herd durch die "Feuerbrücke" d, Arbeitsherd und Fuchs durch die "Fuchsbrücke" e. f ist die Schüröffnung, durch welche das Feuer erhalten wird, g die Einsatzthür, welche zum Füllen und Entleeren des Herdes dient; h endlich ist eine kleine Oeffnung (Arbeitsthür), welche zur Einführung der beim Puddeln benützten Ge- räthe (Rührhaken und Spitze) dient.
Der Herd besteht aus einer dicken eisernen Sohlplatte, um deren Rand sich ein hohler gußeiserner Rahmen legt, welcher behufs Abkühlung beständig von einem Strome kalten Wassers durchflossen wird. Dieser Herdraum erhält eine Aus- kleidung von sehr strengflüssiger, an Eisenoxyduloxyd reichen Schlacke, welche man bei sehr hoher Temperatur
[Abbildung]
Fig. 35.
Beim Puddelofen.
aufschmilzt. Dieselbe schützt Sohle und Herdwände vor der Einwirkung der Schmelz- gluth des verarbeiteten Ma- teriales und verhindert gleich- zeitig eine zu starke Abkühlung des geschmolzenen Eisens. Den Abschluß des Ganzen bilden vorne, hinten und auf der Seite der Feuerung Mauern; auf der anderen Schmalseite liegt der Fuchs. Oben wird der Ofen durch ein Gewölbe geschlossen, das über der Feuerung horizontal liegt, über den Herd hinweg gegen den Fuchs hin aber allmählich abfällt.
Beim Flammofen fällt meistens die Zuführung von Verbrennungsluft hinweg, ebenso die Verwendung der kostspieligen verkohlten Brennstoffe. Statt dessen bewirkt die Esse, in welcher die leichte, erwärmte, aus- gedehnte Luft mit großer Schnelligkeit nach aufwärts steigt, den Zufluß der frischen, kalten Luft durch den Rost. Es wird die Druckwirkung des Gebläses durch die Saugwirkung der Esse ersetzt. Ist der Aschenfall unter dem Roste hin- reichend hoch, so kann die von der Unterseite des Rostes ausstrahlende Wärme genügen, um ein Aufsteigen der Luft zum Brennstoff hervorzurufen. Man braucht dann oberhalb des Rostes nur eine kurze Esse, oder läßt einfach die erzeugte Flamme direct aus Oeffnungen des Arbeitsraumes entweichen. Unter diesen Um- ständen kann die Flamme einen gewissen Ueberdruck zeigen und das Eindringen abkühlend und oxydirend wirkender kalter Luft unmöglich machen. Die Flamme
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Herdfeuer und Flammofen.
herd durch die »Feuerbrücke« d, Arbeitsherd und Fuchs durch die »Fuchsbrücke« e. f iſt die Schüröffnung, durch welche das Feuer erhalten wird, g die Einſatzthür, welche zum Füllen und Entleeren des Herdes dient; h endlich iſt eine kleine Oeffnung (Arbeitsthür), welche zur Einführung der beim Puddeln benützten Ge- räthe (Rührhaken und Spitze) dient.
Der Herd beſteht aus einer dicken eiſernen Sohlplatte, um deren Rand ſich ein hohler gußeiſerner Rahmen legt, welcher behufs Abkühlung beſtändig von einem Strome kalten Waſſers durchfloſſen wird. Dieſer Herdraum erhält eine Aus- kleidung von ſehr ſtrengflüſſiger, an Eiſenoxyduloxyd reichen Schlacke, welche man bei ſehr hoher Temperatur
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Fig. 35.
Beim Puddelofen.
aufſchmilzt. Dieſelbe ſchützt Sohle und Herdwände vor der Einwirkung der Schmelz- gluth des verarbeiteten Ma- teriales und verhindert gleich- zeitig eine zu ſtarke Abkühlung des geſchmolzenen Eiſens. Den Abſchluß des Ganzen bilden vorne, hinten und auf der Seite der Feuerung Mauern; auf der anderen Schmalſeite liegt der Fuchs. Oben wird der Ofen durch ein Gewölbe geſchloſſen, das über der Feuerung horizontal liegt, über den Herd hinweg gegen den Fuchs hin aber allmählich abfällt.
Beim Flammofen fällt meiſtens die Zuführung von Verbrennungsluft hinweg, ebenſo die Verwendung der koſtſpieligen verkohlten Brennſtoffe. Statt deſſen bewirkt die Eſſe, in welcher die leichte, erwärmte, aus- gedehnte Luft mit großer Schnelligkeit nach aufwärts ſteigt, den Zufluß der friſchen, kalten Luft durch den Roſt. Es wird die Druckwirkung des Gebläſes durch die Saugwirkung der Eſſe erſetzt. Iſt der Aſchenfall unter dem Roſte hin- reichend hoch, ſo kann die von der Unterſeite des Roſtes ausſtrahlende Wärme genügen, um ein Aufſteigen der Luft zum Brennſtoff hervorzurufen. Man braucht dann oberhalb des Roſtes nur eine kurze Eſſe, oder läßt einfach die erzeugte Flamme direct aus Oeffnungen des Arbeitsraumes entweichen. Unter dieſen Um- ſtänden kann die Flamme einen gewiſſen Ueberdruck zeigen und das Eindringen abkühlend und oxydirend wirkender kalter Luft unmöglich machen. Die Flamme
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Herdfeuer und Flammofen.
herd durch die »Feuerbrücke« d, Arbeitsherd und Fuchs durch die »Fuchsbrücke« e.
f iſt die Schüröffnung, durch welche das Feuer erhalten wird, g die Einſatzthür,
welche zum Füllen und Entleeren des Herdes dient; h endlich iſt eine kleine
Oeffnung (Arbeitsthür), welche zur Einführung der beim Puddeln benützten Ge-
räthe (Rührhaken und Spitze) dient.
Der Herd beſteht aus einer dicken eiſernen Sohlplatte, um deren Rand ſich
ein hohler gußeiſerner Rahmen legt, welcher behufs Abkühlung beſtändig von
einem Strome kalten Waſſers durchfloſſen wird. Dieſer Herdraum erhält eine Aus-
kleidung von ſehr ſtrengflüſſiger, an Eiſenoxyduloxyd reichen Schlacke, welche man
bei ſehr hoher Temperatur
[Abbildung Fig. 35. Beim Puddelofen.]
aufſchmilzt. Dieſelbe ſchützt
Sohle und Herdwände vor
der Einwirkung der Schmelz-
gluth des verarbeiteten Ma-
teriales und verhindert gleich-
zeitig eine zu ſtarke Abkühlung
des geſchmolzenen Eiſens.
Den Abſchluß des Ganzen
bilden vorne, hinten und auf
der Seite der Feuerung
Mauern; auf der anderen
Schmalſeite liegt der Fuchs.
Oben wird der Ofen durch
ein Gewölbe geſchloſſen, das
über der Feuerung horizontal
liegt, über den Herd hinweg
gegen den Fuchs hin aber
allmählich abfällt.
Beim Flammofen fällt
meiſtens die Zuführung von
Verbrennungsluft hinweg, ebenſo die Verwendung der koſtſpieligen verkohlten
Brennſtoffe. Statt deſſen bewirkt die Eſſe, in welcher die leichte, erwärmte, aus-
gedehnte Luft mit großer Schnelligkeit nach aufwärts ſteigt, den Zufluß der friſchen,
kalten Luft durch den Roſt. Es wird die Druckwirkung des Gebläſes durch die
Saugwirkung der Eſſe erſetzt. Iſt der Aſchenfall unter dem Roſte hin-
reichend hoch, ſo kann die von der Unterſeite des Roſtes ausſtrahlende Wärme
genügen, um ein Aufſteigen der Luft zum Brennſtoff hervorzurufen. Man braucht
dann oberhalb des Roſtes nur eine kurze Eſſe, oder läßt einfach die erzeugte
Flamme direct aus Oeffnungen des Arbeitsraumes entweichen. Unter dieſen Um-
ſtänden kann die Flamme einen gewiſſen Ueberdruck zeigen und das Eindringen
abkühlend und oxydirend wirkender kalter Luft unmöglich machen. Die Flamme
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/71>, abgerufen am 21.11.2024.
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