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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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land gangen, und sich daselbst an den Schweden zurächen gesuchet; worüber nachdem lange und blutige Kriege über ein halb Seculum durch geführet worden worinnen aber die Schweden so glücklich waren, daß sie nicht allein Esten wider die Pohlen maintenirten, sondern denen Pohlen auch noch dazu Letten, nebst einem Theil von Preussen, Pohlen und Lithauen abnahmen, und musten die Pohlen zufrieden seyn, daß ihnen anno 1660 in dem Olivischen Frieden die zu Preussen, Pohlen und Lithauen gehörige Oerter restituiret wurden, die Schweden aber behielten Letten, und musten sich die Pohlen der Praetension auf Esten begeben. Seit welche Zeit Lieffland bey Schweden geruhig geblieben, biß anno 1700 Ihr. Kön. Mai-Augustus in Pohlen die alte praetension renovirte, und anzog: Er hätte bey der Crönung schweren müssen, die der Cron Pohlen entwandte Oerter wieder zu recuperiren; Der Olivische Friede, worauff sich die Schweden gründeten, wäre von diesen in vielen Stücken übertreten worden; Die Freyheit der Lieffländer würde gantz unterdrücket, dahero die Pohlen ihnen assistiren müsten sc. Welcher Krieg zwar nicht nach Wunsch ausgeschlagen, doch ist der Friede auch noch nicht erfolget; indessen führen die Könige in Pohlen beständig den Titul Hertzog von Lieffland.

Drittes Capitel, Von der Könige in Pohlen Streitigkeit mit Moscau wegen Polnisch-Reussen, Kiovv, Smolenskovv, und andern Oertern.

Historie. Wolodomirus Hertzog in Kiovv (mit welchem Nahmen dazumahl gantz Moscovien und Ruslad benennet wurde) zeugte mit seiner Gemahlin Anna, Käysers Constantini in Orient Schwester, 12 Söhne, unter welchen er seine Länder noch bey seinem Leben theilete; Glebus und Boryssus bekamen Kiovv, und was itzo unter dem Nahmen der Woywodschafften Reusland, Podolien, Belcz, und Kiovv begriffen wird, die andern Länder, als Novogrod, Poloczko, Smolensko, Wolodomir, Trocko, Pleskovv, Volhynien, &c. wurden denen andern zugeeignet. Es entstund aber nach Wolodomiri Tod unter seinen Söhnen dieser Theilung halber großer Streit; Suentepelcus brachte Glebum und Boryssum ums Leben, und riß das Fürstenthum Kiovv an sich; solchen Bruder -Mord zu rächen, machte sich Jaroslaus wider ihn auff, und zwang ihn Kiovv wider zu verlaßen; Suentepelcus aber, der sich in Rußland nicht sicher hielte, nahm seine Zuflucht zu Boleslao Chobro König in Pohlen, der sich seiner auch annahm, anno 1008 mit einer Armee nach Rußland gieng, und, nachdem er wider des Suentepelci Bruder obgesieget, diesen in das Fürstenthum Kiovv wieder einsetzte; wogegen Suentepelcus sich dem Könige und der Cron Pohlen als ein Vasall unterwarff. Suentepelci Bruder und Successor Jaroslaus, Hertzog in Novogrod, rebellirte zwar 10 Jahr hernach, nehmlich anno 1018 wider Pohlen, wurd aber vom vorgedachten Könige Boleslao überwunden, und gezwungen einen jährlichen Tribut zu zahlen; so bald aber Boleslaus gestorben, riß sich Jaroslaus von der Pohlnischen Herrschafft wieder loß, und konte König Mieceslaus in Pohlen, der anno 1026 eine Armee wider ihn schickte, nichts gegen ihn ausrichten; König Casimirus aber verglich sich mit ihm in Güte, begad sich seines Rechtes, und nahm dessen Schwester zur Ehe.

Dieser Jaroslaus, der alle seine Brüder überlebte, und ein Herr der gantzen Russischen Monarchie wieder ward, hinterließ 5 Söhne, unter welchen, wegen der Regierung, abermahl großer Streit entstand, so daß der Aelteste mit Nahmen Isaslaus Hertzog in Kiovv genöthiget wurde das Reich zu verlaßen, seine Zuflucht zu König Boleslao II oder Audaci in Pohlen zu nehmen, und bey demselben Hülffe wider seine Brüder

vid. Ludolffs Schaubühne der Welt Tom. 1. ad ann 1601. c. 10
vid. Ludolff d. l. ad ann. 1602. & seqq. Pufendorfs Einleitung zur Schwedischen Historie.
Mitob. d. l. c. 3.
quae extat ap. Londorp. Gastel. Loccen. Pufendorf. in locis supra citatis.
vid. Manifestum Re gis Polon. Augusti; quod in lingua germanica etiam extat sub Tit. Die gerechte Rettung der Waffen Ihr. Kön. Maj in Pohlen wider die Cron Schweden. 1700 4to.
Spener in hist. In sign. L. 3. c. 30. §. 15. Franckenberg im Europ. Herold. Part. 2. p. 324.

land gangen, und sich daselbst an den Schweden zurächen gesuchet; worüber nachdem lange und blutige Kriege über ein halb Seculum durch geführet worden worinnen aber die Schweden so glücklich waren, daß sie nicht allein Esten wider die Pohlen maintenirten, sondern denen Pohlen auch noch dazu Letten, nebst einem Theil von Preussen, Pohlen und Lithauen abnahmen, und musten die Pohlen zufrieden seyn, daß ihnen anno 1660 in dem Olivischen Frieden die zu Preussen, Pohlen und Lithauen gehörige Oerter restituiret wurden, die Schweden aber behielten Letten, und musten sich die Pohlen der Praetension auf Esten begeben. Seit welche Zeit Lieffland bey Schweden geruhig geblieben, biß anno 1700 Ihr. Kön. Mai-Augustus in Pohlen die alte praetension renovirte, und anzog: Er hätte bey der Crönung schweren müssen, die der Cron Pohlen entwandte Oerter wieder zu recuperiren; Der Olivische Friede, worauff sich die Schweden gründeten, wäre von diesen in vielen Stücken übertreten worden; Die Freyheit der Lieffländer würde gantz unterdrücket, dahero die Pohlen ihnen assistiren müsten sc. Welcher Krieg zwar nicht nach Wunsch ausgeschlagen, doch ist der Friede auch noch nicht erfolget; indessen führen die Könige in Pohlen beständig den Titul Hertzog von Lieffland.

Drittes Capitel, Von der Könige in Pohlen Streitigkeit mit Moscau wegen Polnisch-Reussen, Kiovv, Smolenskovv, und andern Oertern.

Historie. Wolodomirus Hertzog in Kiovv (mit welchem Nahmen dazumahl gantz Moscovien und Ruslad benennet wurde) zeugte mit seiner Gemahlin Anna, Käysers Constantini in Orient Schwester, 12 Söhne, unter welchen er seine Länder noch bey seinem Leben theilete; Glebus und Boryssus bekamen Kiovv, und was itzo unter dem Nahmen der Woywodschafften Reusland, Podolien, Belcz, und Kiovv begriffen wird, die andern Länder, als Novogrod, Poloczko, Smolensko, Wolodomir, Trocko, Pleskovv, Volhynien, &c. wurden denen andern zugeeignet. Es entstund aber nach Wolodomiri Tod unter seinen Söhnen dieser Theilung halber großer Streit; Suentepelcus brachte Glebum und Boryssum ums Leben, und riß das Fürstenthum Kiovv an sich; solchen Bruder -Mord zu rächen, machte sich Jaroslaus wider ihn auff, und zwang ihn Kiovv wider zu verlaßen; Suentepelcus aber, der sich in Rußland nicht sicher hielte, nahm seine Zuflucht zu Boleslao Chobro König in Pohlen, der sich seiner auch annahm, anno 1008 mit einer Armee nach Rußland gieng, und, nachdem er wider des Suentepelci Bruder obgesieget, diesen in das Fürstenthum Kiovv wieder einsetzte; wogegen Suentepelcus sich dem Könige und der Cron Pohlen als ein Vasall unterwarff. Suentepelci Bruder und Successor Jaroslaus, Hertzog in Novogrod, rebellirte zwar 10 Jahr hernach, nehmlich anno 1018 wider Pohlen, wurd aber vom vorgedachten Könige Boleslao überwunden, und gezwungen einen jährlichen Tribut zu zahlen; so bald aber Boleslaus gestorben, riß sich Jaroslaus von der Pohlnischen Herrschafft wieder loß, und konte König Mieceslaus in Pohlen, der anno 1026 eine Armee wider ihn schickte, nichts gegen ihn ausrichten; König Casimirus aber verglich sich mit ihm in Güte, begad sich seines Rechtes, und nahm dessen Schwester zur Ehe.

Dieser Jaroslaus, der alle seine Brüder überlebte, und ein Herr der gantzen Russischen Monarchie wieder ward, hinterließ 5 Söhne, unter welchen, wegen der Regierung, abermahl großer Streit entstand, so daß der Aelteste mit Nahmen Isaslaus Hertzog in Kiovv genöthiget wurde das Reich zu verlaßen, seine Zuflucht zu König Boleslao II oder Audaci in Pohlen zu nehmen, und bey demselben Hülffe wider seine Brüder

vid. Ludolffs Schaubühne der Welt Tom. 1. ad ann 1601. c. 10
vid. Ludolff d. l. ad ann. 1602. & seqq. Pufendorfs Einleitung zur Schwedischen Historie.
Mitob. d. l. c. 3.
quae extat ap. Londorp. Gastel. Loccen. Pufendorf. in locis supra citatis.
vid. Manifestum Re gis Polon. Augusti; quod in lingua germanica etiam extat sub Tit. Die gerechte Rettung der Waffen Ihr. Kön. Maj in Pohlen wider die Cron Schweden. 1700 4to.
Spener in hist. In sign. L. 3. c. 30. §. 15. Franckenberg im Europ. Herold. Part. 2. p. 324.
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        <p>Dieser Jaroslaus, der alle seine Brüder überlebte, und ein Herr der gantzen Russischen            Monarchie wieder ward, hinterließ 5 Söhne, unter welchen, wegen der Regierung, abermahl            großer Streit entstand, so daß der Aelteste mit Nahmen Isaslaus Hertzog in Kiovv            genöthiget wurde das Reich zu verlaßen, seine Zuflucht zu König Boleslao II oder Audaci in            Pohlen zu nehmen, und bey demselben Hülffe wider seine Brüder
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[224/0252] land gangen, und sich daselbst an den Schweden zurächen gesuchet; worüber nachdem lange und blutige Kriege über ein halb Seculum durch geführet worden worinnen aber die Schweden so glücklich waren, daß sie nicht allein Esten wider die Pohlen maintenirten, sondern denen Pohlen auch noch dazu Letten, nebst einem Theil von Preussen, Pohlen und Lithauen abnahmen, und musten die Pohlen zufrieden seyn, daß ihnen anno 1660 in dem Olivischen Frieden die zu Preussen, Pohlen und Lithauen gehörige Oerter restituiret wurden, die Schweden aber behielten Letten, und musten sich die Pohlen der Praetension auf Esten begeben. Seit welche Zeit Lieffland bey Schweden geruhig geblieben, biß anno 1700 Ihr. Kön. Mai-Augustus in Pohlen die alte praetension renovirte, und anzog: Er hätte bey der Crönung schweren müssen, die der Cron Pohlen entwandte Oerter wieder zu recuperiren; Der Olivische Friede, worauff sich die Schweden gründeten, wäre von diesen in vielen Stücken übertreten worden; Die Freyheit der Lieffländer würde gantz unterdrücket, dahero die Pohlen ihnen assistiren müsten sc. Welcher Krieg zwar nicht nach Wunsch ausgeschlagen, doch ist der Friede auch noch nicht erfolget; indessen führen die Könige in Pohlen beständig den Titul Hertzog von Lieffland. Drittes Capitel, Von der Könige in Pohlen Streitigkeit mit Moscau wegen Polnisch-Reussen, Kiovv, Smolenskovv, und andern Oertern. Wolodomirus Hertzog in Kiovv (mit welchem Nahmen dazumahl gantz Moscovien und Ruslad benennet wurde) zeugte mit seiner Gemahlin Anna, Käysers Constantini in Orient Schwester, 12 Söhne, unter welchen er seine Länder noch bey seinem Leben theilete; Glebus und Boryssus bekamen Kiovv, und was itzo unter dem Nahmen der Woywodschafften Reusland, Podolien, Belcz, und Kiovv begriffen wird, die andern Länder, als Novogrod, Poloczko, Smolensko, Wolodomir, Trocko, Pleskovv, Volhynien, &c. wurden denen andern zugeeignet. Es entstund aber nach Wolodomiri Tod unter seinen Söhnen dieser Theilung halber großer Streit; Suentepelcus brachte Glebum und Boryssum ums Leben, und riß das Fürstenthum Kiovv an sich; solchen Bruder -Mord zu rächen, machte sich Jaroslaus wider ihn auff, und zwang ihn Kiovv wider zu verlaßen; Suentepelcus aber, der sich in Rußland nicht sicher hielte, nahm seine Zuflucht zu Boleslao Chobro König in Pohlen, der sich seiner auch annahm, anno 1008 mit einer Armee nach Rußland gieng, und, nachdem er wider des Suentepelci Bruder obgesieget, diesen in das Fürstenthum Kiovv wieder einsetzte; wogegen Suentepelcus sich dem Könige und der Cron Pohlen als ein Vasall unterwarff. Suentepelci Bruder und Successor Jaroslaus, Hertzog in Novogrod, rebellirte zwar 10 Jahr hernach, nehmlich anno 1018 wider Pohlen, wurd aber vom vorgedachten Könige Boleslao überwunden, und gezwungen einen jährlichen Tribut zu zahlen; so bald aber Boleslaus gestorben, riß sich Jaroslaus von der Pohlnischen Herrschafft wieder loß, und konte König Mieceslaus in Pohlen, der anno 1026 eine Armee wider ihn schickte, nichts gegen ihn ausrichten; König Casimirus aber verglich sich mit ihm in Güte, begad sich seines Rechtes, und nahm dessen Schwester zur Ehe. Historie. Dieser Jaroslaus, der alle seine Brüder überlebte, und ein Herr der gantzen Russischen Monarchie wieder ward, hinterließ 5 Söhne, unter welchen, wegen der Regierung, abermahl großer Streit entstand, so daß der Aelteste mit Nahmen Isaslaus Hertzog in Kiovv genöthiget wurde das Reich zu verlaßen, seine Zuflucht zu König Boleslao II oder Audaci in Pohlen zu nehmen, und bey demselben Hülffe wider seine Brüder vid. Ludolffs Schaubühne der Welt Tom. 1. ad ann 1601. c. 10 vid. Ludolff d. l. ad ann. 1602. & seqq. Pufendorfs Einleitung zur Schwedischen Historie. Mitob. d. l. c. 3. quae extat ap. Londorp. Gastel. Loccen. Pufendorf. in locis supra citatis. vid. Manifestum Re gis Polon. Augusti; quod in lingua germanica etiam extat sub Tit. Die gerechte Rettung der Waffen Ihr. Kön. Maj in Pohlen wider die Cron Schweden. 1700 4to. Spener in hist. In sign. L. 3. c. 30. §. 15. Franckenberg im Europ. Herold. Part. 2. p. 324.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/252>, abgerufen am 16.06.2024.