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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Dritter Theil der Erquickstunden.
deß Tisch mit dem Sand eingenommen worden/ in dem der Tisch an statt
deß basis gewest/ daß es doch müglich ein Geschirr auß dem Blat zu machen/
welchs keines frembden basis von nöthen/ vnd nur einig vnd allein mit seiner
jnnwendigen fläche/ den gemehrten Sand begreiffen könne/ vnd noch etwas
mehr darüber/ das Geschirr aber bekommet die form eines Köchers/ darinn
man zu Nürnberg pflegt Erdbeern feil zu haben/ wie folgende Figur auß-
weiset:

[Abbildung]

Erstlich ist a das Kartenblat so noch offen/ bey b aber ists zu eim Cylin-
drischen Geschirr gemacht/ dessen Boden ein stück deß Tisches d. So ist c
das Geschirr darein noch halb so viel geht als ins Geschirr b. Nun das blat
zum Geschirr c zu formirn/ beuge seine vier Eck etwas einwarts/ daß die kur-
tzten Ende eine rundung oder nur ein stuck einer rundung viel mehr geben/
alsdann beuge die längsten Ende auff den halben theil/ vnnd lege das Blat/
daß die 2 kleinen Ende deß Blats/ dem Augenmaß nach einen Circkel ma-
chen/ so ist das Geschirr beraitet/ vnd wirst du in dem füllen diß Wunder mit
lust sehen: Wo nicht die 11 Auffgab deß 12 Buchs Euclidis hierinn das
beste thut/ vnd es etwas zur demonstration hilfft/ müsten wir vnser Ver-
nunfft gefangen nemen.

Die XXXII. Auffgab.
Auß einem Kartenblat ein Geschirr zu machen darein viel
Sümmer Korns können geschüttet werden.

Als auff eine Zeit ein Ruhmrädiger Mathematicus, sich gegen H. M.
Johannem Praetorium Mathematicum acutißimum
sich vermaß/ wann

Euclides
C c iij

Dritter Theil der Erquickſtunden.
deß Tiſch mit dem Sand eingenommen worden/ in dem der Tiſch an ſtatt
deß baſis geweſt/ daß es doch muͤglich ein Geſchirꝛ auß dem Blat zu machẽ/
welchs keines frembden baſis von noͤthen/ vnd nur einig vnd allein mit ſeiner
jnnwendigen flaͤche/ den gemehrten Sand begreiffen koͤnne/ vnd noch etwas
mehr daruͤber/ das Geſchirꝛ aber bekommet die form eines Koͤchers/ darinn
man zu Nuͤrnberg pflegt Erdbeern feil zu haben/ wie folgende Figur auß-
weiſet:

[Abbildung]

Erſtlich iſt a das Kartenblat ſo noch offen/ bey b aber iſts zu eim Cylin-
driſchen Geſchirꝛ gemacht/ deſſen Boden ein ſtuͤck deß Tiſches d. So iſt c
das Geſchirꝛ darein noch halb ſo viel geht als ins Geſchirꝛ b. Nun das blat
zum Geſchirꝛ c zu formirn/ beuge ſeine vier Eck etwas einwarts/ daß die kur-
tzten Ende eine rundung oder nur ein ſtuck einer rundung viel mehr geben/
alsdann beuge die laͤngſten Ende auff den halben theil/ vnnd lege das Blat/
daß die 2 kleinen Ende deß Blats/ dem Augenmaß nach einen Circkel ma-
chen/ ſo iſt das Geſchirꝛ beraitet/ vnd wirſt du in dem fuͤllen diß Wunder mit
luſt ſehen: Wo nicht die 11 Auffgab deß 12 Buchs Euclidis hierinn das
beſte thut/ vnd es etwas zur demonſtration hilfft/ muͤſten wir vnſer Ver-
nunfft gefangen nemen.

Die XXXII. Auffgab.
Auß einem Kartenblat ein Geſchirꝛ zu machen darein viel
Suͤmmer Korns koͤnnen geſchuͤttet werden.

Als auff eine Zeit ein Ruhmraͤdiger Mathematicus, ſich gegen H. M.
Johannem Prætorium Mathematicum acutißimum
ſich vermaß/ wañ

Euclides
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[197/0211] Dritter Theil der Erquickſtunden. deß Tiſch mit dem Sand eingenommen worden/ in dem der Tiſch an ſtatt deß baſis geweſt/ daß es doch muͤglich ein Geſchirꝛ auß dem Blat zu machẽ/ welchs keines frembden baſis von noͤthen/ vnd nur einig vnd allein mit ſeiner jnnwendigen flaͤche/ den gemehrten Sand begreiffen koͤnne/ vnd noch etwas mehr daruͤber/ das Geſchirꝛ aber bekommet die form eines Koͤchers/ darinn man zu Nuͤrnberg pflegt Erdbeern feil zu haben/ wie folgende Figur auß- weiſet: [Abbildung] Erſtlich iſt a das Kartenblat ſo noch offen/ bey b aber iſts zu eim Cylin- driſchen Geſchirꝛ gemacht/ deſſen Boden ein ſtuͤck deß Tiſches d. So iſt c das Geſchirꝛ darein noch halb ſo viel geht als ins Geſchirꝛ b. Nun das blat zum Geſchirꝛ c zu formirn/ beuge ſeine vier Eck etwas einwarts/ daß die kur- tzten Ende eine rundung oder nur ein ſtuck einer rundung viel mehr geben/ alsdann beuge die laͤngſten Ende auff den halben theil/ vnnd lege das Blat/ daß die 2 kleinen Ende deß Blats/ dem Augenmaß nach einen Circkel ma- chen/ ſo iſt das Geſchirꝛ beraitet/ vnd wirſt du in dem fuͤllen diß Wunder mit luſt ſehen: Wo nicht die 11 Auffgab deß 12 Buchs Euclidis hierinn das beſte thut/ vnd es etwas zur demonſtration hilfft/ muͤſten wir vnſer Ver- nunfft gefangen nemen. Die XXXII. Auffgab. Auß einem Kartenblat ein Geſchirꝛ zu machen darein viel Suͤmmer Korns koͤnnen geſchuͤttet werden. Als auff eine Zeit ein Ruhmraͤdiger Mathematicus, ſich gegen H. M. Johannem Prætorium Mathematicum acutißimum ſich vermaß/ wañ Euclides C c iij

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/211>, abgerufen am 25.11.2024.