Fahrer bethätigt wird. Hierzu sind drei Mann erforderlich, außerdem ein Mann, welcher das Steuer (ein gewöhnliches Steuerruder) bedient. Die Kurbeln sind so gestellt, daß der todte Punkt vermieden wird. Den 60 Umdrehungen der Pedale entsprechen 500 Umdrehungen der Schraube, was für die Fortbewegung eine Geschwindigkeit von acht bis zehn Kilometer in der Stunde ergiebt. Das Boot bietet Raum für zwei bis drei Mitreisende und ist derart eingerichtet, daß Ruder oder Segel benützt werden können, was zur Beschleunigung der Fahrt selbstver- ständlich ganz wesentlich beiträgt. Der hohe Sitz der Fahrer bedingt behufs Er-
[Abbildung]
Fig. 762.
Najork's Wasservelociped.
haltung der Stabilität des Bootes die Anbringung eines Bleikieles, eines schwert- förmigen Ansatzes oder dergleichen. Wie bei allen solchen Constructionen hat zwar auch Najork's Boot das Interesse der Sportkreise erregt, doch scheint es lediglich beim Versuche geblieben zu sein.
Die außerordentliche Verbreitung, welche in den letzten Lustren das Fahr- rad gefunden hat, macht es erklärlich, daß die Fahrrad-Fabrikation einen Umfang angenommen hat, der alle Voraussetzungen, die man ursprünglich an diesen Industriezweig knüpfte, weit überholte. Der Grund dieses rapiden Auf- schwunges mag wohl darin liegen, daß es keine zwei Fabriken giebt, welche die- selben Räder bauen. Selbst die an sich so einfache Art des Antriebes unterliegt
Erſter Abſchnitt.
Fahrer bethätigt wird. Hierzu ſind drei Mann erforderlich, außerdem ein Mann, welcher das Steuer (ein gewöhnliches Steuerruder) bedient. Die Kurbeln ſind ſo geſtellt, daß der todte Punkt vermieden wird. Den 60 Umdrehungen der Pedale entſprechen 500 Umdrehungen der Schraube, was für die Fortbewegung eine Geſchwindigkeit von acht bis zehn Kilometer in der Stunde ergiebt. Das Boot bietet Raum für zwei bis drei Mitreiſende und iſt derart eingerichtet, daß Ruder oder Segel benützt werden können, was zur Beſchleunigung der Fahrt ſelbſtver- ſtändlich ganz weſentlich beiträgt. Der hohe Sitz der Fahrer bedingt behufs Er-
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Fig. 762.
Najork's Waſſervelociped.
haltung der Stabilität des Bootes die Anbringung eines Bleikieles, eines ſchwert- förmigen Anſatzes oder dergleichen. Wie bei allen ſolchen Conſtructionen hat zwar auch Najork's Boot das Intereſſe der Sportkreiſe erregt, doch ſcheint es lediglich beim Verſuche geblieben zu ſein.
Die außerordentliche Verbreitung, welche in den letzten Luſtren das Fahr- rad gefunden hat, macht es erklärlich, daß die Fahrrad-Fabrikation einen Umfang angenommen hat, der alle Vorausſetzungen, die man urſprünglich an dieſen Induſtriezweig knüpfte, weit überholte. Der Grund dieſes rapiden Auf- ſchwunges mag wohl darin liegen, daß es keine zwei Fabriken giebt, welche die- ſelben Räder bauen. Selbſt die an ſich ſo einfache Art des Antriebes unterliegt
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Erſter Abſchnitt.
Fahrer bethätigt wird. Hierzu ſind drei Mann erforderlich, außerdem ein Mann,
welcher das Steuer (ein gewöhnliches Steuerruder) bedient. Die Kurbeln ſind ſo
geſtellt, daß der todte Punkt vermieden wird. Den 60 Umdrehungen der Pedale
entſprechen 500 Umdrehungen der Schraube, was für die Fortbewegung eine
Geſchwindigkeit von acht bis zehn Kilometer in der Stunde ergiebt. Das Boot
bietet Raum für zwei bis drei Mitreiſende und iſt derart eingerichtet, daß Ruder
oder Segel benützt werden können, was zur Beſchleunigung der Fahrt ſelbſtver-
ſtändlich ganz weſentlich beiträgt. Der hohe Sitz der Fahrer bedingt behufs Er-
[Abbildung Fig. 762. Najork's Waſſervelociped.]
haltung der Stabilität des Bootes die Anbringung eines Bleikieles, eines ſchwert-
förmigen Anſatzes oder dergleichen. Wie bei allen ſolchen Conſtructionen hat zwar
auch Najork's Boot das Intereſſe der Sportkreiſe erregt, doch ſcheint es lediglich
beim Verſuche geblieben zu ſein.
Die außerordentliche Verbreitung, welche in den letzten Luſtren das Fahr-
rad gefunden hat, macht es erklärlich, daß die Fahrrad-Fabrikation einen
Umfang angenommen hat, der alle Vorausſetzungen, die man urſprünglich an
dieſen Induſtriezweig knüpfte, weit überholte. Der Grund dieſes rapiden Auf-
ſchwunges mag wohl darin liegen, daß es keine zwei Fabriken giebt, welche die-
ſelben Räder bauen. Selbſt die an ſich ſo einfache Art des Antriebes unterliegt
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 864. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/946>, abgerufen am 22.11.2024.
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