setzt sich aus folgenden Theilen zusammen: dem Gewehrschaft Sch, dem Lauf L und dem Rahmen R. In dem seitlich angebohrten Lauf ragt ein stählerner Piston bis in die innere Laufbohrung. Zwischen diesem Piston und der Fixirschraube S wird ein kupferner Cylinder K mit genau bekanntem Querschnitt fix eingeschraubt. Hierauf wird das Gasspannungsgewehr mit einer normalen Patrone geladen und abgefeuert. Sowie das Geschoß den Piston passirt hat, wirkt der Gasdruck auf denselben; er wird nach außen auf den kupfernen Cylinder gedrückt und letzterer,
[Abbildung]
Fig. 677.
Apparat Le Boulange.
von der Fixirschraube festgehalten, entsprechend der Größe des Gasdruckes gestaucht. Auch diesfalls sind die betreffenden Größen in Tabellen verzeichnet.
Zur Messung der Geschoßgeschwindigkeit giebt es gleichfalls mancherlei Vor- richtungen. Die einfachste ist wohl die in Fig. 676. abgebildete. Ueber zwei Rollen a und b, die auf eine bestimmte Entfernung von einander angebracht sind, läuft ein Bindfaden, dessen eines Ende am Boden fix verankert ist, während am anderen Ende ein Brett hängt. Legt man das Gewehr knapp an das vordere Ende der Schnur an und feuert es ab, so wird in dem Brette ein Geschoßdurchschlag markirt. Nun giebt man einen zweiten Schuß ab, jedoch derart, daß das andere Ende der Schnur zerrissen wird. In Folge dessen sinkt das Brett nach abwärts und der
Dritter Abſchnitt.
ſetzt ſich aus folgenden Theilen zuſammen: dem Gewehrſchaft Sch, dem Lauf L und dem Rahmen R. In dem ſeitlich angebohrten Lauf ragt ein ſtählerner Piſton bis in die innere Laufbohrung. Zwiſchen dieſem Piſton und der Fixirſchraube S wird ein kupferner Cylinder K mit genau bekanntem Querſchnitt fix eingeſchraubt. Hierauf wird das Gasſpannungsgewehr mit einer normalen Patrone geladen und abgefeuert. Sowie das Geſchoß den Piſton paſſirt hat, wirkt der Gasdruck auf denſelben; er wird nach außen auf den kupfernen Cylinder gedrückt und letzterer,
[Abbildung]
Fig. 677.
Apparat Le Boulangé.
von der Fixirſchraube feſtgehalten, entſprechend der Größe des Gasdruckes geſtaucht. Auch diesfalls ſind die betreffenden Größen in Tabellen verzeichnet.
Zur Meſſung der Geſchoßgeſchwindigkeit giebt es gleichfalls mancherlei Vor- richtungen. Die einfachſte iſt wohl die in Fig. 676. abgebildete. Ueber zwei Rollen a und b, die auf eine beſtimmte Entfernung von einander angebracht ſind, läuft ein Bindfaden, deſſen eines Ende am Boden fix verankert iſt, während am anderen Ende ein Brett hängt. Legt man das Gewehr knapp an das vordere Ende der Schnur an und feuert es ab, ſo wird in dem Brette ein Geſchoßdurchſchlag markirt. Nun giebt man einen zweiten Schuß ab, jedoch derart, daß das andere Ende der Schnur zerriſſen wird. In Folge deſſen ſinkt das Brett nach abwärts und der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0896"n="814"/><fwplace="top"type="header">Dritter Abſchnitt.</fw><lb/>ſetzt ſich aus folgenden Theilen zuſammen: dem Gewehrſchaft <hirendition="#aq">Sch</hi>, dem Lauf <hirendition="#aq">L</hi><lb/>
und dem Rahmen <hirendition="#aq">R</hi>. In dem ſeitlich angebohrten Lauf ragt ein ſtählerner Piſton<lb/>
bis in die innere Laufbohrung. Zwiſchen dieſem Piſton und der Fixirſchraube <hirendition="#aq">S</hi><lb/>
wird ein kupferner Cylinder <hirendition="#aq">K</hi> mit genau bekanntem Querſchnitt fix eingeſchraubt.<lb/>
Hierauf wird das Gasſpannungsgewehr mit einer normalen Patrone geladen und<lb/>
abgefeuert. Sowie das Geſchoß den Piſton paſſirt hat, wirkt der Gasdruck auf<lb/>
denſelben; er wird nach außen auf den kupfernen Cylinder gedrückt und letzterer,<lb/><figure><head>Fig. 677.</head><p> Apparat Le Boulangé.</p></figure><lb/>
von der Fixirſchraube feſtgehalten, entſprechend der Größe des Gasdruckes geſtaucht.<lb/>
Auch diesfalls ſind die betreffenden Größen in Tabellen verzeichnet.</p><lb/><p>Zur Meſſung der Geſchoßgeſchwindigkeit giebt es gleichfalls mancherlei Vor-<lb/>
richtungen. Die einfachſte iſt wohl die in Fig. 676. abgebildete. Ueber zwei Rollen<lb/><hirendition="#aq">a</hi> und <hirendition="#aq">b</hi>, die auf eine beſtimmte Entfernung von einander angebracht ſind, läuft<lb/>
ein Bindfaden, deſſen eines Ende am Boden fix verankert iſt, während am anderen<lb/>
Ende ein Brett hängt. Legt man das Gewehr knapp an das vordere Ende der<lb/>
Schnur an und feuert es ab, ſo wird in dem Brette ein Geſchoßdurchſchlag markirt.<lb/>
Nun giebt man einen zweiten Schuß ab, jedoch derart, daß das andere Ende der<lb/>
Schnur zerriſſen wird. In Folge deſſen ſinkt das Brett nach abwärts und der<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[814/0896]
Dritter Abſchnitt.
ſetzt ſich aus folgenden Theilen zuſammen: dem Gewehrſchaft Sch, dem Lauf L
und dem Rahmen R. In dem ſeitlich angebohrten Lauf ragt ein ſtählerner Piſton
bis in die innere Laufbohrung. Zwiſchen dieſem Piſton und der Fixirſchraube S
wird ein kupferner Cylinder K mit genau bekanntem Querſchnitt fix eingeſchraubt.
Hierauf wird das Gasſpannungsgewehr mit einer normalen Patrone geladen und
abgefeuert. Sowie das Geſchoß den Piſton paſſirt hat, wirkt der Gasdruck auf
denſelben; er wird nach außen auf den kupfernen Cylinder gedrückt und letzterer,
[Abbildung Fig. 677. Apparat Le Boulangé.]
von der Fixirſchraube feſtgehalten, entſprechend der Größe des Gasdruckes geſtaucht.
Auch diesfalls ſind die betreffenden Größen in Tabellen verzeichnet.
Zur Meſſung der Geſchoßgeſchwindigkeit giebt es gleichfalls mancherlei Vor-
richtungen. Die einfachſte iſt wohl die in Fig. 676. abgebildete. Ueber zwei Rollen
a und b, die auf eine beſtimmte Entfernung von einander angebracht ſind, läuft
ein Bindfaden, deſſen eines Ende am Boden fix verankert iſt, während am anderen
Ende ein Brett hängt. Legt man das Gewehr knapp an das vordere Ende der
Schnur an und feuert es ab, ſo wird in dem Brette ein Geſchoßdurchſchlag markirt.
Nun giebt man einen zweiten Schuß ab, jedoch derart, daß das andere Ende der
Schnur zerriſſen wird. In Folge deſſen ſinkt das Brett nach abwärts und der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 814. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/896>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.