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Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656.

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Anderer Theil.
allen Ständen zu erreichen/ vnd seine Regierung über Land vnd Leute nutzbar-
lich spüren vnnd würcken zu lassen.

Fürs andere hat er Macht gute Gesetze vnd Ordnungen im Lande auff-
zurichten/ dadurch Gerechtigkeit/ Friede/ vnd Ruhe/ vnd das Vermögen des
Lands vnnd der Leute in schwang gebracht/ erhalten/ das böse gestrafft vnd das
gute geschützet werde.

Drittens/ gehöret auch dem Lands-Fürsten/ die höchste Gerichtbarkeit
im Lande nemlich zwischen seinen Vnterthanen/ welche streitig sind/ das recht zu
verordnen/ vnnd sonsten einem ieden nach Befindung der Sache vnd seines
Verdiensts die Gebühr wiederfahren zu lassen.

Vierdens/ wird auch erfodert/ die Verordnung/ anstellung vnd Ge-
brauch der jenigen Mittel/ wordurch die vorigen Stücke wieder vngehorsame
Vaterthanen oder außwertige Feinde vnd Gewalt übende können auff bedörf-
fenden Fall außgerichtet vnd gehandhabt werden.



Cap. II.
Von der Masse der Lands-Fürstlichen Ho-
heit in Ansehung Keys. Majest. vnd des Reichs.

Summa.

Das eine Teutsche Fürstl. Hoheit nicht gar Absolut sey/ sondern
auff Keys. Majestät vnd des H. Reichs ihren Vnterthä-
nigen
Respect habe.

Worinn solche Masse vnnd Respect bestehe nach vnterschiedli-
chen Vmbständen vnd Anleitung der im 1. cap. gesetzten 4.
Haupt-Puncten.

DAmit aber auß dem vorhergehenden Capitel nicht die Meinung ge-
schöpfft werde/ alß ob eine Teutsche Lands Herrschafft so gar frey vnd
ohne Eingeziel vnd Masse ihre Hoheit zu gebrauchen hätte. So haben1.
Von des
Reichs
Hoheit ü-
ber die Teut

wir vns zu erinnern wie im Ersten Theil/ schon kürtzlich gemeldet wor-
den/ daß wir von solchen Landen reden/ die im Römischen Reich Teutscher
Nation liegen/ auch von solchen Herrn vnd Ständen die von der Keys. Mayst.

alß
C ij

Anderer Theil.
allen Staͤnden zu erreichen/ vnd ſeine Regierung uͤber Land vnd Leute nutzbar-
lich ſpuͤren vnnd wuͤrcken zu laſſen.

Fuͤrs andere hat er Macht gute Geſetze vñ Ordnungen im Lande auff-
zurichten/ dadurch Gerechtigkeit/ Friede/ vnd Ruhe/ vnd das Vermoͤgen des
Lands vnnd der Leute in ſchwang gebracht/ erhalten/ das boͤſe geſtrafft vnd das
gute geſchuͤtzet werde.

Drittens/ gehoͤret auch dem Lands-Fuͤrſten/ die hoͤchſte Gerichtbarkeit
im Lande nemlich zwiſchen ſeinen Vnterthanen/ welche ſtreitig ſind/ das recht zu
verordnen/ vnnd ſonſten einem ieden nach Befindung der Sache vnd ſeines
Verdienſts die Gebuͤhr wiederfahren zu laſſen.

Vierdens/ wird auch erfodert/ die Verordnung/ anſtellung vnd Ge-
brauch der jenigen Mittel/ wordurch die vorigen Stuͤcke wieder vngehorſame
Vaterthanen oder außwertige Feinde vnd Gewalt uͤbende koͤnnen auff bedoͤrf-
fenden Fall außgerichtet vnd gehandhabt werden.



Cap. II.
Von der Maſſe der Lands-Fuͤrſtlichen Ho-
heit in Anſehung Keyſ. Majeſt. vnd des Reichs.

Summa.

Das eine Teutſche Fuͤrſtl. Hoheit nicht gar Abſolut ſey/ ſondern
auff Keyſ. Majeſtaͤt vnd des H. Reichs ihren Vnterthaͤ-
nigen
Reſpect habe.

Worinn ſolche Maſſe vnnd Reſpect beſtehe nach vnterſchiedli-
chen Vmbſtaͤnden vnd Anleitung der im 1. cap. geſetzten 4.
Haupt-Puncten.

DAmit aber auß dem vorhergehenden Capitel nicht die Meinung ge-
ſchoͤpfft werde/ alß ob eine Teutſche Lands Herrſchafft ſo gar frey vnd
ohne Eingeziel vnd Maſſe ihre Hoheit zu gebrauchen haͤtte. So haben1.
Von des
Reichs
Hoheit uͤ-
ber die Teut

wir vns zu erinnern wie im Erſten Theil/ ſchon kuͤrtzlich gemeldet wor-
den/ daß wir von ſolchen Landen reden/ die im Roͤmiſchen Reich Teutſcher
Nation liegen/ auch von ſolchen Herrn vnd Staͤnden die von der Keyſ. Mayſt.

alß
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[19/0063] Anderer Theil. allen Staͤnden zu erreichen/ vnd ſeine Regierung uͤber Land vnd Leute nutzbar- lich ſpuͤren vnnd wuͤrcken zu laſſen. Fuͤrs andere hat er Macht gute Geſetze vñ Ordnungen im Lande auff- zurichten/ dadurch Gerechtigkeit/ Friede/ vnd Ruhe/ vnd das Vermoͤgen des Lands vnnd der Leute in ſchwang gebracht/ erhalten/ das boͤſe geſtrafft vnd das gute geſchuͤtzet werde. Drittens/ gehoͤret auch dem Lands-Fuͤrſten/ die hoͤchſte Gerichtbarkeit im Lande nemlich zwiſchen ſeinen Vnterthanen/ welche ſtreitig ſind/ das recht zu verordnen/ vnnd ſonſten einem ieden nach Befindung der Sache vnd ſeines Verdienſts die Gebuͤhr wiederfahren zu laſſen. Vierdens/ wird auch erfodert/ die Verordnung/ anſtellung vnd Ge- brauch der jenigen Mittel/ wordurch die vorigen Stuͤcke wieder vngehorſame Vaterthanen oder außwertige Feinde vnd Gewalt uͤbende koͤnnen auff bedoͤrf- fenden Fall außgerichtet vnd gehandhabt werden. Cap. II. Von der Maſſe der Lands-Fuͤrſtlichen Ho- heit in Anſehung Keyſ. Majeſt. vnd des Reichs. Summa. Das eine Teutſche Fuͤrſtl. Hoheit nicht gar Abſolut ſey/ ſondern auff Keyſ. Majeſtaͤt vnd des H. Reichs ihren Vnterthaͤ- nigen Reſpect habe. Worinn ſolche Maſſe vnnd Reſpect beſtehe nach vnterſchiedli- chen Vmbſtaͤnden vnd Anleitung der im 1. cap. geſetzten 4. Haupt-Puncten. DAmit aber auß dem vorhergehenden Capitel nicht die Meinung ge- ſchoͤpfft werde/ alß ob eine Teutſche Lands Herrſchafft ſo gar frey vnd ohne Eingeziel vnd Maſſe ihre Hoheit zu gebrauchen haͤtte. So haben wir vns zu erinnern wie im Erſten Theil/ ſchon kuͤrtzlich gemeldet wor- den/ daß wir von ſolchen Landen reden/ die im Roͤmiſchen Reich Teutſcher Nation liegen/ auch von ſolchen Herrn vnd Staͤnden die von der Keyſ. Mayſt. alß 1. Von des Reichs Hoheit uͤ- ber die Teut C ij

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Zitationshilfe: Seckendorff, Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten Stat. Frankfurt (Main), 1656, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seckendorff_fuerstenstaat_1656/63>, abgerufen am 27.11.2024.