Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

Bild:
<< vorherige Seite


Die Entwickelung der Kriegsmarinen.
so daß allen vier zusammen eine Leistungskraft von 18.000 Pferdekräften zukommt,
welche im Stande sind, [Abbildung] Fig. 424.

Französischer Kreuzer "Duquesne". (Längenansicht und Oberdeck.)
1 Scheilichter, 2 Treppenluken, 3 Plattform für den Compaß, 4 Maschinen-Scheilicht, 5 Gangspill, 6 Kamine.


dem schwimmenden Un-
gethüm, trotz seines enor-
men Gewichtes, eine
Geschwindigkeit von 17
Knoten zu geben. Dieser
Leistungsfähigkeit ent-
sprechend stellt sich auch
der Kohlenbedarf außer-
gewöhnlich hoch; bei nor-
maler Ausrüstung führt
das Schiff 1860 Tonnen
Kohlen mit sich, kann
aber dieses Quantum auf
2180, mit Hinzuziehung
der Zellen im Deckgebälke
auf 3680 Tonnen erhöhen
-- eine ganz fabelhafte
Fracht!

Ueber die Principien,
welche bei der Construction
der "Italia" und ihres
Schwesterschiffes "Le-
panto" maßgebend waren,
läßt sich in Kürze er-
wähnen, daß dem Bau-
plane der Gedanke zu
Grunde lag, in Bezug
auf offensive und defensive
Eigenschaften sehr starke
Schiffe zu haben, welche
mit einer größeren Ge-
schwindigkeit als die bis-
herigen Schiffe versehen
wären, selbstständig jede
oceanische Fahrt zu unter-
nehmen tauglich seien,
eine große Masse von
Truppen zu transportiren vermögen, und so viel als möglich gegen unterseeische
Angriffe gesichert seien. Das Hauptgewicht der Constructionsidee lag also in dem


Die Entwickelung der Kriegsmarinen.
ſo daß allen vier zuſammen eine Leiſtungskraft von 18.000 Pferdekräften zukommt,
welche im Stande ſind, [Abbildung] Fig. 424.

Franzöſiſcher Kreuzer »Duquesne«. (Längenanſicht und Oberdeck.)
1 Scheilichter, 2 Treppenluken, 3 Plattform für den Compaß, 4 Maſchinen-Scheilicht, 5 Gangſpill, 6 Kamine.


dem ſchwimmenden Un-
gethüm, trotz ſeines enor-
men Gewichtes, eine
Geſchwindigkeit von 17
Knoten zu geben. Dieſer
Leiſtungsfähigkeit ent-
ſprechend ſtellt ſich auch
der Kohlenbedarf außer-
gewöhnlich hoch; bei nor-
maler Ausrüſtung führt
das Schiff 1860 Tonnen
Kohlen mit ſich, kann
aber dieſes Quantum auf
2180, mit Hinzuziehung
der Zellen im Deckgebälke
auf 3680 Tonnen erhöhen
— eine ganz fabelhafte
Fracht!

Ueber die Principien,
welche bei der Conſtruction
der »Italia« und ihres
Schweſterſchiffes »Le-
panto« maßgebend waren,
läßt ſich in Kürze er-
wähnen, daß dem Bau-
plane der Gedanke zu
Grunde lag, in Bezug
auf offenſive und defenſive
Eigenſchaften ſehr ſtarke
Schiffe zu haben, welche
mit einer größeren Ge-
ſchwindigkeit als die bis-
herigen Schiffe verſehen
wären, ſelbſtſtändig jede
oceaniſche Fahrt zu unter-
nehmen tauglich ſeien,
eine große Maſſe von
Truppen zu transportiren vermögen, und ſo viel als möglich gegen unterſeeiſche
Angriffe geſichert ſeien. Das Hauptgewicht der Conſtructionsidee lag alſo in dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0621" n="559"/><lb/>
<fw place="top" type="header">Die Entwickelung der Kriegsmarinen.</fw><lb/>
&#x017F;o daß allen vier zu&#x017F;ammen eine Lei&#x017F;tungskraft von 18.000 Pferdekräften zukommt,<lb/>
welche im Stande &#x017F;ind,  <figure><head>Fig. 424.</head><p> Franzö&#x017F;i&#x017F;cher Kreuzer »Duquesne«. (Längenan&#x017F;icht und Oberdeck.)<lb/>
1 Scheilichter, 2 Treppenluken, 3 Plattform für den Compaß, 4 Ma&#x017F;chinen-Scheilicht, 5 Gang&#x017F;pill, 6 Kamine.</p></figure><lb/>
dem &#x017F;chwimmenden Un-<lb/>
gethüm, trotz &#x017F;eines enor-<lb/>
men Gewichtes, eine<lb/>
Ge&#x017F;chwindigkeit von 17<lb/>
Knoten zu geben. Die&#x017F;er<lb/>
Lei&#x017F;tungsfähigkeit ent-<lb/>
&#x017F;prechend &#x017F;tellt &#x017F;ich auch<lb/>
der Kohlenbedarf außer-<lb/>
gewöhnlich hoch; bei nor-<lb/>
maler Ausrü&#x017F;tung führt<lb/>
das Schiff 1860 Tonnen<lb/>
Kohlen mit &#x017F;ich, kann<lb/>
aber die&#x017F;es Quantum auf<lb/>
2180, mit Hinzuziehung<lb/>
der Zellen im Deckgebälke<lb/>
auf 3680 Tonnen erhöhen<lb/>
&#x2014; eine ganz fabelhafte<lb/>
Fracht!</p><lb/>
            <p>Ueber die Principien,<lb/>
welche bei der Con&#x017F;truction<lb/>
der »Italia« und ihres<lb/>
Schwe&#x017F;ter&#x017F;chiffes »Le-<lb/>
panto« maßgebend waren,<lb/>
läßt &#x017F;ich in Kürze er-<lb/>
wähnen, daß dem Bau-<lb/>
plane der Gedanke zu<lb/>
Grunde lag, in Bezug<lb/>
auf offen&#x017F;ive und defen&#x017F;ive<lb/>
Eigen&#x017F;chaften &#x017F;ehr &#x017F;tarke<lb/>
Schiffe zu haben, welche<lb/>
mit einer größeren Ge-<lb/>
&#x017F;chwindigkeit als die bis-<lb/>
herigen Schiffe ver&#x017F;ehen<lb/>
wären, &#x017F;elb&#x017F;t&#x017F;tändig jede<lb/>
oceani&#x017F;che Fahrt zu unter-<lb/>
nehmen tauglich &#x017F;eien,<lb/>
eine große Ma&#x017F;&#x017F;e von<lb/>
Truppen zu transportiren vermögen, und &#x017F;o viel als möglich gegen unter&#x017F;eei&#x017F;che<lb/>
Angriffe ge&#x017F;ichert &#x017F;eien. Das Hauptgewicht der Con&#x017F;tructionsidee lag al&#x017F;o in dem<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[559/0621] Die Entwickelung der Kriegsmarinen. ſo daß allen vier zuſammen eine Leiſtungskraft von 18.000 Pferdekräften zukommt, welche im Stande ſind, [Abbildung Fig. 424. Franzöſiſcher Kreuzer »Duquesne«. (Längenanſicht und Oberdeck.) 1 Scheilichter, 2 Treppenluken, 3 Plattform für den Compaß, 4 Maſchinen-Scheilicht, 5 Gangſpill, 6 Kamine.] dem ſchwimmenden Un- gethüm, trotz ſeines enor- men Gewichtes, eine Geſchwindigkeit von 17 Knoten zu geben. Dieſer Leiſtungsfähigkeit ent- ſprechend ſtellt ſich auch der Kohlenbedarf außer- gewöhnlich hoch; bei nor- maler Ausrüſtung führt das Schiff 1860 Tonnen Kohlen mit ſich, kann aber dieſes Quantum auf 2180, mit Hinzuziehung der Zellen im Deckgebälke auf 3680 Tonnen erhöhen — eine ganz fabelhafte Fracht! Ueber die Principien, welche bei der Conſtruction der »Italia« und ihres Schweſterſchiffes »Le- panto« maßgebend waren, läßt ſich in Kürze er- wähnen, daß dem Bau- plane der Gedanke zu Grunde lag, in Bezug auf offenſive und defenſive Eigenſchaften ſehr ſtarke Schiffe zu haben, welche mit einer größeren Ge- ſchwindigkeit als die bis- herigen Schiffe verſehen wären, ſelbſtſtändig jede oceaniſche Fahrt zu unter- nehmen tauglich ſeien, eine große Maſſe von Truppen zu transportiren vermögen, und ſo viel als möglich gegen unterſeeiſche Angriffe geſichert ſeien. Das Hauptgewicht der Conſtructionsidee lag alſo in dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/621
Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/621>, abgerufen am 29.06.2024.