Schand- und Laͤ-
ſter-Grillen GOttes Wort/ der Augſpurgiſchen Confeſſion/ und
andern libris ſymbolicis der Evangeliſchen Lutheriſchen Kirchen/
nicht zu wider lauffen/ [vide part. 2. Salom, circa fin.] So ſind ſeine
des Antenors Herrn Collegen (welche er nicht hoͤren wollen) genoͤ-
thiget worden/ andern Unparteyiſchen Geiſtlichen Richtern dieſe
Quæſtionem Theologicam fuͤr zutragen/ zu welchem Ende ſie dann
Antenors Schrifften zweyen anſehnlichen Collegiis Theologicic
auff 2. Lutheriſchen Academiis uͤberſendet/ und jhre theologiſche
Cenſuras und Conſilia gebetten/ dieſelbe auch/ als Antenorn gaͤntz-
lichzuwider lauffend/ erhalten/ und Antenorn communiciren wol-
len/ in Hoffnung/ daß er ſolche vornehme Liechter der Evangeli-
ſchen Kirchen und ihre Conſili, reſpectiren wuͤrde/ zu welchem Ende
ſie
H ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |