Den Drehthürmen kommt der Vortheil zu, namentlich seitdem man sie mit Minimalscharten ausrüstete, daß sie nach Abgabe des Schusses, um neuerlich zu laden, vom Feinde abgedreht werden können. Indeß schließt dies die Gefahr des Getroffenwerdens keineswegs aus. Wir haben weiter oben vernommen, auf welche Weise der Oberstlieutenant Schumann durch seine versenkbaren Lafetten diesem
[Abbildung]
Fig. 634.
Panzerthurm der Maasbefestigungen, System Mougin. Armirung: Zwei 15 Centimeter-Geschütze.
Uebelstande zu be- gegnen wußte. Die Franzosen haben ihrerseits durch zwei Constructionen das- selbe Ziel zu er- reichen angestrebt, und sind dieselben in den Fig. 632 und 633 abgebildet. Die eine derselben rührt von dem Obersten Souriau her. Der Kuppelthurm mit den Geschützen schmiegt sich hier hart an den Vor- panzer an und ruht auf einem Blech- cylinder, der mit einer Taucherglocke in Verbindung steht. Der Thurm wird daher durch die letztere, welche in einem großen Wasserreservoir schwimmt, getragen. Auf der linken Seite des Thurmes ist in der Abbildung das Triebwerk ersichtlich, das in den Zahnkranz des Thurmes eingreift und dadurch die Drehung des letzteren bewirkt. Das Heben und Senken des Thurmes findet durch ein Hebelwerk statt, das auf dem Boden oberhalb des Wasserreservoirs und in Verbindung mit dem Cylinder angebracht ist.
Die zweite in Fig. 633. dargestellte Construction, deren Urheber Oberst Bussieres ist, basirt gleichfalls auf hydraulischen Einrichtungen, welche indeß
Zweiter Abſchnitt.
Den Drehthürmen kommt der Vortheil zu, namentlich ſeitdem man ſie mit Minimalſcharten ausrüſtete, daß ſie nach Abgabe des Schuſſes, um neuerlich zu laden, vom Feinde abgedreht werden können. Indeß ſchließt dies die Gefahr des Getroffenwerdens keineswegs aus. Wir haben weiter oben vernommen, auf welche Weiſe der Oberſtlieutenant Schumann durch ſeine verſenkbaren Lafetten dieſem
[Abbildung]
Fig. 634.
Panzerthurm der Maasbefeſtigungen, Syſtem Mougin. Armirung: Zwei 15 Centimeter-Geſchütze.
Uebelſtande zu be- gegnen wußte. Die Franzoſen haben ihrerſeits durch zwei Conſtructionen das- ſelbe Ziel zu er- reichen angeſtrebt, und ſind dieſelben in den Fig. 632 und 633 abgebildet. Die eine derſelben rührt von dem Oberſten Souriau her. Der Kuppelthurm mit den Geſchützen ſchmiegt ſich hier hart an den Vor- panzer an und ruht auf einem Blech- cylinder, der mit einer Taucherglocke in Verbindung ſteht. Der Thurm wird daher durch die letztere, welche in einem großen Waſſerreſervoir ſchwimmt, getragen. Auf der linken Seite des Thurmes iſt in der Abbildung das Triebwerk erſichtlich, das in den Zahnkranz des Thurmes eingreift und dadurch die Drehung des letzteren bewirkt. Das Heben und Senken des Thurmes findet durch ein Hebelwerk ſtatt, das auf dem Boden oberhalb des Waſſerreſervoirs und in Verbindung mit dem Cylinder angebracht iſt.
Die zweite in Fig. 633. dargeſtellte Conſtruction, deren Urheber Oberſt Buſſières iſt, baſirt gleichfalls auf hydrauliſchen Einrichtungen, welche indeß
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Zweiter Abſchnitt.
Den Drehthürmen kommt der Vortheil zu, namentlich ſeitdem man ſie mit
Minimalſcharten ausrüſtete, daß ſie nach Abgabe des Schuſſes, um neuerlich zu
laden, vom Feinde abgedreht werden können. Indeß ſchließt dies die Gefahr des
Getroffenwerdens keineswegs aus. Wir haben weiter oben vernommen, auf welche
Weiſe der Oberſtlieutenant Schumann durch ſeine verſenkbaren Lafetten dieſem
[Abbildung Fig. 634. Panzerthurm der Maasbefeſtigungen, Syſtem Mougin. Armirung: Zwei
15 Centimeter-Geſchütze.]
Uebelſtande zu be-
gegnen wußte. Die
Franzoſen haben
ihrerſeits durch zwei
Conſtructionen das-
ſelbe Ziel zu er-
reichen angeſtrebt,
und ſind dieſelben
in den Fig. 632 und
633 abgebildet. Die
eine derſelben rührt
von dem Oberſten
Souriau her. Der
Kuppelthurm mit
den Geſchützen
ſchmiegt ſich hier
hart an den Vor-
panzer an und ruht
auf einem Blech-
cylinder, der mit
einer Taucherglocke
in Verbindung ſteht.
Der Thurm wird
daher durch die
letztere, welche in
einem großen
Waſſerreſervoir
ſchwimmt, getragen.
Auf der linken Seite
des Thurmes iſt in
der Abbildung das Triebwerk erſichtlich, das in den Zahnkranz des Thurmes
eingreift und dadurch die Drehung des letzteren bewirkt. Das Heben und Senken
des Thurmes findet durch ein Hebelwerk ſtatt, das auf dem Boden oberhalb des
Waſſerreſervoirs und in Verbindung mit dem Cylinder angebracht iſt.
Die zweite in Fig. 633. dargeſtellte Conſtruction, deren Urheber Oberſt
Buſſières iſt, baſirt gleichfalls auf hydrauliſchen Einrichtungen, welche indeß
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 782. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/864>, abgerufen am 22.11.2024.
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