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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Die Converter-Processe und das Martin-Verfahren.
Kohlenstoffes die aus dem Halse der Birne hervorschießende helle Flamme (Kohlen-
oxyd, der mit dem Sauerstoffe der Luft zu Kohlensäure verbrennt) erlischt. Um
nun unmittelbar auf Stahl von bestimmtem Kohlenstoffgehalt arbeiten zu können,
bedient man sich des Spectroskops. Da mit dem Beginn der Verbrennung des
Kohlenstoffes im Spectroskop mehrere Gruppen hellleuchtender grüner, von ver-
brennenden Mangandämpfen herrührende Linien auftreten, deren vollständiges Ver-
schwinden mit der Entkohlung genau zusammenfällt, erkennt der Blasemeister auf
die Secunde genau das Ende des Processes.

[Abbildung] Fig. 53.

Converter-Proceß bei Beginn.

[Abbildung] Fig. 54.

Converter-Proceß am Schlusse des Entkohlens.


Sind also die letzten grünen Linien verschwunden, so senkt man die Birne
in die Anfangsstellung zurück, sperrt das Gebläse ab und prüft nun das Metall
und die Schlacke auf ihre Beschaffenheit. Die Metallkörnchen müssen sich leicht ab-
platten lassen, die Schlacke zeigt eine braungelbe Farbe mit schwarzer, glänzender
Oberfläche. Je nach der Qualität des Productes, das man erhalten will, wird --
wie bereits erwähnt -- mehr oder weniger geschmolzenes Spiegeleisen (oder Ferro-
mangan) zugegeben, einen Moment lang zur Mischung aufgerichtet und geblasen,
und endlich der blau leuchtende Metallstrom durch völliges Neigen der Birne in
die mit Thon ausgefütterte, vorher auf Glühhitze erwärmte Gießpfanne entleert. Aus

Die Converter-Proceſſe und das Martin-Verfahren.
Kohlenſtoffes die aus dem Halſe der Birne hervorſchießende helle Flamme (Kohlen-
oxyd, der mit dem Sauerſtoffe der Luft zu Kohlenſäure verbrennt) erliſcht. Um
nun unmittelbar auf Stahl von beſtimmtem Kohlenſtoffgehalt arbeiten zu können,
bedient man ſich des Spectroſkops. Da mit dem Beginn der Verbrennung des
Kohlenſtoffes im Spectroſkop mehrere Gruppen hellleuchtender grüner, von ver-
brennenden Mangandämpfen herrührende Linien auftreten, deren vollſtändiges Ver-
ſchwinden mit der Entkohlung genau zuſammenfällt, erkennt der Blaſemeiſter auf
die Secunde genau das Ende des Proceſſes.

[Abbildung] Fig. 53.

Converter-Proceß bei Beginn.

[Abbildung] Fig. 54.

Converter-Proceß am Schluſſe des Entkohlens.


Sind alſo die letzten grünen Linien verſchwunden, ſo ſenkt man die Birne
in die Anfangsſtellung zurück, ſperrt das Gebläſe ab und prüft nun das Metall
und die Schlacke auf ihre Beſchaffenheit. Die Metallkörnchen müſſen ſich leicht ab-
platten laſſen, die Schlacke zeigt eine braungelbe Farbe mit ſchwarzer, glänzender
Oberfläche. Je nach der Qualität des Productes, das man erhalten will, wird —
wie bereits erwähnt — mehr oder weniger geſchmolzenes Spiegeleiſen (oder Ferro-
mangan) zugegeben, einen Moment lang zur Miſchung aufgerichtet und geblaſen,
und endlich der blau leuchtende Metallſtrom durch völliges Neigen der Birne in
die mit Thon ausgefütterte, vorher auf Glühhitze erwärmte Gießpfanne entleert. Aus

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[63/0085] Die Converter-Proceſſe und das Martin-Verfahren. Kohlenſtoffes die aus dem Halſe der Birne hervorſchießende helle Flamme (Kohlen- oxyd, der mit dem Sauerſtoffe der Luft zu Kohlenſäure verbrennt) erliſcht. Um nun unmittelbar auf Stahl von beſtimmtem Kohlenſtoffgehalt arbeiten zu können, bedient man ſich des Spectroſkops. Da mit dem Beginn der Verbrennung des Kohlenſtoffes im Spectroſkop mehrere Gruppen hellleuchtender grüner, von ver- brennenden Mangandämpfen herrührende Linien auftreten, deren vollſtändiges Ver- ſchwinden mit der Entkohlung genau zuſammenfällt, erkennt der Blaſemeiſter auf die Secunde genau das Ende des Proceſſes. [Abbildung Fig. 53. Converter-Proceß bei Beginn.] [Abbildung Fig. 54. Converter-Proceß am Schluſſe des Entkohlens.] Sind alſo die letzten grünen Linien verſchwunden, ſo ſenkt man die Birne in die Anfangsſtellung zurück, ſperrt das Gebläſe ab und prüft nun das Metall und die Schlacke auf ihre Beſchaffenheit. Die Metallkörnchen müſſen ſich leicht ab- platten laſſen, die Schlacke zeigt eine braungelbe Farbe mit ſchwarzer, glänzender Oberfläche. Je nach der Qualität des Productes, das man erhalten will, wird — wie bereits erwähnt — mehr oder weniger geſchmolzenes Spiegeleiſen (oder Ferro- mangan) zugegeben, einen Moment lang zur Miſchung aufgerichtet und geblaſen, und endlich der blau leuchtende Metallſtrom durch völliges Neigen der Birne in die mit Thon ausgefütterte, vorher auf Glühhitze erwärmte Gießpfanne entleert. Aus

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/85>, abgerufen am 21.11.2024.