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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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worden Als sich Eberhardus aber anno 1360 wider den Käyser auffgelehnet, wurd er in den Bann gethan, doch bey erhaltener Restitution, in alle vorige Güter, ausser der Stadt Alen, wieder eingesetzet, welcher letztere Ort dem Reich heimgefallen zu seyn declariret und zur immediaten Reichs-Stadt gemachet worden, in welchem Stande sie auch bißhero geblieben, doch kan das Hauß Würtenberg derselben noch nicht vergessen.

Drittes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg praetendirter Schutz-Gerechtigkeit über das Kloster Zwiefalten.

DIeses nicht weit von Ulm gelegene Benedictiner-Kloster (davon mehrere Nachricht bey Crusio und Bruschio zu finden) hat seit anno 1303 die Ertz-Hertzoge zu Oesterreich zu Kasten-Vögten, Schutz- und Schirm-Herren gehabt, welche, wie Würtenbergischer Seiten vorgegeben wird, diese ihre Gerechtigkeit den Grafen zu Würtenberg unter gewisser Bedingung und Conditionen erblich cediret, wie das Hauß Oesterreich aber will, nur Administrations-Weise zu weilen wegen der Nähe auffgetragen . Worüber es zu Zeiten Käysers Ferdinandi I zu grossem Streite gekommen, doch ist das Kloster endlich unter Oesterreichischer Advocatie verblieben.

Vierdtes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Brafschafft Löwenstein.

ES sind die alten Grafen von Löwenstein aus dem Hauß Würtenberg gewesen, wie man denn findet, daß Graf Albrecht zu Wirtenberg und Löwenstein anno 1088 das Kloster S. Blasii im Schwartzwalde dotiret. Von welchen hernach die übrige Herren zu Beutelspach und Grafen hernach Hertzoge zu Würtenberg, und Bartoldus Graf zum Löwenstein, abgestammet seyn. Die letzten von dieser Löwensteinischen Familie sind gewesen Ludwig und Henrich, davon jener Bischoff zu Bamberg gewesen, dieser aber hat mit seiner Gemahlin Elisabeth von Montfort zwar einen Sohn, Nahmens Wolffgang, gezeuget, der aber vor dem Vater gestorben; weshalb er die Grafschafft anno 1441 an Pfaltzgraf Friderichen am Rhein vor 14000 Rheinische fl. verkauffet haben soll.

Dieser Pfaltzgraf Fridrich hatte aus seiner ob wohl rechtmäßigen, doch ungleichen Ehe mit Clara von Tettingen 2. Söhne gezeuget, davon der eine Friedrich ins Kloster gieng, dem andern Ludwigen aber gab der Vater mit Consens des Churfürsten Philippi zur Pfaltz die Herrschafften Scharffeneck, Meckmahl, Utzberg, Neustad am Cocher, Weinsberg, und Umbstadt , welche Güter nachdem Churfürst Philipp des Friderici Brudern Sohn wieder an sich zog, und Ludovico die Grafschafft Löwenstein davor gab; wie Churfürst Philipp aber wegen des Bäyerschen Succession-Streites von dem Käyser in die Acht erklähret wurde, und Graf Ludwig als ein Vetter, Client, und des Pfaltzgraf Ruperti Gemahlin Curator, bey demselben verharrete, so occupirte Hertzog Ulrich zu Würtenberg nebst andern Pfältzischen Gütern auch die Grafschafft Löwenstein; welche demselben jedoch auff Käyserl. Befehl, nachdem er dem Grafen verziehen, restituiret wurde, wiewohl einiger massen zerstümmelt, und unter Condition, daß die Grafen denen Hertzogen zu Würtenberg auff gewisse Art unterwürffig seyn solten. Darüber vor der Käyserl. Reichs-Cammer noch bißhero Process hangen soll.

kauffet
vid. Merian. in Topograph. Sueviae. voce Alen & Knipschild de Civit. Imp. L. 3. c. 2. n. 3.
vid. Hortleder von Ursachen des Teutschen Krieges L. 3. c. 1. p. 617. Crus. Annal. Suev. Part. 3. L. 5. c. 5. Naucler. Vol. 2. gener. 46. f. 257.
Part. 2. Annal. Suev. L. 8. c. 11. 12. & L. 9. c. ult.
de Monast. German. sub Tit. Zwifalten.
[unleserliches Material] vid. Limnae. Tom. IV. Addit. ad L. 4. J. P. c. 7. p. 574. Crus. d. c. 11. in sin. Franckenb. Europ. Herold. Part. 1. p. 605.
vid. Bruschius de Monast. Germ. d. l.
Franckenb. d. l.
Spener hist. Insign. L. 1. c. 56. §. 1 conf. Waltz Würtenbergische Stamm- und Nahmens-Qvel.
Spener. d. l. §. 4.
Spener. d. §. 1.

worden Als sich Eberhardus aber anno 1360 wider den Käyser auffgelehnet, wurd er in den Bann gethan, doch bey erhaltener Restitution, in alle vorige Güter, ausser der Stadt Alen, wieder eingesetzet, welcher letztere Ort dem Reich heimgefallen zu seyn declariret und zur immediaten Reichs-Stadt gemachet worden, in welchem Stande sie auch bißhero geblieben, doch kan das Hauß Würtenberg derselben noch nicht vergessen.

Drittes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg praetendirter Schutz-Gerechtigkeit über das Kloster Zwiefalten.

DIeses nicht weit von Ulm gelegene Benedictiner-Kloster (davon mehrere Nachricht bey Crusio und Bruschio zu finden) hat seit anno 1303 die Ertz-Hertzoge zu Oesterreich zu Kasten-Vögten, Schutz- und Schirm-Herren gehabt, welche, wie Würtenbergischer Seiten vorgegeben wird, diese ihre Gerechtigkeit den Grafen zu Würtenberg unter gewisser Bedingung und Conditionen erblich cediret, wie das Hauß Oesterreich aber will, nur Administrations-Weise zu weilen wegen der Nähe auffgetragen . Worüber es zu Zeiten Käysers Ferdinandi I zu grossem Streite gekommen, doch ist das Kloster endlich unter Oesterreichischer Advocatie verblieben.

Vierdtes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Brafschafft Löwenstein.

ES sind die alten Grafen von Löwenstein aus dem Hauß Würtenberg gewesen, wie man denn findet, daß Graf Albrecht zu Wirtenberg und Löwenstein anno 1088 das Kloster S. Blasii im Schwartzwalde dotiret. Von welchen hernach die übrige Herren zu Beutelspach und Grafen hernach Hertzoge zu Würtenberg, und Bartoldus Graf zum Löwenstein, abgestammet seyn. Die letzten von dieser Löwensteinischen Familie sind gewesen Ludwig und Henrich, davon jener Bischoff zu Bamberg gewesen, dieser aber hat mit seiner Gemahlin Elisabeth von Montfort zwar einen Sohn, Nahmens Wolffgang, gezeuget, der aber vor dem Vater gestorben; weshalb er die Grafschafft anno 1441 an Pfaltzgraf Friderichen am Rhein vor 14000 Rheinische fl. verkauffet haben soll.

Dieser Pfaltzgraf Fridrich hatte aus seiner ob wohl rechtmäßigen, doch ungleichen Ehe mit Clara von Tettingen 2. Söhne gezeuget, davon der eine Friedrich ins Kloster gieng, dem andern Ludwigen aber gab der Vater mit Consens des Churfürsten Philippi zur Pfaltz die Herrschafften Scharffeneck, Meckmahl, Utzberg, Neustad am Cocher, Weinsberg, und Umbstadt , welche Güter nachdem Churfürst Philipp des Friderici Brudern Sohn wieder an sich zog, und Ludovico die Grafschafft Löwenstein davor gab; wie Churfürst Philipp aber wegen des Bäyerschen Succession-Streites von dem Käyser in die Acht erklähret wurde, und Graf Ludwig als ein Vetter, Client, und des Pfaltzgraf Ruperti Gemahlin Curator, bey demselben verharrete, so occupirte Hertzog Ulrich zu Würtenberg nebst andern Pfältzischen Gütern auch die Grafschafft Löwenstein; welche demselben jedoch auff Käyserl. Befehl, nachdem er dem Grafen verziehen, restituiret wurde, wiewohl einiger massen zerstümmelt, und unter Condition, daß die Grafen denen Hertzogen zu Würtenberg auff gewisse Art unterwürffig seyn solten. Darüber vor der Käyserl. Reichs-Cammer noch bißhero Process hangen soll.

kauffet
vid. Merian. in Topograph. Sueviae. voce Alen & Knipschild de Civit. Imp. L. 3. c. 2. n. 3.
vid. Hortleder von Ursachen des Teutschen Krieges L. 3. c. 1. p. 617. Crus. Annal. Suev. Part. 3. L. 5. c. 5. Naucler. Vol. 2. gener. 46. f. 257.
Part. 2. Annal. Suev. L. 8. c. 11. 12. & L. 9. c. ult.
de Monast. German. sub Tit. Zwifalten.
[unleserliches Material] vid. Limnae. Tom. IV. Addit. ad L. 4. J. P. c. 7. p. 574. Crus. d. c. 11. in sin. Franckenb. Europ. Herold. Part. 1. p. 605.
vid. Bruschius de Monast. Germ. d. l.
Franckenb. d. l.
Spener hist. Insign. L. 1. c. 56. §. 1 conf. Waltz Würtenbergische Stamm- und Nahmens-Qvel.
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[803/0714] worden Als sich Eberhardus aber anno 1360 wider den Käyser auffgelehnet, wurd er in den Bann gethan, doch bey erhaltener Restitution, in alle vorige Güter, ausser der Stadt Alen, wieder eingesetzet, welcher letztere Ort dem Reich heimgefallen zu seyn declariret und zur immediaten Reichs-Stadt gemachet worden, in welchem Stande sie auch bißhero geblieben, doch kan das Hauß Würtenberg derselben noch nicht vergessen. Drittes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg praetendirter Schutz-Gerechtigkeit über das Kloster Zwiefalten. DIeses nicht weit von Ulm gelegene Benedictiner-Kloster (davon mehrere Nachricht bey Crusio und Bruschio zu finden) hat seit anno 1303 die Ertz-Hertzoge zu Oesterreich zu Kasten-Vögten, Schutz- und Schirm-Herren gehabt, welche, wie Würtenbergischer Seiten vorgegeben wird, diese ihre Gerechtigkeit den Grafen zu Würtenberg unter gewisser Bedingung und Conditionen erblich cediret, wie das Hauß Oesterreich aber will, nur Administrations-Weise zu weilen wegen der Nähe auffgetragen . Worüber es zu Zeiten Käysers Ferdinandi I zu grossem Streite gekommen, doch ist das Kloster endlich unter Oesterreichischer Advocatie verblieben. Vierdtes Capitel/ Von des Hauses Würtenberg Praetension auff die Brafschafft Löwenstein. ES sind die alten Grafen von Löwenstein aus dem Hauß Würtenberg gewesen, wie man denn findet, daß Graf Albrecht zu Wirtenberg und Löwenstein anno 1088 das Kloster S. Blasii im Schwartzwalde dotiret. Von welchen hernach die übrige Herren zu Beutelspach und Grafen hernach Hertzoge zu Würtenberg, und Bartoldus Graf zum Löwenstein, abgestammet seyn. Die letzten von dieser Löwensteinischen Familie sind gewesen Ludwig und Henrich, davon jener Bischoff zu Bamberg gewesen, dieser aber hat mit seiner Gemahlin Elisabeth von Montfort zwar einen Sohn, Nahmens Wolffgang, gezeuget, der aber vor dem Vater gestorben; weshalb er die Grafschafft anno 1441 an Pfaltzgraf Friderichen am Rhein vor 14000 Rheinische fl. verkauffet haben soll. Dieser Pfaltzgraf Fridrich hatte aus seiner ob wohl rechtmäßigen, doch ungleichen Ehe mit Clara von Tettingen 2. Söhne gezeuget, davon der eine Friedrich ins Kloster gieng, dem andern Ludwigen aber gab der Vater mit Consens des Churfürsten Philippi zur Pfaltz die Herrschafften Scharffeneck, Meckmahl, Utzberg, Neustad am Cocher, Weinsberg, und Umbstadt , welche Güter nachdem Churfürst Philipp des Friderici Brudern Sohn wieder an sich zog, und Ludovico die Grafschafft Löwenstein davor gab; wie Churfürst Philipp aber wegen des Bäyerschen Succession-Streites von dem Käyser in die Acht erklähret wurde, und Graf Ludwig als ein Vetter, Client, und des Pfaltzgraf Ruperti Gemahlin Curator, bey demselben verharrete, so occupirte Hertzog Ulrich zu Würtenberg nebst andern Pfältzischen Gütern auch die Grafschafft Löwenstein; welche demselben jedoch auff Käyserl. Befehl, nachdem er dem Grafen verziehen, restituiret wurde, wiewohl einiger massen zerstümmelt, und unter Condition, daß die Grafen denen Hertzogen zu Würtenberg auff gewisse Art unterwürffig seyn solten. Darüber vor der Käyserl. Reichs-Cammer noch bißhero Process hangen soll. kauffet vid. Merian. in Topograph. Sueviae. voce Alen & Knipschild de Civit. Imp. L. 3. c. 2. n. 3. vid. Hortleder von Ursachen des Teutschen Krieges L. 3. c. 1. p. 617. Crus. Annal. Suev. Part. 3. L. 5. c. 5. Naucler. Vol. 2. gener. 46. f. 257. Part. 2. Annal. Suev. L. 8. c. 11. 12. & L. 9. c. ult. de Monast. German. sub Tit. Zwifalten. _ vid. Limnae. Tom. IV. Addit. ad L. 4. J. P. c. 7. p. 574. Crus. d. c. 11. in sin. Franckenb. Europ. Herold. Part. 1. p. 605. vid. Bruschius de Monast. Germ. d. l. Franckenb. d. l. Spener hist. Insign. L. 1. c. 56. §. 1 conf. Waltz Würtenbergische Stamm- und Nahmens-Qvel. Spener. d. l. §. 4. Spener. d. §. 1.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 803. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/714>, abgerufen am 24.11.2024.