z. B. zwischen den beiden Maschinen, die unter gleichzeitiger Controle des Ingenieurs vom Dienst stehen müssen. Damit aber die Unmöglichkeit, die Thüren zu schließen, nicht eintreten könne, sind sie alle zum Auf- und Abschieben eingerichtet und können sowohl vom Maschinenraum, wie vom Hauptdeck durch eine leicht zu handhabende Schraubeneinrichtung mit der absolutesten Sicherheit augenblicklich geschlossen werden.
Durch alle Doppelschraubendampfer geht ein Längsschott, der das Schiff halbirt, somit sind auch die beiden Maschinen von einander getrennt und gegen gleichzeitiges Vollwasserlaufen geschützt. Es ist daher möglich, selbst wenn der Dampfer in der Mitte angerannt oder leck geworden sein sollte, immer wenigstens eine Maschine in Betrieb zu behalten. Sollte eine oder mehrere der Abtheilungen sich mit Wasser füllen, so beeinträchtigt dies die Schwimmfähigkeit des Schiffes nicht, außerdem sind die vorhandenen Pumpen stark genug, um in etwa 15 Minuten jeden der Räume zu leeren.
Die Schiffe sind mit doppeltem Boden versehen, deren Zwischenraum nach dem Brackelsystem in Kammern eingetheilt ist, welche durch hydraulische Pumpen mit Wasser bis zu 100 Tonnen gefüllt oder geleert werden können. Diese Ein- richtung ermöglicht es, den Tiefgang zu vermindern oder zu vergrößern, und gewährt so Schutz gegen Fährlichkeiten, die dem Schiffe vom Grunde aus begegnen könnten.
Ein erheblicher Fortschritt ist ferner die Einführung des äußerst sicher func- tionirenden Dampfsteuers, dessen eigenartige Maschine stets sich selbst den Schieber wieder zum beliebigen Gebrauch vorwärts oder rückwärts stellt, während die durch hydraulische Compression in jeder Stellung sich selbst im Gleichgewicht haltende Führung des Steuers nach Mc. Cull und Cumming's Patent aus- geführt ist. Mag das Steuer nach der einen oder der anderen Seite gewendet sein, stets halten zwei mit Glycerin und Wasser gefüllte Kolben, deren einer um genau so viel entleert wird, was der andere sich füllt, diese Stellung fest, bis sie nach dem Willen des Steuernden geändert wird.
Der Laie kann sich ungefähr einen Begriff machen, welche große Aufgabe dem Schiffsconstructeur erwächst, um den ungeheueren Raum, den ein moderner Riesendampfer einnimmt, praktisch einzutheilen. Ganz besondere Schwierigkeiten bieten hierbei noch die wasserdichten Schotte, die mit Treppenanlagen überschritten werden müssen. Die wenigsten Reisenden sind deshalb auch im Stande, sich auf dem Schiffe über den Weg von ihrer Kammer zum Speisesaal und Rauchzimmer hinaus zurechtzufinden. Erst wenn sie einmal von einem Führer durch die ganzen Räume geleitet werden, bekommen sie einen Eindruck davon, was ein solcher Organis- mus bedeutet.
Nehmen wir nun einen solchen Schnelldampfer näher in Augenschein. Bezüg- lich seiner Eintheilung im Großen und Ganzen ist die Anordnung der Decke maßgebend. Es sind vier durchgehende Decke vorhanden: Zwischendeck, Haupt- deck, Oberdeck und Promenadedeck. Sie sind auf breiten und bequemen Treppen
Erſter Abſchnitt.
z. B. zwiſchen den beiden Maſchinen, die unter gleichzeitiger Controle des Ingenieurs vom Dienſt ſtehen müſſen. Damit aber die Unmöglichkeit, die Thüren zu ſchließen, nicht eintreten könne, ſind ſie alle zum Auf- und Abſchieben eingerichtet und können ſowohl vom Maſchinenraum, wie vom Hauptdeck durch eine leicht zu handhabende Schraubeneinrichtung mit der abſoluteſten Sicherheit augenblicklich geſchloſſen werden.
Durch alle Doppelſchraubendampfer geht ein Längsſchott, der das Schiff halbirt, ſomit ſind auch die beiden Maſchinen von einander getrennt und gegen gleichzeitiges Vollwaſſerlaufen geſchützt. Es iſt daher möglich, ſelbſt wenn der Dampfer in der Mitte angerannt oder leck geworden ſein ſollte, immer wenigſtens eine Maſchine in Betrieb zu behalten. Sollte eine oder mehrere der Abtheilungen ſich mit Waſſer füllen, ſo beeinträchtigt dies die Schwimmfähigkeit des Schiffes nicht, außerdem ſind die vorhandenen Pumpen ſtark genug, um in etwa 15 Minuten jeden der Räume zu leeren.
Die Schiffe ſind mit doppeltem Boden verſehen, deren Zwiſchenraum nach dem Brackelſyſtem in Kammern eingetheilt iſt, welche durch hydrauliſche Pumpen mit Waſſer bis zu 100 Tonnen gefüllt oder geleert werden können. Dieſe Ein- richtung ermöglicht es, den Tiefgang zu vermindern oder zu vergrößern, und gewährt ſo Schutz gegen Fährlichkeiten, die dem Schiffe vom Grunde aus begegnen könnten.
Ein erheblicher Fortſchritt iſt ferner die Einführung des äußerſt ſicher func- tionirenden Dampfſteuers, deſſen eigenartige Maſchine ſtets ſich ſelbſt den Schieber wieder zum beliebigen Gebrauch vorwärts oder rückwärts ſtellt, während die durch hydrauliſche Compreſſion in jeder Stellung ſich ſelbſt im Gleichgewicht haltende Führung des Steuers nach Mc. Cull und Cumming's Patent aus- geführt iſt. Mag das Steuer nach der einen oder der anderen Seite gewendet ſein, ſtets halten zwei mit Glycerin und Waſſer gefüllte Kolben, deren einer um genau ſo viel entleert wird, was der andere ſich füllt, dieſe Stellung feſt, bis ſie nach dem Willen des Steuernden geändert wird.
Der Laie kann ſich ungefähr einen Begriff machen, welche große Aufgabe dem Schiffsconſtructeur erwächſt, um den ungeheueren Raum, den ein moderner Rieſendampfer einnimmt, praktiſch einzutheilen. Ganz beſondere Schwierigkeiten bieten hierbei noch die waſſerdichten Schotte, die mit Treppenanlagen überſchritten werden müſſen. Die wenigſten Reiſenden ſind deshalb auch im Stande, ſich auf dem Schiffe über den Weg von ihrer Kammer zum Speiſeſaal und Rauchzimmer hinaus zurechtzufinden. Erſt wenn ſie einmal von einem Führer durch die ganzen Räume geleitet werden, bekommen ſie einen Eindruck davon, was ein ſolcher Organis- mus bedeutet.
Nehmen wir nun einen ſolchen Schnelldampfer näher in Augenſchein. Bezüg- lich ſeiner Eintheilung im Großen und Ganzen iſt die Anordnung der Decke maßgebend. Es ſind vier durchgehende Decke vorhanden: Zwiſchendeck, Haupt- deck, Oberdeck und Promenadedeck. Sie ſind auf breiten und bequemen Treppen
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Erſter Abſchnitt.
z. B. zwiſchen den beiden Maſchinen, die unter gleichzeitiger Controle des Ingenieurs
vom Dienſt ſtehen müſſen. Damit aber die Unmöglichkeit, die Thüren zu ſchließen,
nicht eintreten könne, ſind ſie alle zum Auf- und Abſchieben eingerichtet und können
ſowohl vom Maſchinenraum, wie vom Hauptdeck durch eine leicht zu handhabende
Schraubeneinrichtung mit der abſoluteſten Sicherheit augenblicklich geſchloſſen werden.
Durch alle Doppelſchraubendampfer geht ein Längsſchott, der das Schiff
halbirt, ſomit ſind auch die beiden Maſchinen von einander getrennt und gegen
gleichzeitiges Vollwaſſerlaufen geſchützt. Es iſt daher möglich, ſelbſt wenn der
Dampfer in der Mitte angerannt oder leck geworden ſein ſollte, immer wenigſtens
eine Maſchine in Betrieb zu behalten. Sollte eine oder mehrere der Abtheilungen
ſich mit Waſſer füllen, ſo beeinträchtigt dies die Schwimmfähigkeit des Schiffes
nicht, außerdem ſind die vorhandenen Pumpen ſtark genug, um in etwa 15 Minuten
jeden der Räume zu leeren.
Die Schiffe ſind mit doppeltem Boden verſehen, deren Zwiſchenraum nach
dem Brackelſyſtem in Kammern eingetheilt iſt, welche durch hydrauliſche Pumpen
mit Waſſer bis zu 100 Tonnen gefüllt oder geleert werden können. Dieſe Ein-
richtung ermöglicht es, den Tiefgang zu vermindern oder zu vergrößern, und
gewährt ſo Schutz gegen Fährlichkeiten, die dem Schiffe vom Grunde aus begegnen
könnten.
Ein erheblicher Fortſchritt iſt ferner die Einführung des äußerſt ſicher func-
tionirenden Dampfſteuers, deſſen eigenartige Maſchine ſtets ſich ſelbſt den
Schieber wieder zum beliebigen Gebrauch vorwärts oder rückwärts ſtellt, während
die durch hydrauliſche Compreſſion in jeder Stellung ſich ſelbſt im Gleichgewicht
haltende Führung des Steuers nach Mc. Cull und Cumming's Patent aus-
geführt iſt. Mag das Steuer nach der einen oder der anderen Seite gewendet ſein,
ſtets halten zwei mit Glycerin und Waſſer gefüllte Kolben, deren einer um genau
ſo viel entleert wird, was der andere ſich füllt, dieſe Stellung feſt, bis ſie nach
dem Willen des Steuernden geändert wird.
Der Laie kann ſich ungefähr einen Begriff machen, welche große Aufgabe
dem Schiffsconſtructeur erwächſt, um den ungeheueren Raum, den ein moderner
Rieſendampfer einnimmt, praktiſch einzutheilen. Ganz beſondere Schwierigkeiten
bieten hierbei noch die waſſerdichten Schotte, die mit Treppenanlagen überſchritten
werden müſſen. Die wenigſten Reiſenden ſind deshalb auch im Stande, ſich auf
dem Schiffe über den Weg von ihrer Kammer zum Speiſeſaal und Rauchzimmer
hinaus zurechtzufinden. Erſt wenn ſie einmal von einem Führer durch die ganzen
Räume geleitet werden, bekommen ſie einen Eindruck davon, was ein ſolcher Organis-
mus bedeutet.
Nehmen wir nun einen ſolchen Schnelldampfer näher in Augenſchein. Bezüg-
lich ſeiner Eintheilung im Großen und Ganzen iſt die Anordnung der Decke
maßgebend. Es ſind vier durchgehende Decke vorhanden: Zwiſchendeck, Haupt-
deck, Oberdeck und Promenadedeck. Sie ſind auf breiten und bequemen Treppen
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/426>, abgerufen am 25.11.2024.
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