Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Sieben böse Geister. Gottes/ Herr Joh. Michael Dilherr zu Nürnberg von Knechtenund Mägden geschrieben hat/ und erwartet des nechsten Tags etzliche Gebetlein für fromme Knecht und Mägd. Wann der Sontag kompt/ so stehet desto früher auff/ damit ihr eure Sach bestellen/ und zur Kirchen gehen könnet/ den gecreutzigten JEsum recht kennen ler- net/ und durch denselben auch frey werdet. Dazu gibt euch Anlei- tung/ der König David/ der sagt/ wie die Augen der Mägd sehen auff die Händ ihrer Frauen/ also sehen unsere Augen auff den HErrn un- sern Gott/ Ps. 123. v. 3. Sehet/ der grosse König nimpt ein Exempel von einer frommen treuen Magd/ welche gern thun wolte was ihrer Frauen gefiehl. Damit beschämet er Knecht und Mägd/ wann sie nicht wollen mehr sehen auff Gott als auff ihren Herren und Frauen. Gott sey mit euch/ und segne euch. Und wann ihr Kinder GOttes seyd/ so macht es nicht wie manche gottlose Amme/ welche mich schän- det und schmähet/ sondern bätet für mich/ der ich eure Wohl- fahrt treulich und mit gantzem Hertzen suche. Adjeu. [Abbildung]
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Sieben boͤſe Geiſter. Gottes/ Herꝛ Joh. Michael Dilherꝛ zu Nuͤrnberg von Knechtenund Maͤgden geſchrieben hat/ und erwartet des nechſten Tags etzliche Gebetlein fuͤr fromme Knecht und Maͤgd. Wann der Sontag kompt/ ſo ſtehet deſto fruͤher auff/ damit ihr eure Sach beſtellen/ und zur Kirchen gehen koͤnnet/ den gecreutzigten JEſum recht kennen ler- net/ und durch denſelben auch frey werdet. Dazu gibt euch Anlei- tung/ der Koͤnig David/ der ſagt/ wie die Augen der Maͤgd ſehen auff die Haͤnd ihrer Frauen/ alſo ſehen unſere Augen auff den HErrn un- ſern Gott/ Pſ. 123. v. 3. Sehet/ der groſſe Koͤnig nimpt ein Exempel von einer frommen treuen Magd/ welche gern thun wolte was ihrer Frauen gefiehl. Damit beſchaͤmet er Knecht und Maͤgd/ wann ſie nicht wollen mehr ſehen auff Gott als auff ihren Herren und Frauen. Gott ſey mit euch/ und ſegne euch. Und wann ihr Kinder GOttes ſeyd/ ſo macht es nicht wie manche gottloſe Amme/ welche mich ſchaͤn- det und ſchmaͤhet/ ſondern baͤtet fuͤr mich/ der ich eure Wohl- fahrt treulich und mit gantzem Hertzen ſuche. Adjeu. [Abbildung]
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Sieben boͤſe Geiſter.
Gottes/ Herꝛ Joh. Michael Dilherꝛ zu Nuͤrnberg von Knechten
und Maͤgden geſchrieben hat/ und erwartet des nechſten Tags etzliche
Gebetlein fuͤr fromme Knecht und Maͤgd. Wann der Sontag
kompt/ ſo ſtehet deſto fruͤher auff/ damit ihr eure Sach beſtellen/ und
zur Kirchen gehen koͤnnet/ den gecreutzigten JEſum recht kennen ler-
net/ und durch denſelben auch frey werdet. Dazu gibt euch Anlei-
tung/ der Koͤnig David/ der ſagt/ wie die Augen der Maͤgd ſehen auff
die Haͤnd ihrer Frauen/ alſo ſehen unſere Augen auff den HErrn un-
ſern Gott/ Pſ. 123. v. 3. Sehet/ der groſſe Koͤnig nimpt ein Exempel
von einer frommen treuen Magd/ welche gern thun wolte was ihrer
Frauen gefiehl. Damit beſchaͤmet er Knecht und Maͤgd/ wann ſie
nicht wollen mehr ſehen auff Gott als auff ihren Herren und Frauen.
Gott ſey mit euch/ und ſegne euch. Und wann ihr Kinder GOttes
ſeyd/ ſo macht es nicht wie manche gottloſe Amme/ welche mich ſchaͤn-
det und ſchmaͤhet/ ſondern baͤtet fuͤr mich/ der ich eure Wohl-
fahrt treulich und mit gantzem Hertzen
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Zitationshilfe: | Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/401>, abgerufen am 26.06.2024. |