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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Erster Abschnitt.
teristisch für diesen Typ ist das starke Einfallen des todten Werkes über den
Maschinen, wodurch die Breite des Oberdeckes nur halb so groß ist als jene des
Panzerdeckes. Diese Anordnung ergab sich aus der Placirung der seitlichen Thürme,
denen der Ausschuß in der Kielrichtung freigegeben werden mußte. Eine weitere
Folge dieser Anordnung ist, daß sich das Zwischendeck mitschiffs zu beiden Seiten
senkrecht über den Außenrand des vitalen Werkes erhebt, so daß zwei Vorsprünge
entstehen, welche zwei Thürmen für Schnellfeuergeschütze und zwischen denselben
einem dritten, etwas höher stehenden Thurm für ein schwereres Geschütz, als Unter-
lage dienen. Beiderseits, mehr achter und vorne, liegen weitere vier Thürme. Zwei
[Abbildung] Fig. 417.

Französisches Schlachtschiff "Jaureguiderra". Deplacement 11.824 Tonnen, Geschwindigkeit 18 Knoten,
Hauptgeschütze 2 Zwölfzöller.

Gefechtsmasten und zwei große, rechteckige Schlote mit abgerundeten Ecken vervoll-
ständigen die Aufbauten des Schiffes.

Die Kessel- und Maschinenanlage setzt sich zusammen aus zwölf Lagraffel
d'Allest-Kesseln
, welche paarweise in sechs wasserdichten Räumen installirt sind
und aus zwei Dreifach-Expansionsmaschinen, welche bei natürlichem Zuge je
6000 Pferdestärken, bei forcirtem Zuge je 7000 Pferdestärken indiciren. Die Ge-
schwindigkeit stellt sich auf 17 beziehungsweise 18 Knoten. Der Actionsradius
beträgt bei 10 Knoten Geschwindigkeit 3000 Seemeilen, ist also ein relativ mäßiger,
ein Fehler, der allen neueren französischen Schlachtschiffen anhaftet. Der Umstand,
daß die schweren Geschütze ausgezeichnet, die mittlere Artillerie dagegen nicht aus-
reichend geschützt ist, veranlaßt einen Fachmann zu folgenden Bemerkungen: "Es

Erſter Abſchnitt.
teriſtiſch für dieſen Typ iſt das ſtarke Einfallen des todten Werkes über den
Maſchinen, wodurch die Breite des Oberdeckes nur halb ſo groß iſt als jene des
Panzerdeckes. Dieſe Anordnung ergab ſich aus der Placirung der ſeitlichen Thürme,
denen der Ausſchuß in der Kielrichtung freigegeben werden mußte. Eine weitere
Folge dieſer Anordnung iſt, daß ſich das Zwiſchendeck mitſchiffs zu beiden Seiten
ſenkrecht über den Außenrand des vitalen Werkes erhebt, ſo daß zwei Vorſprünge
entſtehen, welche zwei Thürmen für Schnellfeuergeſchütze und zwiſchen denſelben
einem dritten, etwas höher ſtehenden Thurm für ein ſchwereres Geſchütz, als Unter-
lage dienen. Beiderſeits, mehr achter und vorne, liegen weitere vier Thürme. Zwei
[Abbildung] Fig. 417.

Franzöſiſches Schlachtſchiff »Jauréguiderra«. Deplacement 11.824 Tonnen, Geſchwindigkeit 18 Knoten,
Hauptgeſchütze 2 Zwölfzöller.

Gefechtsmaſten und zwei große, rechteckige Schlote mit abgerundeten Ecken vervoll-
ſtändigen die Aufbauten des Schiffes.

Die Keſſel- und Maſchinenanlage ſetzt ſich zuſammen aus zwölf Lagraffel
d'Alleſt-Keſſeln
, welche paarweiſe in ſechs waſſerdichten Räumen inſtallirt ſind
und aus zwei Dreifach-Expanſionsmaſchinen, welche bei natürlichem Zuge je
6000 Pferdeſtärken, bei forcirtem Zuge je 7000 Pferdeſtärken indiciren. Die Ge-
ſchwindigkeit ſtellt ſich auf 17 beziehungsweiſe 18 Knoten. Der Actionsradius
beträgt bei 10 Knoten Geſchwindigkeit 3000 Seemeilen, iſt alſo ein relativ mäßiger,
ein Fehler, der allen neueren franzöſiſchen Schlachtſchiffen anhaftet. Der Umſtand,
daß die ſchweren Geſchütze ausgezeichnet, die mittlere Artillerie dagegen nicht aus-
reichend geſchützt iſt, veranlaßt einen Fachmann zu folgenden Bemerkungen: »Es

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[584/0646] Erſter Abſchnitt. teriſtiſch für dieſen Typ iſt das ſtarke Einfallen des todten Werkes über den Maſchinen, wodurch die Breite des Oberdeckes nur halb ſo groß iſt als jene des Panzerdeckes. Dieſe Anordnung ergab ſich aus der Placirung der ſeitlichen Thürme, denen der Ausſchuß in der Kielrichtung freigegeben werden mußte. Eine weitere Folge dieſer Anordnung iſt, daß ſich das Zwiſchendeck mitſchiffs zu beiden Seiten ſenkrecht über den Außenrand des vitalen Werkes erhebt, ſo daß zwei Vorſprünge entſtehen, welche zwei Thürmen für Schnellfeuergeſchütze und zwiſchen denſelben einem dritten, etwas höher ſtehenden Thurm für ein ſchwereres Geſchütz, als Unter- lage dienen. Beiderſeits, mehr achter und vorne, liegen weitere vier Thürme. Zwei [Abbildung Fig. 417. Franzöſiſches Schlachtſchiff »Jauréguiderra«. Deplacement 11.824 Tonnen, Geſchwindigkeit 18 Knoten, Hauptgeſchütze 2 Zwölfzöller.] Gefechtsmaſten und zwei große, rechteckige Schlote mit abgerundeten Ecken vervoll- ſtändigen die Aufbauten des Schiffes. Die Keſſel- und Maſchinenanlage ſetzt ſich zuſammen aus zwölf Lagraffel d'Alleſt-Keſſeln, welche paarweiſe in ſechs waſſerdichten Räumen inſtallirt ſind und aus zwei Dreifach-Expanſionsmaſchinen, welche bei natürlichem Zuge je 6000 Pferdeſtärken, bei forcirtem Zuge je 7000 Pferdeſtärken indiciren. Die Ge- ſchwindigkeit ſtellt ſich auf 17 beziehungsweiſe 18 Knoten. Der Actionsradius beträgt bei 10 Knoten Geſchwindigkeit 3000 Seemeilen, iſt alſo ein relativ mäßiger, ein Fehler, der allen neueren franzöſiſchen Schlachtſchiffen anhaftet. Der Umſtand, daß die ſchweren Geſchütze ausgezeichnet, die mittlere Artillerie dagegen nicht aus- reichend geſchützt iſt, veranlaßt einen Fachmann zu folgenden Bemerkungen: »Es

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/646>, abgerufen am 22.11.2024.