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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Dritter Abschnitt.

Unter gewissen Umständen können Trockenbagger nicht verwendet werden,
und es treten an ihre Stelle die Naß- oder Schwimmbagger. Sie finden vor-
nehmlich bei Anlage von maritimen Canälen, ferner bei Instandhaltungsarbeiten,
auch in Häfen Verwendung. Dem Principe nach gleichen sie ganz den Trocken-
baggern, nur mit dem Unterschiede, daß hier der Apparat auf einem Krahne oder
Ponton montirt ist. Die Naßbagger werden in der Regel von einem Dampfer
an Ort und Stelle geschleppt und es wird das Vorrücken des Krahnes mittelst
eines Ankers und einer Kette bewerkstelligt. Das allgemeine Vorrücken des Baggers
ist, wie begreiflich, unbedingt erforderlich, sonst würden die Eimer stets auf dieselbe
Stelle treffen und lediglich eine schmale und entsprechend tiefe Rinne graben,
während es meist gilt, Sand- und Schlammbänke zu beseitigen.

[Abbildung] Fig. 395.

Naßbagger.

Bei den Naßbaggern fällt das Baggergut in bereitstehende Pontons. Damit
die Eimer nicht auch zugleich unnöthigerweise viel Wasser heraufschaffen und in
die Pontons ergießen, sind sie mit schmalen Oeffnungen versehen, durch welche
das meiste Wasser bereits vor dem Kipppunkte herausgeflossen ist. Es kommt aber
auch vor, daß man den ausgebaggerten Schlamm nicht an der Baggerstelle ab-
laden kann oder will, sondern weit wegschaffen muß. In diesem Falle empfiehlt
es sich, das geschöpfte Wasser nicht abzulassen, sondern zur Fortschaffung des
Schlammes zu verwenden. Das Baggergut gelangt in diesem Falle aus den Eimern
in einen Bottich, in welchem man es nothwendigen Falles noch dünnflüssiger macht,
und von hier aus in Röhren, die zur Abladestelle führen. Ist ein genügendes
Gefälle nicht vorhanden, so drücken Pumpen die Schlammmassen durch die Röhren.

In Amerika kommen Bagger zur Verwendung, welche an den Rachen mancher
Thiere aus den Tiefen des Oceans erinnern. Die Baggervorrichtung besteht aus

Dritter Abſchnitt.

Unter gewiſſen Umſtänden können Trockenbagger nicht verwendet werden,
und es treten an ihre Stelle die Naß- oder Schwimmbagger. Sie finden vor-
nehmlich bei Anlage von maritimen Canälen, ferner bei Inſtandhaltungsarbeiten,
auch in Häfen Verwendung. Dem Principe nach gleichen ſie ganz den Trocken-
baggern, nur mit dem Unterſchiede, daß hier der Apparat auf einem Krahne oder
Ponton montirt iſt. Die Naßbagger werden in der Regel von einem Dampfer
an Ort und Stelle geſchleppt und es wird das Vorrücken des Krahnes mittelſt
eines Ankers und einer Kette bewerkſtelligt. Das allgemeine Vorrücken des Baggers
iſt, wie begreiflich, unbedingt erforderlich, ſonſt würden die Eimer ſtets auf dieſelbe
Stelle treffen und lediglich eine ſchmale und entſprechend tiefe Rinne graben,
während es meiſt gilt, Sand- und Schlammbänke zu beſeitigen.

[Abbildung] Fig. 395.

Naßbagger.

Bei den Naßbaggern fällt das Baggergut in bereitſtehende Pontons. Damit
die Eimer nicht auch zugleich unnöthigerweiſe viel Waſſer heraufſchaffen und in
die Pontons ergießen, ſind ſie mit ſchmalen Oeffnungen verſehen, durch welche
das meiſte Waſſer bereits vor dem Kipppunkte herausgefloſſen iſt. Es kommt aber
auch vor, daß man den ausgebaggerten Schlamm nicht an der Baggerſtelle ab-
laden kann oder will, ſondern weit wegſchaffen muß. In dieſem Falle empfiehlt
es ſich, das geſchöpfte Waſſer nicht abzulaſſen, ſondern zur Fortſchaffung des
Schlammes zu verwenden. Das Baggergut gelangt in dieſem Falle aus den Eimern
in einen Bottich, in welchem man es nothwendigen Falles noch dünnflüſſiger macht,
und von hier aus in Röhren, die zur Abladeſtelle führen. Iſt ein genügendes
Gefälle nicht vorhanden, ſo drücken Pumpen die Schlammmaſſen durch die Röhren.

In Amerika kommen Bagger zur Verwendung, welche an den Rachen mancher
Thiere aus den Tiefen des Oceans erinnern. Die Baggervorrichtung beſteht aus

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[520/0580] Dritter Abſchnitt. Unter gewiſſen Umſtänden können Trockenbagger nicht verwendet werden, und es treten an ihre Stelle die Naß- oder Schwimmbagger. Sie finden vor- nehmlich bei Anlage von maritimen Canälen, ferner bei Inſtandhaltungsarbeiten, auch in Häfen Verwendung. Dem Principe nach gleichen ſie ganz den Trocken- baggern, nur mit dem Unterſchiede, daß hier der Apparat auf einem Krahne oder Ponton montirt iſt. Die Naßbagger werden in der Regel von einem Dampfer an Ort und Stelle geſchleppt und es wird das Vorrücken des Krahnes mittelſt eines Ankers und einer Kette bewerkſtelligt. Das allgemeine Vorrücken des Baggers iſt, wie begreiflich, unbedingt erforderlich, ſonſt würden die Eimer ſtets auf dieſelbe Stelle treffen und lediglich eine ſchmale und entſprechend tiefe Rinne graben, während es meiſt gilt, Sand- und Schlammbänke zu beſeitigen. [Abbildung Fig. 395. Naßbagger.] Bei den Naßbaggern fällt das Baggergut in bereitſtehende Pontons. Damit die Eimer nicht auch zugleich unnöthigerweiſe viel Waſſer heraufſchaffen und in die Pontons ergießen, ſind ſie mit ſchmalen Oeffnungen verſehen, durch welche das meiſte Waſſer bereits vor dem Kipppunkte herausgefloſſen iſt. Es kommt aber auch vor, daß man den ausgebaggerten Schlamm nicht an der Baggerſtelle ab- laden kann oder will, ſondern weit wegſchaffen muß. In dieſem Falle empfiehlt es ſich, das geſchöpfte Waſſer nicht abzulaſſen, ſondern zur Fortſchaffung des Schlammes zu verwenden. Das Baggergut gelangt in dieſem Falle aus den Eimern in einen Bottich, in welchem man es nothwendigen Falles noch dünnflüſſiger macht, und von hier aus in Röhren, die zur Abladeſtelle führen. Iſt ein genügendes Gefälle nicht vorhanden, ſo drücken Pumpen die Schlammmaſſen durch die Röhren. In Amerika kommen Bagger zur Verwendung, welche an den Rachen mancher Thiere aus den Tiefen des Oceans erinnern. Die Baggervorrichtung beſteht aus

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/580>, abgerufen am 24.11.2024.