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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Dritter Abschnitt.
letzterer werden dann durch Heben eines Zapfenventils die im Kreise aufgestellten
prismatischen Gießformen (Ingots, Coquillen) gefüllt.

Die Handhabung dieser riesigen Massen, das Drehen der Birne, das Zu-
lassen der Luft etc. geschieht von einem erhöhten Podium aus, wo ein einziger
Vorarbeiter die verschiedenen Ventile einer Wasserdruckvorrichtung öffnet und schließt.
Ohne diese hydraulischen Krahne, die nach dem Princip der hydraulischen Presse
wirken, würde die Handhabung sehr schwierig sein. Die Wasserdruckpumpen ar-
beiten continuirlich, sie haben mittelst des eingepumpten Wassers einen sehr stark
[Abbildung] Fig. 55.

Couverter-Proceß, Kippen der Birne.

[Abbildung] Fig. 56.

Converter-Proceß, Füllung der Ingots.


belasteten Accumulatorenkolben, der nun das gepreßte Wasser in die verschiedenen
hydraulischen Pressen sendet, welche die Hebevorrichtung in Bewegung setzen.

In der Gesammtdisposition der europäischen Bessemerwerke hat sich seit Ein-
führung dieses Verfahrens (1856) kaum etwas geändert. Man hat fast überall die
Anordnung von zwei Convertern an einer halbkreisförmigen Gießgrube beibehalten,
welche durch einen gemeinsamen Gießkrahn bedient werden. Es kommt aber auch
mehrfach eine Anordnung vor, bei welcher mehrere Couverter (z. B. vier) in einer
Reihe liegen, an Stelle der Gießgrube ein Gießcanal tritt, und die Central-Gieß-
krahne durch einen fahrbaren Krahn ersetzt sind. Die Blasedauer der Chargen

Dritter Abſchnitt.
letzterer werden dann durch Heben eines Zapfenventils die im Kreiſe aufgeſtellten
prismatiſchen Gießformen (Ingots, Coquillen) gefüllt.

Die Handhabung dieſer rieſigen Maſſen, das Drehen der Birne, das Zu-
laſſen der Luft ꝛc. geſchieht von einem erhöhten Podium aus, wo ein einziger
Vorarbeiter die verſchiedenen Ventile einer Waſſerdruckvorrichtung öffnet und ſchließt.
Ohne dieſe hydrauliſchen Krahne, die nach dem Princip der hydrauliſchen Preſſe
wirken, würde die Handhabung ſehr ſchwierig ſein. Die Waſſerdruckpumpen ar-
beiten continuirlich, ſie haben mittelſt des eingepumpten Waſſers einen ſehr ſtark
[Abbildung] Fig. 55.

Couverter-Proceß, Kippen der Birne.

[Abbildung] Fig. 56.

Converter-Proceß, Füllung der Ingots.


belaſteten Accumulatorenkolben, der nun das gepreßte Waſſer in die verſchiedenen
hydrauliſchen Preſſen ſendet, welche die Hebevorrichtung in Bewegung ſetzen.

In der Geſammtdispoſition der europäiſchen Beſſemerwerke hat ſich ſeit Ein-
führung dieſes Verfahrens (1856) kaum etwas geändert. Man hat faſt überall die
Anordnung von zwei Convertern an einer halbkreisförmigen Gießgrube beibehalten,
welche durch einen gemeinſamen Gießkrahn bedient werden. Es kommt aber auch
mehrfach eine Anordnung vor, bei welcher mehrere Couverter (z. B. vier) in einer
Reihe liegen, an Stelle der Gießgrube ein Gießcanal tritt, und die Central-Gieß-
krahne durch einen fahrbaren Krahn erſetzt ſind. Die Blaſedauer der Chargen

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[64/0086] Dritter Abſchnitt. letzterer werden dann durch Heben eines Zapfenventils die im Kreiſe aufgeſtellten prismatiſchen Gießformen (Ingots, Coquillen) gefüllt. Die Handhabung dieſer rieſigen Maſſen, das Drehen der Birne, das Zu- laſſen der Luft ꝛc. geſchieht von einem erhöhten Podium aus, wo ein einziger Vorarbeiter die verſchiedenen Ventile einer Waſſerdruckvorrichtung öffnet und ſchließt. Ohne dieſe hydrauliſchen Krahne, die nach dem Princip der hydrauliſchen Preſſe wirken, würde die Handhabung ſehr ſchwierig ſein. Die Waſſerdruckpumpen ar- beiten continuirlich, ſie haben mittelſt des eingepumpten Waſſers einen ſehr ſtark [Abbildung Fig. 55. Couverter-Proceß, Kippen der Birne.] [Abbildung Fig. 56. Converter-Proceß, Füllung der Ingots.] belaſteten Accumulatorenkolben, der nun das gepreßte Waſſer in die verſchiedenen hydrauliſchen Preſſen ſendet, welche die Hebevorrichtung in Bewegung ſetzen. In der Geſammtdispoſition der europäiſchen Beſſemerwerke hat ſich ſeit Ein- führung dieſes Verfahrens (1856) kaum etwas geändert. Man hat faſt überall die Anordnung von zwei Convertern an einer halbkreisförmigen Gießgrube beibehalten, welche durch einen gemeinſamen Gießkrahn bedient werden. Es kommt aber auch mehrfach eine Anordnung vor, bei welcher mehrere Couverter (z. B. vier) in einer Reihe liegen, an Stelle der Gießgrube ein Gießcanal tritt, und die Central-Gieß- krahne durch einen fahrbaren Krahn erſetzt ſind. Die Blaſedauer der Chargen

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/86>, abgerufen am 09.11.2024.