Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Ander Theil der Erquickstunden. Linien C A vnd B A ein gemein segmentum oder stuck hätten/ welchs lautdeß X Axiomatis, deß ersten Buchs Euclidis, nach dem Clavio vnmüg- lich. Von dergleichen Linien haben auch geschriben Apollonius Pergaeus, Pappus, Eutocius, Orontius Finaeus, Johannes Vernerus, Rabbi Mo- ses, Rabbi Samtok vnd andere. Die XXXII. Auffgab. Es ist müglich/ daß eine Lim jmmer näher zu einem Punct komme/ denselben aber nimmermehr erreiche. Es sey gegeben der Punct A an der Vierung A B C D. Erstreckt die [Abbildung]
sie dem Punct A schon näher als zuvor/ wie sie durchD gezogen; so sie ferner in I. H. G. F &c. erhebt wird/ kommet sie dem Punct A je länger je näher/ wie auß der Figur zu sehen/ vnd eben diß geschehe so man die Lini c e vnendlich erstreckte/ vnd die Lini b d vnendlich erhebt/ vnd käme solche doch nimmermehr ins A. Dann weil die erhabene Lini allzeit an die Lini c e gezogen wird/ köndte sie nicht darauff fal- len/ wann sie endlich in A fiel: Weil sie also der Linii c e parallel lieffe/ vnnd sie nimmermehr be- rührte. Vnnd diese Auffgab hat jhren Nutz in der Visierkunst. Besihe Erhart Helm/ Nicolaum Petri, Henricum Grammateum, Andream Helmreich vnd andere. Die XXXIII. Auffgab. Eine laiter 20 schuch lang/ leinet an einem Thurn 16 schuch hoch/ steht vnten von dem Thurn 12 schuch/ nun so die Laiter ein schuch weiter von dem Thurn angeleinet wird/ ist die Frag wieviel schuch hoch von der Er[d]en sie den Thurn berühren würde? Die Länge der Laitern als 20 multiplicier in sich selbs/ kommen 400. Also Vnd V ij
Ander Theil der Erquickſtunden. Linien C A vnd B A ein gemein ſegmentum oder ſtuck haͤtten/ welchs lautdeß X Axiomatis, deß erſten Buchs Euclidis, nach dem Clavio vnmuͤg- lich. Von dergleichen Linien haben auch geſchriben Apollonius Pergæus, Pappus, Eutocius, Orontius Finæus, Johannes Vernerus, Rabbi Mo- ſes, Rabbi Samtok vnd andere. Die XXXII. Auffgab. Es iſt muͤglich/ daß eine Lim jmmer naͤher zu einem Punct komme/ denſelben aber nimmermehr erreiche. Es ſey gegeben der Punct A an der Vierung A B C D. Erſtreckt die [Abbildung]
ſie dem Punct A ſchon naͤher als zuvor/ wie ſie durchD gezogen; ſo ſie ferner in I. H. G. F &c. erhebt wird/ kommet ſie dem Punct A je laͤnger je naͤher/ wie auß der Figur zu ſehen/ vnd eben diß geſchehe ſo man die Lini c e vnendlich erſtreckte/ vñ die Lini b d vnendlich erhebt/ vñ kaͤme ſolche doch nimmermehr ins A. Dann weil die erhabene Lini allzeit an die Lini c e gezogen wird/ koͤndte ſie nicht darauff fal- len/ wann ſie endlich in A fiel: Weil ſie alſo der Linii c e parallel lieffe/ vnnd ſie nimmermehr be- ruͤhrte. Vnnd dieſe Auffgab hat jhren Nutz in der Viſierkunſt. Beſihe Erhart Helm/ Nicolaum Petri, Henricum Grammateum, Andream Helmreich vnd andere. Die XXXIII. Auffgab. Eine laiter 20 ſchuch lang/ leinet an einem Thurn 16 ſchuch hoch/ ſteht vnten von dem Thurn 12 ſchuch/ nun ſo die Laiter ein ſchuch weiter von dem Thurn angeleinet wird/ iſt die Frag wieviel ſchuch hoch von der Er[d]en ſie den Thurn beruͤhren wuͤrde? Die Laͤnge der Laitern als 20 multiplicier in ſich ſelbs/ kom̃en 400. Alſo Vnd V ij
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Ander Theil der Erquickſtunden.
Linien C A vnd B A ein gemein ſegmentum oder ſtuck haͤtten/ welchs laut
deß X Axiomatis, deß erſten Buchs Euclidis, nach dem Clavio vnmuͤg-
lich. Von dergleichen Linien haben auch geſchriben Apollonius Pergæus,
Pappus, Eutocius, Orontius Finæus, Johannes Vernerus, Rabbi Mo-
ſes, Rabbi Samtok vnd andere.
Die XXXII. Auffgab.
Es iſt muͤglich/ daß eine Lim jmmer naͤher zu einem Punct komme/
denſelben aber nimmermehr erreiche.
Es ſey gegeben der Punct A an der Vierung A B C D. Erſtreckt die
Lini C D vngefehr in E, nimb auch nach belieben etliche Punct zwiſchen D
E als I, H, G, F, Ferner ziehe die Lini B D, ſo nun ſolche erhebt wird in I, iſt
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ſie dem Punct A ſchon naͤher als zuvor/ wie ſie durch
D gezogen; ſo ſie ferner in I. H. G. F &c. erhebt
wird/ kommet ſie dem Punct A je laͤnger je naͤher/
wie auß der Figur zu ſehen/ vnd eben diß geſchehe ſo
man die Lini c e vnendlich erſtreckte/ vñ die Lini b d
vnendlich erhebt/ vñ kaͤme ſolche doch nimmermehr
ins A. Dann weil die erhabene Lini allzeit an die
Lini c e gezogen wird/ koͤndte ſie nicht darauff fal-
len/ wann ſie endlich in A fiel: Weil ſie alſo der
Linii c e parallel lieffe/ vnnd ſie nimmermehr be-
ruͤhrte. Vnnd dieſe Auffgab hat jhren Nutz in der
Viſierkunſt. Beſihe Erhart Helm/ Nicolaum
Petri, Henricum Grammateum, Andream
Helmreich vnd andere.
Die XXXIII. Auffgab.
Eine laiter 20 ſchuch lang/ leinet an einem Thurn 16 ſchuch hoch/
ſteht vnten von dem Thurn 12 ſchuch/ nun ſo die Laiter ein
ſchuch weiter von dem Thurn angeleinet wird/ iſt die
Frag wieviel ſchuch hoch von der Erden ſie den
Thurn beruͤhren wuͤrde?
Die Laͤnge der Laitern als 20 multiplicier in ſich ſelbs/ kom̃en 400. Alſo
auch die weite der Laiter von dem Thurn 12 vnd 1 ſchuch/ thut 13 ſchuch/
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Zitationshilfe: | Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/161>, abgerufen am 16.02.2025. |