man ihn, seines historischen Werthes wegen, in allen Theilen wieder herstellte und geeigneten Ortes aufstellte.
Trotzdem es sich bei dem Bauer'schen Unterseeboote um einen ersten Versuch handelte, war dasselbe, wie sich jetzt beurtheilen läßt, sehr sinnreich construirt. Es war ein allseitig geschlossenes, aus Eisenblech hergestelltes Fahrzeug von 7.9 Meter Länge, 2 Meter Breite und 3 Meter Höhe. Von oben gesehen, glich es einiger- maßen den jetzigen Fischtorpedos; von der Seite gesehen, wich es aber von dieser Form sehr ab; es glich einem kurzen, gedrungenen Schiffskörper, welcher hinten mit Steuer und Schraube versehen war, während der Vordertheil sich in einem Kopf verdickte, in welchem mit starken Glastafeln verschlossene Oeffnungen angebracht waren. Neben diesen befanden sich einige mit Gummi verschlossene Oeffnungen, durch welche man von innen herausgreifen konnte, um auf diese Weise an einem
[Abbildung]
Fig. 524.
Nordenfeltboot unter Wasser.
Schiffskörper eine Sprengmine anbringen zu können, die sodann, sobald der Brand- taucher sich in Sicherheit gebracht hatte, mittelst einer elektrischen Leitung zur Explosion gebracht werden konnte. Auch der Betriebsmechanismus, dessen Ein- richtung wir übergehen, war sehr sinnreich. Das Heben und Senken des Tauchers geschah durch Ein- und Auspumpen von Wasser.
Es blieb lange bei diesem ersten Versuche, denn, wie bereits hervorgehoben, erst mit dem Fortschreiten des Torpedowesens wandte man sich dem Principe des Unterseebootes wieder mit lebhafterem Interesse zu. Vom rein technischen Stand- punkte handelte es sich bei Verwirklichung dieses Principes im Wesentlichen um zwei Hauptmomente: Sicherheit des Untertauchens beziehungsweise des Empor- tauchens und exact functionirende Einrichtungen zur Fortbewegung des Bootes unter Wasser. Als drittes Moment stellt man neuerdings mit Rücksicht auf die besondere Verwendung dieser Fahrzeuge im Seekampfe die Bedingung, daß sie, neben ihrer Sonderbestimmung, auch als einfache Torpedoboote benützt werden können. Die Gestalt ist bei den meisten der neueren submarinen Boote die zuerst
Die ſubmarinen Kampfmittel.
man ihn, ſeines hiſtoriſchen Werthes wegen, in allen Theilen wieder herſtellte und geeigneten Ortes aufſtellte.
Trotzdem es ſich bei dem Bauer'ſchen Unterſeeboote um einen erſten Verſuch handelte, war dasſelbe, wie ſich jetzt beurtheilen läßt, ſehr ſinnreich conſtruirt. Es war ein allſeitig geſchloſſenes, aus Eiſenblech hergeſtelltes Fahrzeug von 7‧9 Meter Länge, 2 Meter Breite und 3 Meter Höhe. Von oben geſehen, glich es einiger- maßen den jetzigen Fiſchtorpedos; von der Seite geſehen, wich es aber von dieſer Form ſehr ab; es glich einem kurzen, gedrungenen Schiffskörper, welcher hinten mit Steuer und Schraube verſehen war, während der Vordertheil ſich in einem Kopf verdickte, in welchem mit ſtarken Glastafeln verſchloſſene Oeffnungen angebracht waren. Neben dieſen befanden ſich einige mit Gummi verſchloſſene Oeffnungen, durch welche man von innen herausgreifen konnte, um auf dieſe Weiſe an einem
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Fig. 524.
Nordenfeltboot unter Waſſer.
Schiffskörper eine Sprengmine anbringen zu können, die ſodann, ſobald der Brand- taucher ſich in Sicherheit gebracht hatte, mittelſt einer elektriſchen Leitung zur Exploſion gebracht werden konnte. Auch der Betriebsmechanismus, deſſen Ein- richtung wir übergehen, war ſehr ſinnreich. Das Heben und Senken des Tauchers geſchah durch Ein- und Auspumpen von Waſſer.
Es blieb lange bei dieſem erſten Verſuche, denn, wie bereits hervorgehoben, erſt mit dem Fortſchreiten des Torpedoweſens wandte man ſich dem Principe des Unterſeebootes wieder mit lebhafterem Intereſſe zu. Vom rein techniſchen Stand- punkte handelte es ſich bei Verwirklichung dieſes Principes im Weſentlichen um zwei Hauptmomente: Sicherheit des Untertauchens beziehungsweiſe des Empor- tauchens und exact functionirende Einrichtungen zur Fortbewegung des Bootes unter Waſſer. Als drittes Moment ſtellt man neuerdings mit Rückſicht auf die beſondere Verwendung dieſer Fahrzeuge im Seekampfe die Bedingung, daß ſie, neben ihrer Sonderbeſtimmung, auch als einfache Torpedoboote benützt werden können. Die Geſtalt iſt bei den meiſten der neueren ſubmarinen Boote die zuerſt
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Die ſubmarinen Kampfmittel.
man ihn, ſeines hiſtoriſchen Werthes wegen, in allen Theilen wieder herſtellte und
geeigneten Ortes aufſtellte.
Trotzdem es ſich bei dem Bauer'ſchen Unterſeeboote um einen erſten Verſuch
handelte, war dasſelbe, wie ſich jetzt beurtheilen läßt, ſehr ſinnreich conſtruirt. Es
war ein allſeitig geſchloſſenes, aus Eiſenblech hergeſtelltes Fahrzeug von 7‧9 Meter
Länge, 2 Meter Breite und 3 Meter Höhe. Von oben geſehen, glich es einiger-
maßen den jetzigen Fiſchtorpedos; von der Seite geſehen, wich es aber von dieſer
Form ſehr ab; es glich einem kurzen, gedrungenen Schiffskörper, welcher hinten
mit Steuer und Schraube verſehen war, während der Vordertheil ſich in einem Kopf
verdickte, in welchem mit ſtarken Glastafeln verſchloſſene Oeffnungen angebracht
waren. Neben dieſen befanden ſich einige mit Gummi verſchloſſene Oeffnungen,
durch welche man von innen herausgreifen konnte, um auf dieſe Weiſe an einem
[Abbildung Fig. 524. Nordenfeltboot unter Waſſer.]
Schiffskörper eine Sprengmine anbringen zu können, die ſodann, ſobald der Brand-
taucher ſich in Sicherheit gebracht hatte, mittelſt einer elektriſchen Leitung zur
Exploſion gebracht werden konnte. Auch der Betriebsmechanismus, deſſen Ein-
richtung wir übergehen, war ſehr ſinnreich. Das Heben und Senken des Tauchers
geſchah durch Ein- und Auspumpen von Waſſer.
Es blieb lange bei dieſem erſten Verſuche, denn, wie bereits hervorgehoben,
erſt mit dem Fortſchreiten des Torpedoweſens wandte man ſich dem Principe des
Unterſeebootes wieder mit lebhafterem Intereſſe zu. Vom rein techniſchen Stand-
punkte handelte es ſich bei Verwirklichung dieſes Principes im Weſentlichen um
zwei Hauptmomente: Sicherheit des Untertauchens beziehungsweiſe des Empor-
tauchens und exact functionirende Einrichtungen zur Fortbewegung des Bootes
unter Waſſer. Als drittes Moment ſtellt man neuerdings mit Rückſicht auf die
beſondere Verwendung dieſer Fahrzeuge im Seekampfe die Bedingung, daß ſie,
neben ihrer Sonderbeſtimmung, auch als einfache Torpedoboote benützt werden
können. Die Geſtalt iſt bei den meiſten der neueren ſubmarinen Boote die zuerſt
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/739>, abgerufen am 22.11.2024.
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