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Seidler, Herbert: Die Dichtung: Wesen, Form, Dasein. Stuttgart, 1959.

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das nicht Anlaß zur Freude? Wir schließen mit den Worten pse_689.002
des Dichters Max Mell:

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"Was aus allen den Prüfungen der Menschen in die Kunst pse_689.004
eingeht, legt ihr Kraft zu und Bereicherung eben zur Erfüllung pse_689.005
ihrer Sendung. Die aber ist dieselbe, die sie ewig war, pse_689.006
Freude zu bringen, und sie wird es wieder tun. Das vorauszusagen pse_689.007
ist leicht: sie ist ein unzerstörbares Element, sie ist ein pse_689.008
Lebenswert, den ein hoher Sinn, wie der Adalbert Stifters, pse_689.009
unmittelbar neben die Religion setzte. Es ist unsere Aufgabe, pse_689.010
dies festzuhalten. Wir sind in die zweite Hälfte des Jahrhunderts pse_689.011
getreten, das muß uns eine furchtbare Mahnung sein. pse_689.012
Ihre Ergebnisse dürfen denen der ersten nicht gleichen. Innerstes pse_689.013
Wollen des Geschöpfs ist Freude; die Kunst ist wie pse_689.014
nichts sonst imstande, sie zu erheben und zu veredeln und pse_689.015
nicht zuletzt das Gefühl für die Heiligkeit des Lebens zu erwecken pse_689.016
und zu schärfen."

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das nicht Anlaß zur Freude? Wir schließen mit den Worten pse_689.002
des Dichters Max Mell:

pse_689.003
»Was aus allen den Prüfungen der Menschen in die Kunst pse_689.004
eingeht, legt ihr Kraft zu und Bereicherung eben zur Erfüllung pse_689.005
ihrer Sendung. Die aber ist dieselbe, die sie ewig war, pse_689.006
Freude zu bringen, und sie wird es wieder tun. Das vorauszusagen pse_689.007
ist leicht: sie ist ein unzerstörbares Element, sie ist ein pse_689.008
Lebenswert, den ein hoher Sinn, wie der Adalbert Stifters, pse_689.009
unmittelbar neben die Religion setzte. Es ist unsere Aufgabe, pse_689.010
dies festzuhalten. Wir sind in die zweite Hälfte des Jahrhunderts pse_689.011
getreten, das muß uns eine furchtbare Mahnung sein. pse_689.012
Ihre Ergebnisse dürfen denen der ersten nicht gleichen. Innerstes pse_689.013
Wollen des Geschöpfs ist Freude; die Kunst ist wie pse_689.014
nichts sonst imstande, sie zu erheben und zu veredeln und pse_689.015
nicht zuletzt das Gefühl für die Heiligkeit des Lebens zu erwecken pse_689.016
und zu schärfen.«

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[689/0705] pse_689.001 das nicht Anlaß zur Freude? Wir schließen mit den Worten pse_689.002 des Dichters Max Mell: pse_689.003 »Was aus allen den Prüfungen der Menschen in die Kunst pse_689.004 eingeht, legt ihr Kraft zu und Bereicherung eben zur Erfüllung pse_689.005 ihrer Sendung. Die aber ist dieselbe, die sie ewig war, pse_689.006 Freude zu bringen, und sie wird es wieder tun. Das vorauszusagen pse_689.007 ist leicht: sie ist ein unzerstörbares Element, sie ist ein pse_689.008 Lebenswert, den ein hoher Sinn, wie der Adalbert Stifters, pse_689.009 unmittelbar neben die Religion setzte. Es ist unsere Aufgabe, pse_689.010 dies festzuhalten. Wir sind in die zweite Hälfte des Jahrhunderts pse_689.011 getreten, das muß uns eine furchtbare Mahnung sein. pse_689.012 Ihre Ergebnisse dürfen denen der ersten nicht gleichen. Innerstes pse_689.013 Wollen des Geschöpfs ist Freude; die Kunst ist wie pse_689.014 nichts sonst imstande, sie zu erheben und zu veredeln und pse_689.015 nicht zuletzt das Gefühl für die Heiligkeit des Lebens zu erwecken pse_689.016 und zu schärfen.«

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Zitationshilfe: Seidler, Herbert: Die Dichtung: Wesen, Form, Dasein. Stuttgart, 1959, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seidler_poetik_1959/705>, abgerufen am 21.11.2024.