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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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die Arrianische Keiserinn Justina den berühmten und hei-
ligen Bischoff zu Milan den Ambrosium verfolgte/ hat
sie unter andern sich unternommen/ durch einen Schwartz-
künstler Innocenti genant/ mit Hülfe der höllischen Geister/
ihm Schaden zu thun/ oder umbs Leben zu bringen/ allein
die Teuffel haben bekant/ sie dürfften kaum biß an die Thür
des Bischöflichen Hauses kommen/ weil dasselbe mit einer
feurigen Maur allenthalben umbgeben were. (Paulin. in
Vita S. Ambros. & ex eo Baronius ad ann. Christi. 387.
T. IV. annal. p.
547.) Daher man kan verstehen lernen/
was unser GOtt saget: (Zachari. II. 5.) Jch will eine
feurige Maur umb Jerusalem her seyn/ und will
drinnen seyn/ und will mich herrlich drinnen erzei-
gen.
Ein herrliches Exempel/ des allgewaltigen göttli-
chen Schutzes/ und wie der Satan wider die Gläubigen/
ausser GOttes Verhängniß/ nichts vermag/ hat Herr
Francisci auffgezeichnet/ (in der Schaubühn. p. 553. s.)
Da ein gottseliger Doctor der Artzney in einer berühmten
Reichßstadt (des Manns Name/ der Ort/ und die Ge-
schicht selbst ist mir wol bekandt) von einer Hexen angefein-
det wird/ welche auch dem Satan anmuthet/ ihn zu er-
würgen/ ob derselbe nun dieses zu thun mit Freuden über
sich nahm/ so muste er doch hernach gestehen/ daß/ weil die-
ser Mann/ allzufleissig betete/ er keinen Zutritt zu ihm fin-
den könte/ doch/ auff Anhalten der Unholdinn/ und Ver-
hängnis GOttes/ bracht er es endlich so weit/ daß er Jhn
von einem hohen Gemach durchs Fenster herunter stürtz-
te/ jedoch ohn einigen sonderlichen Schaden/ weil er gleich-
sam von einem sanfften Winde/ im Fallen getragen und
nider gesätzet worden.

§. 51.

Was bey dieser unser Begebenheit sich zuge-

tragen/

die Arrianiſche Keiſerinn Juſtina den beruͤhmten und hei-
ligen Biſchoff zu Milan den Ambroſium verfolgte/ hat
ſie unter andern ſich unternom̃en/ durch einen Schwartz-
kuͤnſtler Innocentiꝰ genant/ mit Huͤlfe der hoͤlliſchẽ Geiſter/
ihm Schaden zu thun/ oder umbs Leben zu bringen/ allein
die Teuffel haben bekant/ ſie duͤrfften kaum biß an die Thuͤꝛ
des Biſchoͤflichen Hauſes kommen/ weil daſſelbe mit einer
feurigen Maur allenthalben umbgeben were. (Paulin. in
Vita S. Ambroſ. & ex eo Baronius ad ann. Chriſti. 387.
T. IV. annal. p.
547.) Daher man kan verſtehen lernen/
was unſer GOtt ſaget: (Zachari. II. 5.) Jch will eine
feurige Maur umb Jeruſalem her ſeyn/ und will
drinnen ſeyn/ und will mich herrlich drinnen erzei-
gen.
Ein herrliches Exempel/ des allgewaltigen goͤttli-
chen Schutzes/ und wie der Satan wider die Glaͤubigen/
auſſer GOttes Verhaͤngniß/ nichts vermag/ hat Herr
Franciſci auffgezeichnet/ (in der Schaubuͤhn. p. 553. ſ.)
Da ein gottſeliger Doctor der Artzney in einer beruͤhmten
Reichßſtadt (des Manns Name/ der Ort/ und die Ge-
ſchicht ſelbſt iſt mir wol bekandt) von einer Hexen angefein-
det wird/ welche auch dem Satan anmuthet/ ihn zu er-
wuͤrgen/ ob derſelbe nun dieſes zu thun mit Freuden uͤber
ſich nahm/ ſo muſte er doch hernach geſtehen/ daß/ weil die-
ſer Mann/ allzufleiſſig betete/ er keinen Zutritt zu ihm fin-
den koͤnte/ doch/ auff Anhalten der Unholdinn/ und Ver-
haͤngnis GOttes/ bracht er es endlich ſo weit/ daß er Jhn
von einem hohen Gemach durchs Fenſter herunter ſtuͤrtz-
te/ jedoch ohn einigen ſonderlichen Schaden/ weil er gleich-
ſam von einem ſanfften Winde/ im Fallen getragen und
nider geſaͤtzet worden.

§. 51.

Was bey dieſer unſer Begebenheit ſich zuge-

tragen/
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[0076] die Arrianiſche Keiſerinn Juſtina den beruͤhmten und hei- ligen Biſchoff zu Milan den Ambroſium verfolgte/ hat ſie unter andern ſich unternom̃en/ durch einen Schwartz- kuͤnſtler Innocentiꝰ genant/ mit Huͤlfe der hoͤlliſchẽ Geiſter/ ihm Schaden zu thun/ oder umbs Leben zu bringen/ allein die Teuffel haben bekant/ ſie duͤrfften kaum biß an die Thuͤꝛ des Biſchoͤflichen Hauſes kommen/ weil daſſelbe mit einer feurigen Maur allenthalben umbgeben were. (Paulin. in Vita S. Ambroſ. & ex eo Baronius ad ann. Chriſti. 387. T. IV. annal. p. 547.) Daher man kan verſtehen lernen/ was unſer GOtt ſaget: (Zachari. II. 5.) Jch will eine feurige Maur umb Jeruſalem her ſeyn/ und will drinnen ſeyn/ und will mich herrlich drinnen erzei- gen. Ein herrliches Exempel/ des allgewaltigen goͤttli- chen Schutzes/ und wie der Satan wider die Glaͤubigen/ auſſer GOttes Verhaͤngniß/ nichts vermag/ hat Herr Franciſci auffgezeichnet/ (in der Schaubuͤhn. p. 553. ſ.) Da ein gottſeliger Doctor der Artzney in einer beruͤhmten Reichßſtadt (des Manns Name/ der Ort/ und die Ge- ſchicht ſelbſt iſt mir wol bekandt) von einer Hexen angefein- det wird/ welche auch dem Satan anmuthet/ ihn zu er- wuͤrgen/ ob derſelbe nun dieſes zu thun mit Freuden uͤber ſich nahm/ ſo muſte er doch hernach geſtehen/ daß/ weil die- ſer Mann/ allzufleiſſig betete/ er keinen Zutritt zu ihm fin- den koͤnte/ doch/ auff Anhalten der Unholdinn/ und Ver- haͤngnis GOttes/ bracht er es endlich ſo weit/ daß er Jhn von einem hohen Gemach durchs Fenſter herunter ſtuͤrtz- te/ jedoch ohn einigen ſonderlichen Schaden/ weil er gleich- ſam von einem ſanfften Winde/ im Fallen getragen und nider geſaͤtzet worden. §. 51.Was bey dieſer unſer Begebenheit ſich zuge- tragen/

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/76>, abgerufen am 21.11.2024.