15.5 Centimeter. Die Schießversuche bezweckten die Erprobung der Kriegsbrauchbarkeit der Thürme, d. h. vorzugsweise der Trefffähigkeit der Thurmgeschütze, und die Er- probung der Widerstandsfähigkeit der Kuppelpanzer. Die Versuche bestanden aus langsamem Salvenfeuer, Salvenschnellfeuer und langsamem Einzelfeuer aus beiden Thürmen; ferner auch die Beschießung der Panzerthürme, und zwar der ge- wöhnlichen Platten der Thürme, der Schartenplatten und des Vorpanzers. Auch fand eine Erprobung der Panzerthürme bezüglich der Trefffähigkeit der Thurm- geschütze statt.
Die Bange-Kanone erzielte 33.3%, die Krupp'sche 60.8% Treffer; die erstere blieb also ganz bedeutend im Rückstand. Es zeigte sich hierbei, daß die Bedienung der Krupp'schen Kanone keine nennenswerthe Störung verursachte, während bei der Bange-Kanone sich zeitraubende Manipulationen dadurch ergaben, daß der Ver- schluß sich der Bedienung vielfach als widerspenstig erwies, wodurch starke Ver- zögerungen im Schießen eintraten. Es zeigte sich ferner, daß der Pulverdampf im Gruson'schen Thurme den Aufenthalt in demselben nicht beeinträchtigte, während er im französischen Thurme beschwerlich wurde. Bemerkenswerth ist, daß man bezüglich der Construction des deutschen Thurmes insoferne schwere Bedenken hegte, als angenommen wurde, die starre Verbindung von Geschütz und Panzer könnte, durch das Aufschlagen der Geschosse, bedenkliche Störungen im System hervorrufen. Die Versuche haben nun das Gegentheil ergeben, indem gerade diejenige Platte, unter welchen die Rücklaufkarren zur Festlegung des Geschützes liegen, die meisten Geschoßaufschläge erhielt, ohne im Geringsten Schaden zu nehmen. Bezüglich der Widerstandsfähigkeit des Panzers gegen aufschlagende Geschosse zeigte sich der deutsche Thurm dem französischen überlegen, wogegen bei letzterem der Vorpanzer als widerstandskräftiger sich erwies.
Zweiter Abſchnitt.
15‧5 Centimeter. Die Schießverſuche bezweckten die Erprobung der Kriegsbrauchbarkeit der Thürme, d. h. vorzugsweiſe der Trefffähigkeit der Thurmgeſchütze, und die Er- probung der Widerſtandsfähigkeit der Kuppelpanzer. Die Verſuche beſtanden aus langſamem Salvenfeuer, Salvenſchnellfeuer und langſamem Einzelfeuer aus beiden Thürmen; ferner auch die Beſchießung der Panzerthürme, und zwar der ge- wöhnlichen Platten der Thürme, der Schartenplatten und des Vorpanzers. Auch fand eine Erprobung der Panzerthürme bezüglich der Trefffähigkeit der Thurm- geſchütze ſtatt.
Die Bange-Kanone erzielte 33‧3%, die Krupp'ſche 60‧8% Treffer; die erſtere blieb alſo ganz bedeutend im Rückſtand. Es zeigte ſich hierbei, daß die Bedienung der Krupp'ſchen Kanone keine nennenswerthe Störung verurſachte, während bei der Bange-Kanone ſich zeitraubende Manipulationen dadurch ergaben, daß der Ver- ſchluß ſich der Bedienung vielfach als widerſpenſtig erwies, wodurch ſtarke Ver- zögerungen im Schießen eintraten. Es zeigte ſich ferner, daß der Pulverdampf im Gruſon'ſchen Thurme den Aufenthalt in demſelben nicht beeinträchtigte, während er im franzöſiſchen Thurme beſchwerlich wurde. Bemerkenswerth iſt, daß man bezüglich der Conſtruction des deutſchen Thurmes inſoferne ſchwere Bedenken hegte, als angenommen wurde, die ſtarre Verbindung von Geſchütz und Panzer könnte, durch das Aufſchlagen der Geſchoſſe, bedenkliche Störungen im Syſtem hervorrufen. Die Verſuche haben nun das Gegentheil ergeben, indem gerade diejenige Platte, unter welchen die Rücklaufkarren zur Feſtlegung des Geſchützes liegen, die meiſten Geſchoßaufſchläge erhielt, ohne im Geringſten Schaden zu nehmen. Bezüglich der Widerſtandsfähigkeit des Panzers gegen aufſchlagende Geſchoſſe zeigte ſich der deutſche Thurm dem franzöſiſchen überlegen, wogegen bei letzterem der Vorpanzer als widerſtandskräftiger ſich erwies.
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Zweiter Abſchnitt.
15‧5 Centimeter. Die Schießverſuche bezweckten die Erprobung der Kriegsbrauchbarkeit
der Thürme, d. h. vorzugsweiſe der Trefffähigkeit der Thurmgeſchütze, und die Er-
probung der Widerſtandsfähigkeit der Kuppelpanzer. Die Verſuche beſtanden aus
langſamem Salvenfeuer, Salvenſchnellfeuer und langſamem Einzelfeuer aus beiden
Thürmen; ferner auch die Beſchießung der Panzerthürme, und zwar der ge-
wöhnlichen Platten der Thürme, der Schartenplatten und des Vorpanzers. Auch
fand eine Erprobung der Panzerthürme bezüglich der Trefffähigkeit der Thurm-
geſchütze ſtatt.
Die Bange-Kanone erzielte 33‧3%, die Krupp'ſche 60‧8% Treffer; die erſtere
blieb alſo ganz bedeutend im Rückſtand. Es zeigte ſich hierbei, daß die Bedienung
der Krupp'ſchen Kanone keine nennenswerthe Störung verurſachte, während bei der
Bange-Kanone ſich zeitraubende Manipulationen dadurch ergaben, daß der Ver-
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zögerungen im Schießen eintraten. Es zeigte ſich ferner, daß der Pulverdampf im
Gruſon'ſchen Thurme den Aufenthalt in demſelben nicht beeinträchtigte, während er
im franzöſiſchen Thurme beſchwerlich wurde. Bemerkenswerth iſt, daß man bezüglich
der Conſtruction des deutſchen Thurmes inſoferne ſchwere Bedenken hegte, als
angenommen wurde, die ſtarre Verbindung von Geſchütz und Panzer könnte, durch
das Aufſchlagen der Geſchoſſe, bedenkliche Störungen im Syſtem hervorrufen.
Die Verſuche haben nun das Gegentheil ergeben, indem gerade diejenige Platte,
unter welchen die Rücklaufkarren zur Feſtlegung des Geſchützes liegen, die meiſten
Geſchoßaufſchläge erhielt, ohne im Geringſten Schaden zu nehmen. Bezüglich der
Widerſtandsfähigkeit des Panzers gegen aufſchlagende Geſchoſſe zeigte ſich der
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 790. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/872>, abgerufen am 22.11.2024.
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