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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Der eiserne Brückenbau.
struction abgesehen, offenbar aus der naheliegenden Erwägung, ein Bauwerk von
so eminent baugeschichtlichem Interesse in seinem ursprünglichen Zustande zu erhalten.

Von diesen beiden Constructionen ist die Severnbrücke weitaus die bedeu-
tendere. Sie überragt mit einer Hauptöffnung von 31 Meter Spannung den
Wasserspiegel um 100 englische Fuß. Ursprünglich war nur diese eine Oeffnung
vorhanden, bis man die Wahrnehmung machte, daß der Horizontalschub sich als
größer erwies, als man seinerzeit voraussetzte. Einzelne Rippen waren gebrochen

[Abbildung] Fig. 222.

Gußeiserne Bogenbrücke über das Striegauer Wasser (1796).

und eine Entlastung der Auflager somit dringend geboten. Auf das hin wurden
auf der einen Seite der Hauptöffnung zwei kleinere Seitenöffnungen eingeschaltet,
wahrscheinlich zu Beginn unseres Jahrhunderts.

Im Verhältniß zu der Raschheit, mit der heute selbst die großartigen Eisen-
brücken fertiggestellt werden, erforderte die Severnbrücke zu ihrer Ausführung be-
trächtlich viel Zeit. Der Guß der einzelnen Brückentheile (im offenen Sande) --
jede Hälfte einer Bogenrippe etwa 6 Tonnen schwer -- erforderte mehrere Jahre.
Die gesammte Eisenconstruction der Hauptöffnung wiegt 385 Tonnen. Eine genaue
Untersuchung Anfang der Sechzigerjahre ergab tadellosen Bauzustand. Dies wird wohl
auch heute noch der Fall sein, nachdem das Bauwerk nun 120 Jahre seinen Zweck erfüllt.

Der eiſerne Brückenbau.
ſtruction abgeſehen, offenbar aus der naheliegenden Erwägung, ein Bauwerk von
ſo eminent baugeſchichtlichem Intereſſe in ſeinem urſprünglichen Zuſtande zu erhalten.

Von dieſen beiden Conſtructionen iſt die Severnbrücke weitaus die bedeu-
tendere. Sie überragt mit einer Hauptöffnung von 31 Meter Spannung den
Waſſerſpiegel um 100 engliſche Fuß. Urſprünglich war nur dieſe eine Oeffnung
vorhanden, bis man die Wahrnehmung machte, daß der Horizontalſchub ſich als
größer erwies, als man ſeinerzeit vorausſetzte. Einzelne Rippen waren gebrochen

[Abbildung] Fig. 222.

Gußeiſerne Bogenbrücke über das Striegauer Waſſer (1796).

und eine Entlaſtung der Auflager ſomit dringend geboten. Auf das hin wurden
auf der einen Seite der Hauptöffnung zwei kleinere Seitenöffnungen eingeſchaltet,
wahrſcheinlich zu Beginn unſeres Jahrhunderts.

Im Verhältniß zu der Raſchheit, mit der heute ſelbſt die großartigen Eiſen-
brücken fertiggeſtellt werden, erforderte die Severnbrücke zu ihrer Ausführung be-
trächtlich viel Zeit. Der Guß der einzelnen Brückentheile (im offenen Sande) —
jede Hälfte einer Bogenrippe etwa 6 Tonnen ſchwer — erforderte mehrere Jahre.
Die geſammte Eiſenconſtruction der Hauptöffnung wiegt 385 Tonnen. Eine genaue
Unterſuchung Anfang der Sechzigerjahre ergab tadelloſen Bauzuſtand. Dies wird wohl
auch heute noch der Fall ſein, nachdem das Bauwerk nun 120 Jahre ſeinen Zweck erfüllt.

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[271/0307] Der eiſerne Brückenbau. ſtruction abgeſehen, offenbar aus der naheliegenden Erwägung, ein Bauwerk von ſo eminent baugeſchichtlichem Intereſſe in ſeinem urſprünglichen Zuſtande zu erhalten. Von dieſen beiden Conſtructionen iſt die Severnbrücke weitaus die bedeu- tendere. Sie überragt mit einer Hauptöffnung von 31 Meter Spannung den Waſſerſpiegel um 100 engliſche Fuß. Urſprünglich war nur dieſe eine Oeffnung vorhanden, bis man die Wahrnehmung machte, daß der Horizontalſchub ſich als größer erwies, als man ſeinerzeit vorausſetzte. Einzelne Rippen waren gebrochen [Abbildung Fig. 222. Gußeiſerne Bogenbrücke über das Striegauer Waſſer (1796).] und eine Entlaſtung der Auflager ſomit dringend geboten. Auf das hin wurden auf der einen Seite der Hauptöffnung zwei kleinere Seitenöffnungen eingeſchaltet, wahrſcheinlich zu Beginn unſeres Jahrhunderts. Im Verhältniß zu der Raſchheit, mit der heute ſelbſt die großartigen Eiſen- brücken fertiggeſtellt werden, erforderte die Severnbrücke zu ihrer Ausführung be- trächtlich viel Zeit. Der Guß der einzelnen Brückentheile (im offenen Sande) — jede Hälfte einer Bogenrippe etwa 6 Tonnen ſchwer — erforderte mehrere Jahre. Die geſammte Eiſenconſtruction der Hauptöffnung wiegt 385 Tonnen. Eine genaue Unterſuchung Anfang der Sechzigerjahre ergab tadelloſen Bauzuſtand. Dies wird wohl auch heute noch der Fall ſein, nachdem das Bauwerk nun 120 Jahre ſeinen Zweck erfüllt.

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/307>, abgerufen am 21.11.2024.