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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Erster Theil der Erquickstunden.
Nun muß das Stuck in der rechten Hand allzeit triplirt/ vnnd das in der
Lincken duplirt werden: Heiß beede Zahlen addirn/ frag ob das aggregat
gerad oder vngerad. Jsts gerad/ so ist das Goldstuck richtig in der rechten
Hand/ ist vngerad/ so ists in der Lincken. Man ist aber hie nicht eben daran
gebunden/ daß man triplirn vnd duplirn müsse/ man mag mit jeder gerad:
oder vngeraden Zahl multiplicirn.

Man möchte auch diese Auffgab vorgeben wie der Frantzösische Au.
thor:
Wann du dem A vnd B vorgelegt zweyerley Müntz/ derer eine gel-
te 15/ die andre 10 Kreutzer/ so laß jeden dir vnwissend eine in die Hände
verbergen: Nun nimb vor dich 2 Zahlen ein gerade/ vnnd eine vngerade/
als 2 vnd 3. Heiß den A die Zahl seiner Kreutzer mit 2 multiplicirn/ den B
aber seiner Kreutzer Zahl mit 3/ heiß sie auch beede ptoducta addirn laß dir
endlich die Summa sagen/ oder sihe wie du sie sunst bekommest: als heiß
dir die helfft sagen/ ist kein Bruch dabey/ so ist die Zahl gerad gewest/ im wi-
drigen aber vngerad: verfahre alsdann damit wie zuvor.

Zum Exempel es habe einer das Goldstuck in der Rechten/ das Silber-
ne aber in der Lincken.
[Formel 1] [Formel 2]

Weil solche letzere Zahl mit 2 auffgeht/ folget/ daß das Goldstuck in der
rechten Hand sey.

Der Grund dieser operation ist nicht weit her zuholen/ dann wann ich
eine gerade Zahl mit 3 multiplicier/ muß das product wider eine gerade
Zahl bringen. Zum andern kommet auch ein gleiche Zahl/ wann ich die
andre Zahl mit zwey oder einer andern gleichen Zahl multiplicier/ deßwe-
gen wann ich sie beyde addier/ muß wider eine gerade Zahl folgen. Hinge-
gen wann ich eine vngerade Zahl mit 3 multiplicier/ muß wider eine vngerade

Zahl

Erſter Theil der Erquickſtunden.
Nun muß das Stuck in der rechten Hand allzeit triplirt/ vnnd das in der
Lincken duplirt werden: Heiß beede Zahlen addirn/ frag ob das aggregat
gerad oder vngerad. Jſts gerad/ ſo iſt das Goldſtuck richtig in der rechten
Hand/ iſt vngerad/ ſo iſts in der Lincken. Man iſt aber hie nicht eben daran
gebunden/ daß man triplirn vnd duplirn muͤſſe/ man mag mit jeder gerad:
oder vngeraden Zahl multiplicirn.

Man moͤchte auch dieſe Auffgab vorgeben wie der Frantzoͤſiſche Au.
thor:
Wann du dem A vnd B vorgelegt zweyerley Muͤntz/ derer eine gel-
te 15/ die andre 10 Kreutzer/ ſo laß jeden dir vnwiſſend eine in die Haͤnde
verbergen: Nun nimb vor dich 2 Zahlen ein gerade/ vnnd eine vngerade/
als 2 vnd 3. Heiß den A die Zahl ſeiner Kreutzer mit 2 multiplicirn/ den B
aber ſeiner Kreutzer Zahl mit 3/ heiß ſie auch beede ptoducta addirn laß dir
endlich die Summa ſagen/ oder ſihe wie du ſie ſunſt bekommeſt: als heiß
dir die helfft ſagen/ iſt kein Bruch dabey/ ſo iſt die Zahl gerad geweſt/ im wi-
drigen aber vngerad: verfahre alsdann damit wie zuvor.

Zum Exempel es habe einer das Goldſtuck in der Rechten/ das Silber-
ne aber in der Lincken.
[Formel 1] [Formel 2]

Weil ſolche letzere Zahl mit 2 auffgeht/ folget/ daß das Goldſtuck in der
rechten Hand ſey.

Der Grund dieſer operation iſt nicht weit her zuholen/ dann wann ich
eine gerade Zahl mit 3 multiplicier/ muß das product wider eine gerade
Zahl bringen. Zum andern kommet auch ein gleiche Zahl/ wann ich die
andre Zahl mit zwey oder einer andern gleichen Zahl multiplicier/ deßwe-
gen wann ich ſie beyde addier/ muß wider eine gerade Zahl folgen. Hinge-
gen wann ich eine vngerade Zahl mit 3 multiplicier/ muß wider eine vngeꝛade

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[60/0074] Erſter Theil der Erquickſtunden. Nun muß das Stuck in der rechten Hand allzeit triplirt/ vnnd das in der Lincken duplirt werden: Heiß beede Zahlen addirn/ frag ob das aggregat gerad oder vngerad. Jſts gerad/ ſo iſt das Goldſtuck richtig in der rechten Hand/ iſt vngerad/ ſo iſts in der Lincken. Man iſt aber hie nicht eben daran gebunden/ daß man triplirn vnd duplirn muͤſſe/ man mag mit jeder gerad: oder vngeraden Zahl multiplicirn. Man moͤchte auch dieſe Auffgab vorgeben wie der Frantzoͤſiſche Au. thor: Wann du dem A vnd B vorgelegt zweyerley Muͤntz/ derer eine gel- te 15/ die andre 10 Kreutzer/ ſo laß jeden dir vnwiſſend eine in die Haͤnde verbergen: Nun nimb vor dich 2 Zahlen ein gerade/ vnnd eine vngerade/ als 2 vnd 3. Heiß den A die Zahl ſeiner Kreutzer mit 2 multiplicirn/ den B aber ſeiner Kreutzer Zahl mit 3/ heiß ſie auch beede ptoducta addirn laß dir endlich die Summa ſagen/ oder ſihe wie du ſie ſunſt bekommeſt: als heiß dir die helfft ſagen/ iſt kein Bruch dabey/ ſo iſt die Zahl gerad geweſt/ im wi- drigen aber vngerad: verfahre alsdann damit wie zuvor. Zum Exempel es habe einer das Goldſtuck in der Rechten/ das Silber- ne aber in der Lincken. [FORMEL] [FORMEL] Weil ſolche letzere Zahl mit 2 auffgeht/ folget/ daß das Goldſtuck in der rechten Hand ſey. Der Grund dieſer operation iſt nicht weit her zuholen/ dann wann ich eine gerade Zahl mit 3 multiplicier/ muß das product wider eine gerade Zahl bringen. Zum andern kommet auch ein gleiche Zahl/ wann ich die andre Zahl mit zwey oder einer andern gleichen Zahl multiplicier/ deßwe- gen wann ich ſie beyde addier/ muß wider eine gerade Zahl folgen. Hinge- gen wann ich eine vngerade Zahl mit 3 multiplicier/ muß wider eine vngeꝛade Zahl

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/74>, abgerufen am 21.11.2024.