Der Tod des Palinurus. Landung in Italien. Latinus. Lavinia.
Aeneas mußte das Ende Dido's, das sein Leicht¬ sinn herbeigeführt hatte, obgleich ihm von den Göttern selbst geboten worden war, sie zu verlassen, mit neuen Irrfahrten und wiederholten Unglücksfällen büßen. Ein Sturm verschlug ihn rückwärts nach Sicilien, wo er vom Könige Acestes, dessen Mutter eine Trojanerin war, gütig aufgenommen wurde, und dem Schatten seines Vaters Anchises, welchen er ein Jahr zuvor bei Drepanum begraben hatte, bei der Wiederkehr dieses Tages herrliche Leichenspiele feierte. Inzwischen warfen die trojanischen Frauen, von der Botin Juno's, Iris, angereizt und der langen Seefahrt überdrüssig, Feuer in die Flotte, daß vier der schönsten Schiffe verbrannten; die übrigen ret¬ tete Jupiter durch einen Regenguß. In der folgenden Nacht erschien dem kummervollen Helden sein Vater An¬ chises im Traum und brachte ihm Jupiters Befehl, die älteren Weiber und unkriegerischen Greise in Sicilien zurückzulassen: er selbst solle mit dem Kern der Mannschaft nach Italien segeln.
Der Held gehorchte dem Götterwinke, gründete zu Ehren seines königlichen Wirthes die Stadt Acesta in Sicilien und vervölkerte sie mit den Greisen und den alten Müttern seiner Flotte; er selbst brach mit den kräftigsten Männern, den Jünglingen, Frauen, Jungfrauen und Knaben der Auswanderung auf und verließ die Küste.
Der Tod des Palinurus. Landung in Italien. Latinus. Lavinia.
Aeneas mußte das Ende Dido's, das ſein Leicht¬ ſinn herbeigeführt hatte, obgleich ihm von den Göttern ſelbſt geboten worden war, ſie zu verlaſſen, mit neuen Irrfahrten und wiederholten Unglücksfällen büßen. Ein Sturm verſchlug ihn rückwärts nach Sicilien, wo er vom Könige Aceſtes, deſſen Mutter eine Trojanerin war, gütig aufgenommen wurde, und dem Schatten ſeines Vaters Anchiſes, welchen er ein Jahr zuvor bei Drepanum begraben hatte, bei der Wiederkehr dieſes Tages herrliche Leichenſpiele feierte. Inzwiſchen warfen die trojaniſchen Frauen, von der Botin Juno's, Iris, angereizt und der langen Seefahrt überdrüſſig, Feuer in die Flotte, daß vier der ſchönſten Schiffe verbrannten; die übrigen ret¬ tete Jupiter durch einen Regenguß. In der folgenden Nacht erſchien dem kummervollen Helden ſein Vater An¬ chiſes im Traum und brachte ihm Jupiters Befehl, die älteren Weiber und unkriegeriſchen Greiſe in Sicilien zurückzulaſſen: er ſelbſt ſolle mit dem Kern der Mannſchaft nach Italien ſegeln.
Der Held gehorchte dem Götterwinke, gründete zu Ehren ſeines königlichen Wirthes die Stadt Aceſta in Sicilien und vervölkerte ſie mit den Greiſen und den alten Müttern ſeiner Flotte; er ſelbſt brach mit den kräftigſten Männern, den Jünglingen, Frauen, Jungfrauen und Knaben der Auswanderung auf und verließ die Küſte.
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Der Tod des Palinurus. Landung in Italien.
Latinus. Lavinia.
Aeneas mußte das Ende Dido's, das ſein Leicht¬
ſinn herbeigeführt hatte, obgleich ihm von den Göttern
ſelbſt geboten worden war, ſie zu verlaſſen, mit neuen
Irrfahrten und wiederholten Unglücksfällen büßen. Ein
Sturm verſchlug ihn rückwärts nach Sicilien, wo er
vom Könige Aceſtes, deſſen Mutter eine Trojanerin war,
gütig aufgenommen wurde, und dem Schatten ſeines
Vaters Anchiſes, welchen er ein Jahr zuvor bei Drepanum
begraben hatte, bei der Wiederkehr dieſes Tages herrliche
Leichenſpiele feierte. Inzwiſchen warfen die trojaniſchen
Frauen, von der Botin Juno's, Iris, angereizt und der
langen Seefahrt überdrüſſig, Feuer in die Flotte, daß
vier der ſchönſten Schiffe verbrannten; die übrigen ret¬
tete Jupiter durch einen Regenguß. In der folgenden
Nacht erſchien dem kummervollen Helden ſein Vater An¬
chiſes im Traum und brachte ihm Jupiters Befehl, die
älteren Weiber und unkriegeriſchen Greiſe in Sicilien
zurückzulaſſen: er ſelbſt ſolle mit dem Kern der Mannſchaft
nach Italien ſegeln.
Der Held gehorchte dem Götterwinke, gründete zu
Ehren ſeines königlichen Wirthes die Stadt Aceſta in
Sicilien und vervölkerte ſie mit den Greiſen und den alten
Müttern ſeiner Flotte; er ſelbſt brach mit den kräftigſten
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Schwab, Gustav: Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums. Bd. 3. Stuttgart, 1840, S. [347]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwab_sagen03_1840/369>, abgerufen am 25.11.2024.
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