stalllinse ganz den Epidermiszellen mancher Gräser, und diese Uebereinstimmung mit unzweifelhaften Pflanzenzellen ist ein Beweis, dass diese Zellen trotz der Modifikationen, welche sie erleiden, ihren Charakter als Zellen nicht ver- lieren. Ist die angegebene Erklärung der Entstehung die- ser Zähnelung die richtige, so ist sie im Grunde nicht wesentlich verschieden von der Verlängerung der Zellen in Cylinder oder Fasern. Letztere setzt ebenfalls eine stellenweise stärkere Ausdehnung der Zellen voraus. Sie findet hier nur an einer oder an zwei entgegengesetzten Stellen einer Zelle statt, während sie bei der Zähnelung an vielen einzelnen Stellen eintritt. Daran reiht sich aber wieder die Form vieler Pigmentzellen, wo diese stellen- weise Ausdehnung der Zelle nach mehreren Seiten hin in weit höherem Grade eintritt und eine unregelmässig stern- förmige Figur der Zellen entsteht. Die Verlängerungen dieser Zellen behalten aber ihren Charakter als hohle Fort- setzungen der Zellen selbst dann noch, wenn sie sich bei- nahe zur Feinheit der Zellgewebefasern verschmälert ha- ben. So viel über die allgemeine Form der Zellen dieser Klasse.
Der Unterschied zwischen Zellenmembran und Zellen- inhalt tritt nirgends deutlicher hervor als in den vollkom- men entwickelten Zellen dieser Klasse. Dieser Unter- schied ist bei den ausgebildeten Zellen des Federmarkes so scharf, wie er nur immer bei den Pflanzen vorkommen kann. Verfolgt man aber diese Zellen rückwärts zu ihrer frühesten Entwicklungsstufe, so kann es wohl kaum zwei- felhaft sein, dass die Bildung hier zwar dieselbe, aber die Zellenmembran aus den oben S. 41 angegebenen Gründen nicht so deutlich unterschieden werden kann. Die Elemen- tarzellen der Gewebe der folgenden Klassen erheben sich meistens nicht über diese frühere Entwicklungsstufe der Federzellen, sondern gehen von dieser Stufe aus die Ver- änderungen ein, welche zur Bildung der späteren Gewebe nothwendig sind; sie sind desshalb aber eben so sicher Zellen, als diese jüngeren Federzellen Zellen sind, obgleich
stalllinse ganz den Epidermiszellen mancher Gräser, und diese Uebereinstimmung mit unzweifelhaften Pflanzenzellen ist ein Beweis, daſs diese Zellen trotz der Modifikationen, welche sie erleiden, ihren Charakter als Zellen nicht ver- lieren. Ist die angegebene Erklärung der Entstehung die- ser Zähnelung die richtige, so ist sie im Grunde nicht wesentlich verschieden von der Verlängerung der Zellen in Cylinder oder Fasern. Letztere setzt ebenfalls eine stellenweise stärkere Ausdehnung der Zellen voraus. Sie findet hier nur an einer oder an zwei entgegengesetzten Stellen einer Zelle statt, während sie bei der Zähnelung an vielen einzelnen Stellen eintritt. Daran reiht sich aber wieder die Form vieler Pigmentzellen, wo diese stellen- weise Ausdehnung der Zelle nach mehreren Seiten hin in weit höherem Grade eintritt und eine unregelmäſsig stern- förmige Figur der Zellen entsteht. Die Verlängerungen dieser Zellen behalten aber ihren Charakter als hohle Fort- setzungen der Zellen selbst dann noch, wenn sie sich bei- nahe zur Feinheit der Zellgewebefasern verschmälert ha- ben. So viel über die allgemeine Form der Zellen dieser Klasse.
Der Unterschied zwischen Zellenmembran und Zellen- inhalt tritt nirgends deutlicher hervor als in den vollkom- men entwickelten Zellen dieser Klasse. Dieser Unter- schied ist bei den ausgebildeten Zellen des Federmarkes so scharf, wie er nur immer bei den Pflanzen vorkommen kann. Verfolgt man aber diese Zellen rückwärts zu ihrer frühesten Entwicklungsstufe, so kann es wohl kaum zwei- felhaft sein, daſs die Bildung hier zwar dieselbe, aber die Zellenmembran aus den oben S. 41 angegebenen Gründen nicht so deutlich unterschieden werden kann. Die Elemen- tarzellen der Gewebe der folgenden Klassen erheben sich meistens nicht über diese frühere Entwicklungsstufe der Federzellen, sondern gehen von dieser Stufe aus die Ver- änderungen ein, welche zur Bildung der späteren Gewebe nothwendig sind; sie sind deſshalb aber eben so sicher Zellen, als diese jüngeren Federzellen Zellen sind, obgleich
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stalllinse ganz den Epidermiszellen mancher Gräser, und
diese Uebereinstimmung mit unzweifelhaften Pflanzenzellen
ist ein Beweis, daſs diese Zellen trotz der Modifikationen,
welche sie erleiden, ihren Charakter als Zellen nicht ver-
lieren. Ist die angegebene Erklärung der Entstehung die-
ser Zähnelung die richtige, so ist sie im Grunde nicht
wesentlich verschieden von der Verlängerung der Zellen
in Cylinder oder Fasern. Letztere setzt ebenfalls eine
stellenweise stärkere Ausdehnung der Zellen voraus. Sie
findet hier nur an einer oder an zwei entgegengesetzten
Stellen einer Zelle statt, während sie bei der Zähnelung
an vielen einzelnen Stellen eintritt. Daran reiht sich aber
wieder die Form vieler Pigmentzellen, wo diese stellen-
weise Ausdehnung der Zelle nach mehreren Seiten hin in
weit höherem Grade eintritt und eine unregelmäſsig stern-
förmige Figur der Zellen entsteht. Die Verlängerungen
dieser Zellen behalten aber ihren Charakter als hohle Fort-
setzungen der Zellen selbst dann noch, wenn sie sich bei-
nahe zur Feinheit der Zellgewebefasern verschmälert ha-
ben. So viel über die allgemeine Form der Zellen dieser
Klasse.
Der Unterschied zwischen Zellenmembran und Zellen-
inhalt tritt nirgends deutlicher hervor als in den vollkom-
men entwickelten Zellen dieser Klasse. Dieser Unter-
schied ist bei den ausgebildeten Zellen des Federmarkes
so scharf, wie er nur immer bei den Pflanzen vorkommen
kann. Verfolgt man aber diese Zellen rückwärts zu ihrer
frühesten Entwicklungsstufe, so kann es wohl kaum zwei-
felhaft sein, daſs die Bildung hier zwar dieselbe, aber die
Zellenmembran aus den oben S. 41 angegebenen Gründen
nicht so deutlich unterschieden werden kann. Die Elemen-
tarzellen der Gewebe der folgenden Klassen erheben sich
meistens nicht über diese frühere Entwicklungsstufe der
Federzellen, sondern gehen von dieser Stufe aus die Ver-
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nothwendig sind; sie sind deſshalb aber eben so sicher
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/129>, abgerufen am 21.11.2024.
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