umflatterte Held vor, neben ihm befehligte die Dardaner Aeneas, der Schwiegersohn des Königes Priamus und Gemahl Kreusa's, ein Sohn der Göttin Aphrodite und des greisen Helden Anchises, der noch immer ein Stolz des trojanischen Volkes war; an die Spitze einer andern Schaar stellte sich Pandarus, der Sohn des Lykaon, dem Apollo selbst seinen Bogen verliehen hatte; andere Schaa¬ ren, zum Theil trojanischer Hülfsvölker, führten Adrastus, Amphius, Asius, Hippothous, Pyläus, Akamas, Euphemus, Pyrächmes, Pylämenes, Hodius, Epistrophus; Chromis und Ennomus eine Hülfsschaar von Mysiern; Phorkys und Askanius eine gleiche der Phryger, Mesthles und Antiphus die Mäonier, Nastes und Amphimachus die Ka¬ rier, die Lycier Sarpedon und Glaukus.
Auch die Griechen hatten inzwischen gelandet und sich längs dem Gestade des Meeres zwischen den beiden Vor¬ gebirgen Sigeum und Rhöteum in einem geräumigen Lager¬ platz angesiedelt, der einer ordentlichen Stadt nicht unähn¬ lich war. Die Schiffe waren ans Land gezogen worden und in mehreren Reihen hintereinander aufgestellt, so daß sie sich, weil der Boden des Ufers aufwärts ging, stufen¬ förmig übereinander erhoben. Die Schiffszüge der einzel¬ nen Völkerschaften reihten sich in der Ordnung aneinander, wie sie gelandet waren. Die Schiffe selbst waren auf Unterlagen von Steinen aufgestellt, damit sie vom feuchten Boden nichts zu leiden hätten und luftiger ständen. In der ersten Reihe vom Lande aus hatten an den beiden äußersten Enden der Telamonier Ajax und Achilles, beide das Gesicht gegen Troja gekehrt, jener zur Linken, dieser zur Rechten ihre Schiffe aufgestellt, und ihre Lagerhütten aufgepflanzt, die wir nur uneigentlich und der Kürze
umflatterte Held vor, neben ihm befehligte die Dardaner Aeneas, der Schwiegerſohn des Königes Priamus und Gemahl Kreuſa's, ein Sohn der Göttin Aphrodite und des greiſen Helden Anchiſes, der noch immer ein Stolz des trojaniſchen Volkes war; an die Spitze einer andern Schaar ſtellte ſich Pandarus, der Sohn des Lykaon, dem Apollo ſelbſt ſeinen Bogen verliehen hatte; andere Schaa¬ ren, zum Theil trojaniſcher Hülfsvölker, führten Adraſtus, Amphius, Aſius, Hippothous, Pyläus, Akamas, Euphemus, Pyrächmes, Pylämenes, Hodius, Epiſtrophus; Chromis und Ennomus eine Hülfsſchaar von Myſiern; Phorkys und Askanius eine gleiche der Phryger, Meſthles und Antiphus die Mäonier, Naſtes und Amphimachus die Ka¬ rier, die Lycier Sarpedon und Glaukus.
Auch die Griechen hatten inzwiſchen gelandet und ſich längs dem Geſtade des Meeres zwiſchen den beiden Vor¬ gebirgen Sigeum und Rhöteum in einem geräumigen Lager¬ platz angeſiedelt, der einer ordentlichen Stadt nicht unähn¬ lich war. Die Schiffe waren ans Land gezogen worden und in mehreren Reihen hintereinander aufgeſtellt, ſo daß ſie ſich, weil der Boden des Ufers aufwärts ging, ſtufen¬ förmig übereinander erhoben. Die Schiffszüge der einzel¬ nen Völkerſchaften reihten ſich in der Ordnung aneinander, wie ſie gelandet waren. Die Schiffe ſelbſt waren auf Unterlagen von Steinen aufgeſtellt, damit ſie vom feuchten Boden nichts zu leiden hätten und luftiger ſtänden. In der erſten Reihe vom Lande aus hatten an den beiden äußerſten Enden der Telamonier Ajax und Achilles, beide das Geſicht gegen Troja gekehrt, jener zur Linken, dieſer zur Rechten ihre Schiffe aufgeſtellt, und ihre Lagerhütten aufgepflanzt, die wir nur uneigentlich und der Kürze
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umflatterte Held vor, neben ihm befehligte die Dardaner
Aeneas, der Schwiegerſohn des Königes Priamus und
Gemahl Kreuſa's, ein Sohn der Göttin Aphrodite und
des greiſen Helden Anchiſes, der noch immer ein Stolz
des trojaniſchen Volkes war; an die Spitze einer andern
Schaar ſtellte ſich Pandarus, der Sohn des Lykaon, dem
Apollo ſelbſt ſeinen Bogen verliehen hatte; andere Schaa¬
ren, zum Theil trojaniſcher Hülfsvölker, führten Adraſtus,
Amphius, Aſius, Hippothous, Pyläus, Akamas, Euphemus,
Pyrächmes, Pylämenes, Hodius, Epiſtrophus; Chromis
und Ennomus eine Hülfsſchaar von Myſiern; Phorkys
und Askanius eine gleiche der Phryger, Meſthles und
Antiphus die Mäonier, Naſtes und Amphimachus die Ka¬
rier, die Lycier Sarpedon und Glaukus.
Auch die Griechen hatten inzwiſchen gelandet und ſich
längs dem Geſtade des Meeres zwiſchen den beiden Vor¬
gebirgen Sigeum und Rhöteum in einem geräumigen Lager¬
platz angeſiedelt, der einer ordentlichen Stadt nicht unähn¬
lich war. Die Schiffe waren ans Land gezogen worden
und in mehreren Reihen hintereinander aufgeſtellt, ſo daß
ſie ſich, weil der Boden des Ufers aufwärts ging, ſtufen¬
förmig übereinander erhoben. Die Schiffszüge der einzel¬
nen Völkerſchaften reihten ſich in der Ordnung aneinander,
wie ſie gelandet waren. Die Schiffe ſelbſt waren auf
Unterlagen von Steinen aufgeſtellt, damit ſie vom feuchten
Boden nichts zu leiden hätten und luftiger ſtänden. In
der erſten Reihe vom Lande aus hatten an den beiden
äußerſten Enden der Telamonier Ajax und Achilles, beide
das Geſicht gegen Troja gekehrt, jener zur Linken, dieſer
zur Rechten ihre Schiffe aufgeſtellt, und ihre Lagerhütten
aufgepflanzt, die wir nur uneigentlich und der Kürze
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 2. Stuttgart, 1839, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen02_1839/78>, abgerufen am 25.11.2024.
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