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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Die stieben Wort Christi.
jetzt und in der letzten Stunde meines Todes/ auff daß mich nicht dür-
ste in Ewigkeit. Amen

VI.
Johannis 19.
Da nun JEsus den Essig genommen hatte/ sprach er:
Es ist vollbracht.

HHErr JEsu Christe/ der du alles erfüllet hast/ was von dir
und deinem bittern Leyden geschrieben war/ hast also eine ü-
berflüssige Bezahlung gethan für unsere Missethat/ und dar-
auff endlich das köstliche und blutige Opffer deines Leydens geschlos-
sen/ mit diesen Worten: Es ist vollbracht. Also hastu das Werck
der Erlösung vollzogen/ dadurch der gantzen Welt das Heyl und
die Seligkeit erworben ist: Laß auch dasselbige Werck an mir seine
Krafft haben/ daß ich mich in allen Anfechtungen getrost auff diese ü-
berflüssige Erlösung verlassen kan. Verleihe mir auch Gnade/ und
deinen H. Geist/ daß ich in solchem Vertrauen auff denselbigen deinen
bittern Tod/ auch in Gedult im Leyden/ und sonst in einem guten Wil-
len und seligen Stande beständiglich verharre biß zum Ende/ und al-
so die ewige Seligkeit ererbe/ Amen.

VII.
Lue. 23.
JEsus rieff laut und sprach: Vater ich befehle meinen
Geist in deine Hände.

HHErr JEsu Christe/ der du dein Leben mit diesen Worten ge-
schlossen hast: Vater in deine Hände befehl ich meinen
Geist:
Und damit allen Außerwehlten ein Exempel gegeben/
wie sie sich zu der letzten Außfahrt schicken sollen. Laß deinen Tod mein
Leben seyn; Und wenn es auch mit mir dahin kompt/ daß meine Seele
nach deinem Göttlichen Willen/ von diesem Leibe scheiden soll/ so sey
du nicht weit von mir gütiger JEsu/ und laß sie dir in deine Hände
befohlen seyn. Wehre und steure auch den bösen Geistern/ daß sie die-
selbige meine Seele in den allereussersten Todszügen/ auch in der al-
lerletzten Außfahrt nicht beschädigen/ oder auß deinen Händen hin-
wegreissen/ sondern erhalte du sie für ihrem Wüten zum ewigen Le-
ben. Amen.

NAch dem Serapion mit Simplicio auß GOttes Wort eine
Zeitlang geredet hatte/ nahm er von ihm Abscheid/ wünschet
ihm eine gute Ruhe/ kam am dritten Tag hernach wider zu jm

und
F f iij

Die ſtieben Wort Chriſti.
jetzt und in der letzten Stunde meines Todes/ auff daß mich nicht duͤr-
ſte in Ewigkeit. Amen

VI.
Johannis 19.
Da nun JEſus den Eſſig genommen hatte/ ſprach er:
Es iſt vollbracht.

HHErꝛ JEſu Chriſte/ der du alles erfuͤllet haſt/ was von dir
und deinem bittern Leyden geſchrieben war/ haſt alſo eine uͤ-
berfluͤſſige Bezahlung gethan fuͤr unſere Miſſethat/ und dar-
auff endlich das koͤſtliche und blutige Opffer deines Leydens geſchloſ-
ſen/ mit dieſen Worten: Es iſt vollbracht. Alſo haſtu das Werck
der Erloͤſung vollzogen/ dadurch der gantzen Welt das Heyl und
die Seligkeit erworben iſt: Laß auch daſſelbige Werck an mir ſeine
Krafft haben/ daß ich mich in allen Anfechtungen getroſt auff dieſe uͤ-
berfluͤſſige Erloͤſung verlaſſen kan. Verleihe mir auch Gnade/ und
deinen H. Geiſt/ daß ich in ſolchem Vertrauen auff denſelbigen deinen
bittern Tod/ auch in Gedult im Leyden/ und ſonſt in einem guten Wil-
len und ſeligen Stande beſtaͤndiglich verharre biß zum Ende/ und al-
ſo die ewige Seligkeit ererbe/ Amen.

VII.
Lue. 23.
JEſus rieff laut und ſprach: Vater ich befehle meinen
Geiſt in deine Haͤnde.

HHErr JEſu Chriſte/ der du dein Leben mit dieſen Worten ge-
ſchloſſen haſt: Vater in deine Haͤnde befehl ich meinen
Geiſt:
Und damit allen Außerwehlten ein Exempel gegeben/
wie ſie ſich zu der letzten Außfahrt ſchicken ſollen. Laß deinen Tod mein
Leben ſeyn; Und wenn es auch mit mir dahin kompt/ daß meine Seele
nach deinem Goͤttlichen Willen/ von dieſem Leibe ſcheiden ſoll/ ſo ſey
du nicht weit von mir guͤtiger JEſu/ und laß ſie dir in deine Haͤnde
befohlen ſeyn. Wehre und ſteure auch den boͤſen Geiſtern/ daß ſie die-
ſelbige meine Seele in den allereuſſerſten Todszuͤgen/ auch in der al-
lerletzten Außfahrt nicht beſchaͤdigen/ oder auß deinen Haͤnden hin-
wegreiſſen/ ſondern erhalte du ſie fuͤr ihrem Wuͤten zum ewigen Le-
ben. Amen.

NAch dem Serapion mit Simplicio auß GOttes Wort eine
Zeitlang geredet hatte/ nahm er von ihm Abſcheid/ wuͤnſchet
ihm eine gute Ruhe/ kam am drittẽ Tag hernach wider zu jm

und
F f iij
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[453/0495] Die ſtieben Wort Chriſti. jetzt und in der letzten Stunde meines Todes/ auff daß mich nicht duͤr- ſte in Ewigkeit. Amen VI. Johannis 19. Da nun JEſus den Eſſig genommen hatte/ ſprach er: Es iſt vollbracht. HHErꝛ JEſu Chriſte/ der du alles erfuͤllet haſt/ was von dir und deinem bittern Leyden geſchrieben war/ haſt alſo eine uͤ- berfluͤſſige Bezahlung gethan fuͤr unſere Miſſethat/ und dar- auff endlich das koͤſtliche und blutige Opffer deines Leydens geſchloſ- ſen/ mit dieſen Worten: Es iſt vollbracht. Alſo haſtu das Werck der Erloͤſung vollzogen/ dadurch der gantzen Welt das Heyl und die Seligkeit erworben iſt: Laß auch daſſelbige Werck an mir ſeine Krafft haben/ daß ich mich in allen Anfechtungen getroſt auff dieſe uͤ- berfluͤſſige Erloͤſung verlaſſen kan. Verleihe mir auch Gnade/ und deinen H. Geiſt/ daß ich in ſolchem Vertrauen auff denſelbigen deinen bittern Tod/ auch in Gedult im Leyden/ und ſonſt in einem guten Wil- len und ſeligen Stande beſtaͤndiglich verharre biß zum Ende/ und al- ſo die ewige Seligkeit ererbe/ Amen. VII. Lue. 23. JEſus rieff laut und ſprach: Vater ich befehle meinen Geiſt in deine Haͤnde. HHErr JEſu Chriſte/ der du dein Leben mit dieſen Worten ge- ſchloſſen haſt: Vater in deine Haͤnde befehl ich meinen Geiſt: Und damit allen Außerwehlten ein Exempel gegeben/ wie ſie ſich zu der letzten Außfahrt ſchicken ſollen. Laß deinen Tod mein Leben ſeyn; Und wenn es auch mit mir dahin kompt/ daß meine Seele nach deinem Goͤttlichen Willen/ von dieſem Leibe ſcheiden ſoll/ ſo ſey du nicht weit von mir guͤtiger JEſu/ und laß ſie dir in deine Haͤnde befohlen ſeyn. Wehre und ſteure auch den boͤſen Geiſtern/ daß ſie die- ſelbige meine Seele in den allereuſſerſten Todszuͤgen/ auch in der al- lerletzten Außfahrt nicht beſchaͤdigen/ oder auß deinen Haͤnden hin- wegreiſſen/ ſondern erhalte du ſie fuͤr ihrem Wuͤten zum ewigen Le- ben. Amen. NAch dem Serapion mit Simplicio auß GOttes Wort eine Zeitlang geredet hatte/ nahm er von ihm Abſcheid/ wuͤnſchet ihm eine gute Ruhe/ kam am drittẽ Tag hernach wider zu jm und F f iij

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/495>, abgerufen am 22.11.2024.