größten Krahne der Welt. Die Abbildung (Fig. 370 auf Seite 471) veranschaulicht diese mächtige Hebevorrichtung. Das vor ihr liegende Schiff ist die "Victoria Augusta".
[Abbildung]
Fig. 364.
Querschnitt des Baakenhafens -- Ausstattung des Quais.
Der in dem Bollbilde darge- stellte, als Portalkrahn gebaute Krahn wurde von der Berliner "Allgemeinen Elektricitäts- Gesellschaft" construirt. Er steht auf einem portalähnlichen fahrbaren Eisengerüste, welches hoch und weit genug ist, um auf zwei Geleisen bei Eisenbahnwaggons oder auch gewöhnlichen Frachtgutwagen das Ab- und Anfahrten von Gütern zu ermöglichen, und welches sich gleichzeitig an einen Lagerschuppen anschließt, um Güter auch nach und von diesem abzusetzen, beziehungsweise aufzunehmen. Die Tragkraft des Krahnes beträgt 2.5 Tonnen, seine Hebungs- beziehungsweise Senkungs- geschwindigkeit 1 Meter pro Secunde und die Drehungsgeschwindigkeit der Last 2 Meter in der Secunde: die Ausladung beträgt 10.7 Meter. Der Krahn wird elektrisch betrieben, und zwar durch Zuleitung des elektrischen Stromes, welcher in einem in der Nähe befindlichen und die Hafen- beleuchtung besorgenden Maschinen- station erzeugt wird. Die Zuleitung besteht aus zwei längs der Außenseite des Schuppens sich hinziehenden Kupferschienen, von welchen er durch Schleifcontacte abgenommen und in Kabel durch die hohlen Drehzapfen des Krahnes zum Steuerapparate geleitet wird. Um diesen Drehzapfen, der in der Mitte einer Drehbank gelagert ist, dreht sich der ganze, auf einer eisernen Plattform montirte und von einem mit Fenstern versehenen Schutzhause aus Wellblech allseitig umschlossene Winde- und Drehmechanismus des Krahnes. Beide Mechanismen sind vollständig von einander getrennt, haben beide ihren
Schiffahrtseinrichtungen in den Häfen.
größten Krahne der Welt. Die Abbildung (Fig. 370 auf Seite 471) veranſchaulicht dieſe mächtige Hebevorrichtung. Das vor ihr liegende Schiff iſt die »Victoria Auguſta«.
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Fig. 364.
Querſchnitt des Baakenhafens — Ausſtattung des Quais.
Der in dem Bollbilde darge- ſtellte, als Portalkrahn gebaute Krahn wurde von der Berliner »Allgemeinen Elektricitäts- Geſellſchaft« conſtruirt. Er ſteht auf einem portalähnlichen fahrbaren Eiſengerüſte, welches hoch und weit genug iſt, um auf zwei Geleiſen bei Eiſenbahnwaggons oder auch gewöhnlichen Frachtgutwagen das Ab- und Anfahrten von Gütern zu ermöglichen, und welches ſich gleichzeitig an einen Lagerſchuppen anſchließt, um Güter auch nach und von dieſem abzuſetzen, beziehungsweiſe aufzunehmen. Die Tragkraft des Krahnes beträgt 2‧5 Tonnen, ſeine Hebungs- beziehungsweiſe Senkungs- geſchwindigkeit 1 Meter pro Secunde und die Drehungsgeſchwindigkeit der Laſt 2 Meter in der Secunde: die Ausladung beträgt 10‧7 Meter. Der Krahn wird elektriſch betrieben, und zwar durch Zuleitung des elektriſchen Stromes, welcher in einem in der Nähe befindlichen und die Hafen- beleuchtung beſorgenden Maſchinen- ſtation erzeugt wird. Die Zuleitung beſteht aus zwei längs der Außenſeite des Schuppens ſich hinziehenden Kupferſchienen, von welchen er durch Schleifcontacte abgenommen und in Kabel durch die hohlen Drehzapfen des Krahnes zum Steuerapparate geleitet wird. Um dieſen Drehzapfen, der in der Mitte einer Drehbank gelagert iſt, dreht ſich der ganze, auf einer eiſernen Plattform montirte und von einem mit Fenſtern verſehenen Schutzhauſe aus Wellblech allſeitig umſchloſſene Winde- und Drehmechanismus des Krahnes. Beide Mechanismen ſind vollſtändig von einander getrennt, haben beide ihren
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Schiffahrtseinrichtungen in den Häfen.
größten Krahne der Welt. Die Abbildung (Fig. 370 auf Seite 471) veranſchaulicht
dieſe mächtige Hebevorrichtung. Das vor ihr liegende Schiff iſt die »Victoria
Auguſta«.
[Abbildung Fig. 364. Querſchnitt des Baakenhafens — Ausſtattung des Quais.]
Der in dem Bollbilde darge-
ſtellte, als Portalkrahn gebaute Krahn
wurde von der Berliner »Allgemeinen
Elektricitäts- Geſellſchaft« conſtruirt.
Er ſteht auf einem portalähnlichen
fahrbaren Eiſengerüſte, welches hoch
und weit genug iſt, um auf zwei
Geleiſen bei Eiſenbahnwaggons oder
auch gewöhnlichen Frachtgutwagen
das Ab- und Anfahrten von Gütern
zu ermöglichen, und welches ſich
gleichzeitig an einen Lagerſchuppen
anſchließt, um Güter auch nach und
von dieſem abzuſetzen, beziehungsweiſe
aufzunehmen. Die Tragkraft des
Krahnes beträgt 2‧5 Tonnen, ſeine
Hebungs- beziehungsweiſe Senkungs-
geſchwindigkeit 1 Meter pro Secunde
und die Drehungsgeſchwindigkeit der
Laſt 2 Meter in der Secunde: die
Ausladung beträgt 10‧7 Meter. Der
Krahn wird elektriſch betrieben, und
zwar durch Zuleitung des elektriſchen
Stromes, welcher in einem in der
Nähe befindlichen und die Hafen-
beleuchtung beſorgenden Maſchinen-
ſtation erzeugt wird. Die Zuleitung
beſteht aus zwei längs der Außenſeite
des Schuppens ſich hinziehenden
Kupferſchienen, von welchen er durch
Schleifcontacte abgenommen und in
Kabel durch die hohlen Drehzapfen
des Krahnes zum Steuerapparate
geleitet wird. Um dieſen Drehzapfen,
der in der Mitte einer Drehbank gelagert iſt, dreht ſich der ganze, auf einer
eiſernen Plattform montirte und von einem mit Fenſtern verſehenen Schutzhauſe
aus Wellblech allſeitig umſchloſſene Winde- und Drehmechanismus des Krahnes.
Beide Mechanismen ſind vollſtändig von einander getrennt, haben beide ihren
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/517>, abgerufen am 22.11.2024.
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